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DTM
11.10.2021

Eindrucksvolles Finale von WINWARD Racing

Das Mercedes-AMG Team WINWARD Racing hat mit einer starken Teamleistung beim letzten DTM-Rennen der Saison auf dem Norisring geglänzt und dabei wertvolle Unterstützung für den Titelgewinn durch Maximilian Götz geleistet. Drei Runden vor Schluss beugte sich der bis dahin führende Lucas Auer im REMUS-Boliden mit der Startnummer 22 seinem Markenkollegen aus dem Mercedes-AMG Team HRT. Der lange an zweiter Stelle fahrende Philip Ellis im KNAUS-Schwesterauto wurde wie schon am Vortag von einem Kontrahenten aufs Korn genommen und belegte am Ende wiederum den zehnten Rang.

Auf dem 2,3 Kilometer kurzen, aber umso tückischeren Stadtkurs am Ufer des Nürnberger Dutzendteichs hatten die beiden WINWARD-Piloten das Geschehen im Griff. Von Startplatz 4 aus kam Auer brillant weg, nutzte das Getümmel der ersten Spitzkehre und übernahm die Führung. Ebenso perfekt meisterte der von Rang 5 aus losgefahrene Ellis das Norisring-übliche Startchaos, stieß an die dritte Stelle vor und schnappte sich in Runde 4 mit einem starken Manöver die zweite Position.

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Die Doppelführung für das Mercedes-AMG Team WINWARD überdauerte die komplette erste Rennhälfte inklusive der Pflichtboxenstopps, die sich als perfekt getimt und choreographiert erwiesen und im Falle von Ellis in der schnellsten Standzeit des gesamten Rennwochenendes (5,9 sec) absolviert wurden. Allerdings erhielt der 29-jährige Wahl-Schweizer wenig später die Hiobsbotschaft einer 5-Sekunden-Zeitstrafe, weil ein Mechaniker ein Rad reglementwidrig nicht mit beiden Händen weggetragen hatte.

Dass Ellis in der vorletzten Runde wie am Vortag von einem übereifrigen Kontrahenten in die Mauer befördert und abermals nur Zehnter wurde, sollte nach dem Rennen noch die Sportkommissare beschäftigen. „In beiden Rennen von einem Ferrari abgeräumt – dazu muss ich wohl nichts weiter sagen. Umso mehr freue ich mich, dass Max den Titel geholt hat“, schimpfte der Zuger.

Lucas Auer musste nach eigener Aussage nicht lange überlegen, ob er seinen eigenen Ehrgeiz hintanstellen würde: „In dieser Konstellation war es für mich keine Frage, dass ich dem Markenkollegen helfe“, betonte der 27-jährige Kufsteiner. „Das Auto fuhr heute wie auf Schienen. Das Team hat einen Megajob gemacht, beim Set-up, strategisch und beim Boxenstopp. Ich kann mich nur bei allen bedanken!“

Noch am Sonntagmorgen hatte das Mercedes-AMG Team WINWARD die am Vorabend angekündigte Berufung gegen den abgewiesenen Protest nach dem Foul von Lawson gegen Ellis im Samstagsrennen zurückgezogen. „Wir hätten sonst hier keinen Titelgewinner feiern können, sondern bis zur Berufungsgerichtsverhandlung in ein paar Wochen warten müssen. Und das wollten wir niemandem antun“, begründete WWR-Teamchef Christian Hohenadel. „Ich bin sehr stolz darauf, wie sich unser gesamtes Team an diesem Wochenende präsentiert hat. Wir waren heute die Schnellsten auf der Strecke und bei den Boxenstopps. Darauf lässt sich aufbauen. Wir freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr!“
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