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DTM
09.04.2021

DTM-Testtag Nummer 2: Lucas Auer glänzt mit später Bestzeit

Zweite Bestzeit für Mercedes: Bei guten Witterungsbedingungen gab die DTM am zweiten Tag des offiziellen Tests in Hockenheim Vollgas. Dabei erzielte der Österreicher Lucas Auer im Mercedes-AMG GT3 von Neueinsteiger Mercedes-AMG Team Winward kurz vor Testende die Bestzeit. Mit 1:36,153 Minuten auf dem badischen Grand-Prix-Kurs verwies der fünfmalige DTM-Sieger seinen monegassischen Markenkollegen Vincent Abril (Mercedes-AMG Team HRT, 1:36,173) nur um zwei Hundertstelsekunden auf Rang zwei. Die drittbeste Zeit erzielte der spanische DTM-Rückkehrer Daniel Juncadella (Mercedes-AMG GT3, Mercedes-AMG Team GruppeM) mit 1:36,251.

Als bester Audi-Pilot kam Mike Rockenfeller (GER, ABT Sportsline) mit 1:36,670 auf Rang sieben. Als Neunter betrug der Rückstand von Alex Albon (THA, AF Corse, 1:37,012) im Alpha Tauri-Ferrari weniger als eine Sekunde. Mit 1:37,190 markierte der zweimalige Champion Marco Wittmann (GER, Walkenhorst Motorsport) erneut die beste BMW-Zeit. Insgesamt gingen 18 Fahrer von zehn Teams an beiden Testtagen auf die Strecke.

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„Eigentlich nehme ich ja Druck von ihm, doch ich denke, in dieser Saison gehört Lucas zum Kreis der Meisterschaftsfavoriten“, hatte Gerhard Berger noch am Mittag in einer digitalen Pressekonferenz gesagt. Prompt ließ sein Neffe Taten folgen. „Ich denke, gerade der heutige Nachmittag gibt schon ein recht repräsentatives Bild ab“, urteilt der Österreicher mit Blick auf seine Tagesbestzeit. „Ich habe viel gelernt über den Mercedes-AMG GT3, der für mich in vielen Bereichen noch neu ist. Da kommt sicherlich noch einiges bis zum Saisonauftakt.“


Hubert Haupt schreibt DTM-Geschichte: vor 30 Jahren als Fahrer, jetzt als Teambesitzer

Seine ersten Erfahrungen in der DTM sammelte an den beiden Testtagen Alex Albon (THA) im Alpha Tauri-Ferrari (AF Corse). „Nach der Formel 1 zählt die DTM zu den Top-Serien, das Level der Fahrer ist extrem hoch“, stellte der Formel-1-Test- und Reserve-Fahrer von Red Bull Racing fest.

Auch am zweiten Tag hinterließ Sophia Flörsch im Audi R8 LMS von ABT Sportsline einen guten Eindruck. Sie nutzte die enge Zusammenarbeit mit ihren Teamkollegen Mike Rockenfeller (GER) und Kelvin van der Linde (RSA), um Erfahrungen zu sammeln und sich weiter zu steigern. „Kelvin ist ein GT3-Experte, Mike hat sehr viel DTM-Erfahrung – davon kann ich nur profitieren, um so schnell zu werden wie die beiden“, so die 20-Jährige.

Vor 30 Jahren war er als junger Audi-Pilot in der DTM am Start, vor 20 Jahren mit Opel, und nun ist er als Teambesitzer zurückgekehrt: der Münchner Hubert Haupt. „Die DTM ist sehr lebendig! Das macht mich happy. Mit dem Einstieg meines Teams geht für mich ein Traum in Erfüllung“, so Haupt, der mit einem Mercedes-AMG GT3 seines HRT-Teams bei mindestens einem DTM-Rennen selbst wieder ins Lenkrad greifen will.

SAT.1, ZDF und Sport1 begleiteten die DTM-Testfahrten in Hockenheim mit eigenen Kamerateams und Reportern. Darüber hinaus lag der Fokus der TV-Produktion auf den neuen Teams und Fahrern, so dass TV-Sender beispielsweise in Neuseeland (Liam Lawson) und Südafrika (das Brüderpaar Sheldon und Kelvin van der Linde) mit Material des DTM-Vermarkters ITR bedient wurden. Die acht Rennwochenenden der DTM werden im deutschsprachigen Raum von SAT.1 und in über 50 Ländern live übertragen.

Zur weiteren Saisonvorbereitung treffen die Teams vom 04. bis 06. Mai beim zweiten offiziellen DTM-Test auf dem DEKRA Lausitzring erneut aufeinander. Die 35. Saison der DTM beginnt vom 18. bis 20. Juni im Königlichen Park von Monza in Italien.


DTM-Testtag 2 in Hockenheim – die Top-10-Zeiten

1. Lucas Auer (AUT) Mercedes-AMG GT3, Mercedes-AMG Team Winward, 1:36,153 Minuten
2. Vincent Abril (FRA) Mercedes-AMG GT3, Mercedes-AMG Team HRT, 1:36,173
3. Daniel Juncadella (ESP) Mercedes-AMG GT3, Mercedes-AMG Team GruppeM, 1:36,251
4. Philip Ellis (SUI) Mercedes-AMG GT3, Mercedes-AMG Team Winward, 1:36,351
5. Maximilian Götz (GER) Mercedes-AMG GT3, Mercedes-AMG Team HRT, 1:36,375
6. Arjun Maini (IND) Mercedes-AMG GT3, Mercedes-AMG Team GetSpeed, 1:36,555
7. Mike Rockenfeller (GER) Audi R8 LMS, ABT Sportsline, 1:36,670
8. Maximilian Buhk (GER) Mercedes-AMG GT3, Mercedes-AMG Team Mücke, 1:36,780
9. Alex Albon (THA) Ferrari 488 GT3, Alpha Tauri AF Corse, 1:37,012
10. Liam Lawson (NZL) Ferrari 488 GT3, Red Bull AF Corse, 1:37,184


Aus dem Fahrerlager

Der zweitägige DTM-Test in Hockenheim war der erste Auftritt von Michelin als offizieller Reifenpartner der Serie. Insgesamt wurden 700 Reifen in den Mischungen ‚medium' und ‚hart' aus der Produktionsstätte von Michelin Compétition im Gewerbegebiet von Cataroux bei Clermont-Ferrand angeliefert. Für die Unterstützung der Teams waren zwei Michelin-Techniker in Hockenheim vor Ort. Von der Medium-Mischung konnte jeder Fahrer am zweiten Testtag auf einen Satz zurückgreifen, und fast alle Teams nutzten diese Option. 

Beim zweitägigen DTM-Test in Hockenheim erlebte Christian Mamerow seinen ersten Einsatz als Teammanager beim Team ABT Sportsline. Der 36-Jährige hat selbst Rennsporterfahrung: 2014 gehörte er zum Siegerteam des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring. In der DTM setzt Chris Mamerow eine Familientradition fort: Vater Peter war bereits 1984 und 1985 gelegentlich am Start und setzte 2001 mit dem eigenen Rennstall einen Opel Astra V8 ein.

Während der zweimalige DTM-Champion Gary Paffett sich bereits auf dem Weg zur Formel E nach Italien befand, fuhr am Donnerstag der 28 Jahre alte Mercedes-AMG-Fahrer Maximilian Buhk den Mercedes-AMG GT3 des Teams Mücke Motorsport in Hockenheim. Buhk ist zwar nicht für die DTM 2021 eingeschrieben, verfügt aber über reichlich GT3-Erfahrung.

Zusätzlich zu den DTM-Teams hatten auch die Teams aus der Nachwuchsserie DTM Trophy an beiden Testtagen in Hockenheim die Gelegenheit, sich auf die Saison 2021 vorzubereiten. Von dieser Möglichkeit machten die beiden BMW-Teams Walkenhorst Motorsport und Hofor Racing by Bonk Motorsport gebrauch. Für Walkenhorst kamen Theo Oeverhaus und der US-Amerikaner Chandler Hull je mit einem Auto zum Einsatz. Für Hofor Racing by Bonk Motorsport fuhren Christopher Rink und Philipp Stahlschmidt je einen BMW, während sich Michael Schrey und Gabriele Piana das dritte Auto der Mannschaft teilten.
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