Um den Sieg beim zweiten Lauf zum HJS DMSB Rallye Cup in der Region Nord gab es spannende Vergleiche. Die erste Bestzeit ging an Christian Lemke, den 21-jährigen Förderpiloten des ADAC Weser-Ems. Gemeinsam mit Co Jan Bemmann absolvierte er im Opel Adam R2 die Auftaktprüfung um den Wimpernschlag von 0,1 Sekunden vor Michael Bieg / René Meier im Mitsubishi Lancer. Lemke lag auf den vierten Gesamtrang, als er in der vierten von sechs Wertungsprüfungen (WP) von der Strecke rutschte und auf Rang 16 zurückfiel. Ein Rudel Rehe bremste Bieg aus, „zum Schluss kam noch ein kleines Kitz, das habe ich dann auch noch vorbeigelassen, bevor ich weitergefahren bin.“
Dennis Rostek, der gemeinsam mit Michael Wenzel im VW Polo R5 unterwegs war, haderte mit der Reifenwahl, „für die erste Runde waren die viel zu weich und dann rutschte ich in WP 3 auch noch zeitraubend in einen Notausgang. Insgesamt habe ich die erste Runde verschlafen.“ Im Zwischenziel lag Bieg 0,4 Sekunden vor Rostek. „Aber ganz ehrlich, mit einem Lancer kannst du nicht gegen einen R5 gewinnen“, erklärte Bieg. Die zweite Runde verlief für Rostek optimal. Mit einem Vorsprung von über eineinhalb Minuten sicherte er sich auch beim zweiten Cup-Lauf im Norden den Sieg. „Ich freue mich riesig mit der BuBi auch mein zweites Heimspiel gewonnen zu haben. Und bei den nächsten Läufen wird das R5-Feld deutlichen Zuwachs bekommen.“ Bieg war Zweiter, als er sich in der vorletzten WP bei einem Ausrutscher die Vorderachse beschädigte und Tempo rausnehmen musste. „In der Klasse hatten wir über eine Minute Vorsprung, deshalb wollten wir unbedingt ins Ziel kommen,“ und schmunzelnd ergänzte Bieg, „für meinen Co-Piloten René Meier war dies sein 100. Einsatz auf dem ‚heißen Sitz‘, dazu wollte ich ihm unbedingt den Klassensieg schenken.“ „Schöner kann ich mein Jubiläum kaum feiern“, strahlte Meier im Ziel.
Der Preis für die Zielankunft war mit Platz drei der Verlust des zweiten Gesamtranges, „ich weiß, es ist Jammern auf hohem Niveau, aber nach zwei Siegen und dem zweiten Platz im letzten Jahr ist Rang drei nicht gerade erfüllend“, ‚grantelte‘ Bieg dann doch ein wenig.
Zeichen gesetzt: Schnelle Jungs in ihren agilen Fronttrieblern
Der zweite Gesamtrang ging an Nico Knacker und Co-Pilotin Ella Kremer in ihrem Opel Adam R2. Sie lagen vor den Problemen von Bieg nur acht Sekunden hinter dem Allrad-Piloten. „Das wäre sicherlich noch sehr spannend geworden“, sagte Knacker. Der Lokalmatador ist ebenfalls ein intimer Kenner des ‚Rallye-Irrgartens‘. „Heute hat alles perfekt gepasst, unser Aufschrieb war super und die Zusammenarbeit mit Ella war genial. Obwohl ich hier fast alles kenne, ohne die Ansagen von Ella hätte ich nicht so schnell fahren können. Und der zweite Gesamtrang ist einfach nur großartig.“ Hinter Bieg reihten sich zwei weitere Fronttriebler in die Top-Fünf ein.Der Luxemburger Mike Souvigné fuhr bei seiner BuBi-Premiere im Renault Clio R3 Max auf den vierten Gesamtrang. „Die Prüfungen hier sind wirklich sehr speziell. Jede Ecke sieht gleich aus, aber der Gripp für die Reifen ist extrem unterschiedlich.“ Souvigné ergänzt: „Ohne die perfekten Ansagen meiner Co-Pilotin Ann Felke wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Ich habe zu keinem Zeitpunkt gemerkt, dass wir zum ersten Mal gemeinsam unterwegs waren.“
Dahinter fuhren Konstantin Keil und Stefanie Fritzensmeier im Citroën DS3 R3T Max auf den fünften Gesamtrang. „Bei der Reifenwahl lagen wir knapp daneben, die waren einfach zu weich“, schmunzelnd ergänzt der Nordhesse, „und mit den jungen Wilden muss ich mich nicht immer anlegen.“