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Sportwagen Allgemein
03.09.2020

Porsche geht auf der Road Atlanta maximal motiviert an den Start

Das Porsche GT Team hat sich für das nächste Highlight der IMSA WeatherTech SportsCar Championship viel vorgenommen: Beim kommenden sechsten Saisonlauf am 5. September auf der Road Atlanta im US-Bundesstaat Georgia soll mit den beiden neuen Porsche 911 RSR der erste Saisonsieg gelingen.

In den vergangenen drei Rennen lag der rund 515 PS starke GTLM-Sportwagen aus Weissach jeweils klar auf Siegkurs in seiner Klasse, ehe die Jagd nach dem ersten Triumph des Jahres in Nordamerika jeweils unglücklich beendet wurde. Der Lauf auf dem Traditionskurs nahe der Ortschaft Braselton geht über eine Distanz von sechs Stunden und dient als wichtige Vorbereitung auf den Klassiker Petit Le Mans, der im Oktober an gleicher Stelle ausgetragen wird. In der GTD-Kategorie wird das Kundenteam Wright Motorsports einen Porsche 911 GT3 R an den Start bringen.

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Die Road Atlanta vor den Toren der Hauptstadt des US-Bundesstaates Georgia ist für Porsche von besonderer Bedeutung. Das Werksteam tritt auf der 4,088 Kilometer langen Strecke zu einem Heimspiel an. Porsche North America hat in Atlanta seinen Firmensitz. Der schnelle Kurs mit seinen zwölf Kurven war für das Porsche GT Team in den zurückliegenden Jahren der Schauplatz großer Erfolge. Beim sogenannten Petit Le Mans, dem traditionellen Zehnstundenrennen auf der Road Atlanta, feierte der Sportwagen-Hersteller aus Stuttgart bereits 20 Klassensiege. 2015 fuhr der Porsche 911 RSR im Regen sogar zu einem sensationellen Gesamterfolg vor allen Prototypen-Fahrzeugen. Im vergangenen Jahr gewann das Porsche GT Team mit einem starken Auftritt und den beiden Fahrzeugen im Coca-Cola-Design hier alle Titel in der IMSA-Meisterschaft. Das bevorstehende Sechsstundenrennen ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie als Ersatz für den Lauf in Watkins Glen in den Kalender aufgenommen worden und zählt somit zum IMSA Michelin Endurance Cup. Diese Serie umfasst in diesem Jahr die Langstreckenläufe in Daytona und Sebring sowie die beiden Rennen auf der Road Atlanta. Für das Petit Le Mans kehrt die Serie Mitte Oktober noch einmal auf die Südstaaten-Strecke zurück.

Am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 912 wechseln sich die Werksfahrer Earl Bamber aus Neuseeland und Laurens Vanthoor aus Belgien ab. Die amtierenden GTLM-Champions belegen in der Fahrermeisterschaft nach fünf Saisonrennen den zweiten Platz. Der Brite Nick Tandy und der Franzose Frédéric Makowiecki teilen sich das rund 515 PS starke Schwesterauto mit der Startnummer 911. Der Le-Mans-Gesamtsieger von 2015 aus Bedford war vor fünf Jahren einer der Protagonisten beim Gewinn des Petit Le Mans. Damals hatte sich Tandy das Siegerauto mit den Werksfahrerkollegen Patrick Pilet aus Frankreich und dem Österreicher Richard Lietz geteilt. In der Herstellerwertung liegt Porsche vor dem sechsten Saisonlauf mit 14 Punkten Rückstand auf Platz drei.

In der GTD-Klasse für Fahrzeuge nach dem FIA GT3-Reglement startet das Team Wright Motorsports mit einem über 500 PS starken Porsche 911 GT3 R. Am Steuer der Startnummer 16 wechselt sich der amerikanische Werksfahrer Patrick Long mit seinem Landsmann Ryan Hardwick ab. Der ambitionierte Hobbyrennfahrer bestreitet beim kommenden Rennen ein Heimspiel: Hardwick stammt aus der Metropole Atlanta. In der Gesamtwertung belegt das Porsche-Kundenteam Wright Motorsports aktuell den fünften Rang.

Der sechste Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf der Road Atlanta startet am Samstag, 5. September um 11:35 Uhr Ortszeit (17:35 Uhr MESZ). Das Rennen über sechs Stunden wird außerhalb der USA und Kanadas im Internet auf www.imsa.com übertragen.

Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter Werksmotorsport): „Auch nach dem Pech in den vergangenen drei Rennen gehen wir mit maximaler Motivation in den Lauf auf der Road Atlanta. Ich gehe fest davon aus, dass es uns bald gelingen wird, in der IMSA-Serie Ergebnisse einzufahren, die der guten Arbeit des Teams und der Fahrer sowie den Stärken des Porsche 911 RSR gerecht werden. Im Langstreckenrennen auf der Road Atlanta werden wir alles in die Waagschale werfen, um endlich den ersten Saisonsieg einzufahren und in der Meisterschaft wichtigen Boden gut zu machen.“

Steffen Höllwarth (Einsatzleiter IMSA Championship): „Es geht Schlag auf Schlag weiter. Wir sind hoch motiviert und freuen uns sehr auf die lange Distanz über sechs Stunden. In solchen Endurance-Rennen sind wir traditionell besonders stark, zudem gehört die Road Atlanta zu den Schauplätzen, auf denen Porsche bislang sehr erfolgreich war. In den vergangenen drei Läufen haben wir leider nicht die unserer Leistung angemessene Punktzahl einfahren können. Eines steht aber fest: Die Performance des neuen Porsche 911 RSR ist äußerst gut. Wir sind mit dem Auto jederzeit siegfähig. Das wird auch auf der Road Atlanta so sein. Es ist wichtig, dass wir den Punkterückstand ab sofort mit maximalen Erfolgen reduzieren.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #911): „Ich mag die Strecke unheimlich gern. Außerdem kommen bei den Reisen zur Road Atlanta viele positive Erinnerungen in meinen Kopf – vor allem unser Klassensieg 2018. Wir dürfen stolz auf unsere Leistungen im laufenden Jahr sein, aber die verdienten Ergebnisse fehlen noch. Das müssen wir möglichst schnell ändern. Die Road Atlanta ist der optimale Platz für Porsche, um endlich wieder ganz oben auf dem Podest zu sein.“

Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Dieses Rennen auf der Road Atlanta bringt ein paar neue Elemente. Wir fahren erstmals über eine Distanz von sechs Stunden und wechseln uns nur zu Zweit im Cockpit ab. Das wird interessant. Ich hoffe sehr, dass diesmal alles rund läuft. Dann steht einem Erfolg nichts im Weg. Der Event ist besonders wichtig, weil sich im Rahmen des Wochenendes alle Teams möglichst schon auf das Petit Le Mans vorbereiten wollen, das im Oktober stattfindet.“

Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Die Road Atlanta ist für uns alle einer der schönsten Rennsport-Schauplätze in Nordamerika. Porsche hat dort schon unglaublich viele Erfolge erzielt. Diese Statistik möchten wir weiter verbessern. Der neue Porsche 911 RSR ist bisher überall schnell gewesen – dieses traumhafte Rennfahrzeug gehört in die Siegerlisten. Leider war das Glück bislang nicht auf unserer Seite. Aber das wird sich ändern. Davon bin ich fest überzeugt.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Die vergangenen drei Rennen waren wirklich frustrierend. Dreimal lagen wir in Führung mit klarem Kurs zum Sieg, aber immer kam etwas dazwischen. Ich möchte es mal etwas bildlich beschreiben. Im großen IMSA-Kasino hatten wir bisher eine Pechsträhne. Jetzt müssen wir ‚all-in‘ gehen und voll attackieren, um in der Meisterschaft noch eine Chance zu haben.“
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