Formel 4
19.05.2025
Platz zwei für Mathilda Paatz in der zentraleuropäischen Formel 4
Schon am Freitag setzte Paatz, die in dieser Saison für das eigene Team „mathilda racing“ fährt, ein klares Zeichen. Mit schnellen und konstanten Rundenzeiten platzierte sie sich in den Freien Trainings unter den besten Fünf. Der Auftakt ins Wochenende war vielversprechend, doch das Qualifying verlief nicht nach Plan. Ausgerechnet auf ihrer schnellsten Runde wurde sie von einer Rot-Unterbrechung gestoppt, sodass am Ende nur der zehnte Startplatz für das erste Rennen am Samstag heraussprang.
Dort bewies Paatz Kämpferherz. Mit klarem Fokus arbeitete sie sich langsam nach vorn, ehe der schwere Unfall eines Konkurrenten das Rennen kurz vor Schluss zum vorzeitigen Ende brachte. Die Formel-4-Pilotin lag zum Zeitpunkt des Abbruchs auf dem achten Rang, rutschte aufgrund von nachträglichen Zeitstrafen gegen die Konkurrenz allerdings noch auf den sechsten Platz vor. Das erwies sich als Glücksfall, weil an diesem Wochenende der sechste Platz aufgrund der Reverse-Grid-Regelung zur Pole-Position für das dritte Rennen führte.
Zunächst zeigte Paatz im zweiten Rennen ihr Potenzial: Die Kölnerin schob sich mit einem Raketenstart auf die vierte Position nach vorne, bevor das Rennen aufgrund eines Startunfalls unterbrochen wurde. Nach dem Restart fuhr die 16-Jährige clever und nutzte den Zweikampf der beiden Kontrahenten vor ihr, um sogar auf die zweite Gesamtposition durchzuschlüpfen. Dann verstrickte sich die Schülerin in Duelle und verteidigt ihren Platz mit aller Härte, was in der Schlussphase zu Problemen mit den Reifen führte. Sie konnte das Tempo nicht mehr mithalten und fiel zurück. Schlussendlich brachte sie einen achtbaren siebten Gesamtrang ins Ziel.
Zum Abschluss folgte der Höhepunkt des Wochenendes: Von der Pole-Position startete Paatz perfekt in das dritte Rennen, übernahm sofort die Führung und kontrollierte das Geschehen souverän. Auch eine Safety-Car-Phase, die ihren herausgefahrenen Vorsprung auf den Zweitplatzierten zunichte machte, brachte sie nicht aus der Ruhe. Runde um Runde verteidigte sie ihre Spitzenposition, blieb konzentriert und entschlossen. Erst gegen Rennende gelang es einem routinierten Gegner, sich noch vorbeizuschieben. Doch Paatz ließ sich trotz harter Attacken der Konkurrenz mit frischeren Reifen den zweiten Platz nicht mehr nehmen und fuhr ihn mit beeindruckender Reife über die Ziellinie.
„Was für ein Wochenende! Ich habe mich vom ersten Moment an richtig wohlgefühlt, konnte das Tempo der Spitze mitgehen und hatte in allen Rennen richtig viel Selbstvertrauen. Wir haben im Vergleich zu den letzten Rennen riesige Fortschritte gemacht, und ich habe mich in jeder Hinsicht gesteigert“, sagt Paatz überglücklich und grinst entschlossen: „Schade, dass es noch nicht für den Sieg gereicht hat – aber den hole ich mir bald!“
Die nächste Chance bietet sich schon in zwei Wochen. Vom 30. Mai bis 1. Juni steht das dritte Rennwochenende der F4 CEZ auf dem Salzburgring in Österreich an.