Donnerstag, 25. April 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
Tourenwagen Allgemein
23.08.2021

Moritz Horn steht beim Regen am Ring im Blitzlichtgewitter

Die Regentschaft von „König“ Klaus Ludwig hat sich am Nürburgring verlängert. Im AMG-Mercedes C-Klasse ITC 1996 von INTAX Motorsport feierte der dreimalige DTM-Champion seinen fünften Saisonerfolg. Wie schon am Vortag verwies er mit 21,927 Sekunden Vorsprung Markenkollege Thorsten Stadler auf die zweite Position. Im Blitzlichtgewitter standen aber am Sonntag bei den Tourenwagen-Legenden andere. Gleich an seinem Premieren-Wochenende steuerte Moritz Horn seinen BMW Alpina M3 E30 auf den dritten Platz. Und das Duell zwischen Marc Hessel im BMW E30 320is und Klaus Niedzwiedz im Ford Sierra RS 500 Cosworth, die letztlich Vierter und Fünfter wurden, elektrisierte die Zuschauer auf den Tribünen. 
 

„Mir hat es richtig Spaß gemacht, im Nassen zu fahren, das war ein Gedicht. Das ist herausfordernder für mich als unter trockenen Bedingungen“, sagte Klaus Ludwig, der vor allem dem erst 24 Jahre alten Moritz Horn Respekt zollte für seine couragierte Fahrweise. „Ich bin zum ersten Mal hier im Regen gefahren, die ersten ein, zwei Runden habe ich mich herangetastet. Dann habe ich aber gemerkt, dass mein Speed sehr gut ist, ich habe mir als erstes Klaus Niedzwiedz geschnappt und dann auch noch Marc Hessel. Der dritte Gesamtrang ist das i-Tüpfelchen eines tollen Wochenendes“, freute sich Horn über das Lob des Altmeisters, seinen Pokal und den Sieg in der Klasse 3.
 
„Ich habe zum Himmel hoch geschaut und war mir ziemlich sicher, so viel Regen kommt da nicht runter. Und dann kam es mit einem Schlag, es wurde richtig rutschig. Ich habe auch eine schöne Pirouette gedreht. Mit Regenreifen haben die letzten Runden wieder richtig Spaß gemacht“, sagte Thorsten Stadler nach seinem erneuten Podiumsplatz. 
 
Klaus Ludwig, Thorsten Stadler, Jörg Hatscher und Kurt Thiim in dieser Reihenfolge ging es los für die Mercedes-Armada an der Spitze nach der Einführungsrunde. Nach 150 Sekunden war auch dann der Regen in der Eifel am Start. Und beeinflusste das Geschehen auf der Kurzanbindung des Nürburgrings mit zunehmender Renndauer erheblich. Nach fünf Runden fuhr bereits das Safety-Car raus. Petrus war nun tonangebend bei den TWL. Peu á peu füllte sich die Boxengasse zum Reifenwechsel. Jörg Hatscher fehlte hingegen. Eingangs des Hatzenbachbogens blieb er mit seinem Mercedes im Kiesbett stecken. Nach drei dritten Plätzen in Serie hatte er dieses Mal mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun. Letztlich wurde er Achter.   
 
Nach 13-minütiger Renndauer wurde die Rote Flagge geschwenkt, weil die Strecke aufgrund Aquaplaning einfach nicht mehr befahrbar war. Nach einer rund halbstündigen Unterbrechung ging es weiter mit der zweiten Startaufstellung des Tages. Zehn Minuten vor dem Ende schob sich Kurt Thiim an Thorsten Stadler vorbei und nahm die Verfolgung von „König“ Klaus auf. Nur 2,113 Sekunden Rückstand hatte der Däne, als er fünf Minuten später seinen Mercedes mit einem Defekt abstellen musste.
 
Lange Zeit kämpften Marc Hessel und Klaus Niedzwiedz um einen Platz auf dem Treppchen. Positionswechsel waren an der Rennordnung. Bis sich Hessel plötzlich vom Podium rotierte. Für den Sieg in Klasse 2 reichte es für ihn am Ende dennoch. „Ich hatte einen wunderbaren Kampf mit Klaus Niedzwiedz über mehrere Runden lang. Auch Moritz Horn ist ein tolles Rennen gefahren. Ich hatte zum Schluss leider auf der Hinterachse extrem nachlassende Reifen. Ich konnte mich somit nicht mehr wehren. Ich war mit stumpfen Waffen unterwegs. Mir fehlte die Traktion aus den Ecken heraus, das hat dann auch zu dem Dreher geführt. Ich habe das Auto schon beim Einlenken verloren, das war natürlich meine Schuld. Am Ende des Tages hat es aber zum Klassensieg gereicht. Ich nehme ein wunderbares Ergebnis mit nach Hause.“
 
Gesamtrang sechs und den Sieg in Klasse 4 eroberte Steffan Irmler mit seinem Opel Astra TS200: „Das war ein ungewöhnliches Rennen. Ich hatte, als der Regen anfing, keinen Scheibenwischer mehr, das Auto war komplett beschlagen von innen, ich habe nichts mehr gesehen. Ich hätte mich noch weiter nach vorne fahren können mit Regenreifen, aber ich hatte nur noch die Gänge eins, fünf und sechs zur Verfügung. Zwei, drei und vier, die wichtig sind, um aus den Ecken zu beschleunigen, waren weg.“   
 
Weiter geht es nun mit den Tourenwagen-Legenden vom 17. bis 19. September in Assen. 
Anzeige