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PCHC
09.07.2019

PCHC in Hockenheim: Wolters ist der Herr am Ring

Wie schon im April war Heinz-Bert Wolters (997 GT3 R) auf dem Hockenheimring nicht zu schlagen. Beim vierten Saisonlauf der Porsche Club Historic Challenge im Rahmen der Porsche Club Days holte Wolters die Saisonsiege Nummer fünf und sechs. Jack Crow (997 GT3 Cup) und Thorsten Rose (991 GT3 Cup) landeten jeweils einmal auf Platz zwei.

Ganz problemlos lief das Wochenende trotz der zwei deutlichen Siege nicht. Kurz vor Ende des Zeittrainings sorgte ein Antriebswellenschaden dafür, dass der Porsche 997 GT3 R das Fahrerlager auf dem Abschlepper wieder sah. Die Rennen selbst waren, zumal Klaus Horn gleich zu Beginn des ersten Heats wegen eines Motorschadens ausfiel, eher von ruhigerer Natur. Schwierigkeiten bereiteten höchstens die hohen Temperaturen. Zwölf und fünf Sekunden waren jeweils ein beruhigendes Polster auf Platz zwei. „Da mein schärfster Kontrahent Klaus Horn gleich zu Beginn ausgefallen war, verlief das Rennen für mich entspannter als erwartet. Ich konnte das Auto auch etwas schonen, was bei den hohen Temperaturen natürlich gut war. Ich hatte im Vorfeld des Rennens schon zwei Antriebswellenschäden und war natürlich etwas in Sorge, dass da während des Rennens was passiert. Ich hatte auch meine Traktionskontrolle hoch eingestellt und das Auto immer im Auge behalten“, gab der Doppelsieger zu Protokoll.

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Rang zwei war gerade im ersten Rennen sehr eng umkämpft. Rundenlang duellierten sich Jack Crow und Thorsten Rose. Kurz vor Schluss setzte sich Rose neben Crow, kam aber nicht vorbei. Im zweiten Durchgang schnappte sich Rose nach einiger Gegenwehr Jack Crow. Was anfangs nach einer entspannten Fahrt auf Platz zwei aussah, wurde gegen Schluss zu einem Krimi. Klaus Horn, im Ersatzwagen von ganz hinten gestartet, pflügte durch das Feld, als gäbe es keinen Morgen mehr. Nach der zwölften Runde schnappte sich der Landauer den bis dato drittplatzierten Crow und lag damit hinter Rose. Am Ende rettete sich Rose mit 0,11 Sekunden über den Zielstrich. „Im ersten Rennen gabs einen richtigen Knall im Motor. Der sieht schon heftig aus. Dadurch musste ich im zweiten Rennen mit dem Ersatzauto von ganz hinten starten, was bei den hohen Temperaturen nicht einfach war. Ich bin aber ganz gut durchgekommen und in der neunten Runde lag ich hinter Rose und Crow. Gegen Ende war es mit Rose ein enger Kampf. Das Rennen hätte gerne noch eine Runde gehen können“, befand Klaus Horn.


Rose mit Doppelerfolg in der Klasse 8

Mit den beiden Podesträngen machte Rose beide Siege in der Klasse 8 perfekt. Nach dem eher durchwachsenen Wochenende auf dem Nürburgring fand der 991er Pilot damit wieder in die Erfolgsspur zurück. „Das wird mit dem neuen Auto immer besser. Der Start im ersten Rennen war ganz gut. Im Infield war ich gegenüber dem 997 GT3 R etwas schneller, aber auf der Geraden ist er mir weggefahren. Da bin ich leistungsmäßig unterlegen. Aber in der eigenen Klasse hat das gut geklappt“, war Rose sehr zufrieden. Gerhard Kilian zeigte im ersten Rennen, dass auch er den Umstieg in den 991 gemeistert hat. Der Titelverteidiger landete auf Gesamtrang vier, womit er deutlich vor Kai Erbersdobler und Mark Karl Maier Rang zwei in der Klasse holte. Durchgang zwei lief dagegen überhaupt nicht nach Plan. Gleich beim Start wurde es zwischen Kilian und Julio Infante (997 GT3 Cup) eng, zu eng. Infante drehte sich und musste hoffen, dass ihm im Startgetümmel keiner in die Seite krachte. Während Infante mit schwer ondulierter Heckpartie noch weiterfahren konnte, kam für Kilian wenig später das Aus. Dadurch sah Kai Erbersdobler, der sich im Vergleich zum ersten Heat erheblich steigern konnte, als Klassenzweiter und auf Gesamtrang zehn das Ziel.

Im ersten Rennen hatte Julio Infante bei seinem ersten Auftritt in der PCHC einen starken Eindruck hinterlassen. Runde um Runde kämpfte sich der Chilene nach vorne und landete auf dem starken fünften Gesamtrang und Platz drei in der Klasse 10. Landsmann Pablo Briones (997 GT3 Cup) hatte das Nachsehen. Rennen zwei war nach dem Startunfall gelaufen. Die Pace machten andere. Peter Nadler zeigte in seinem 964 Turbo, dass er mit der modernen Konkurrenz bestens mithalten kann. Platz fünf knapp vor Klasse 7 Sieger Francesco Klein war das starke Resultat aus Durchgang zwei. „Im ersten Rennen hatte ich leider einen Schaden an der Antriebswelle. Hinten an der Spitzkehre habe ich den zweiten Gang reingehauen, da ist es passiert. Im zweiten Rennen lief es natürlich gut für mich. Ich wollte gerne vorne angreifen, aber da machten am Ende meine Reifen nicht mehr mit“, berichtete Nadler.

Für Klein durchaus verkraftbar, zumal er in beiden Rennen relativ souverän die Klasse 7 für sich entschied. „Das Rennen ist für mich gut gelaufen. Beim Start konnte ich gleich zwei Mitstreiter überholen. Danach konnte ich das Rennen mehr oder weniger verwalten. Ich habe noch ein bisschen der Freude halber mit dem Kollegen Killian gekämpft, der ja nicht in meiner Klasse ist. Trotz den hohen Temperaturen im Auto hat alles super funktioniert“, so Klein. In Rennen eins war Jürgen Lauscher noch am nächsten dran, während Thomas Prager im zweiten Durchgang auf Rang zwei landete.

Zwischen den aktuelleren 997 Cup Autos platzierten sich noch die Sieger der Klasse 6. Rennen eins gewann Thomas Reichel, nachdem er sich lange Zeit mit Christian Voigtländer duelliert hatte. Der Berliner lag bis drei Runden vor Schluss vorne, als es mit Thomas Reichel in der Sachskurve krachte. Während Voigtländer im Kies landete, fuhr Reichel zum Sieg vor Bernhard Wagner und Wohlrab/Köysüren. Wohl mit gehörig Wut im Buch erwischte Voigtländer einen starken zweiten Durchgang. Als Gesamtsiebter gab es von Startplatz 14 aus den souveränen Klassensieg zu feiern. Rang zwei holte sich Wolfgang Bensch vor Willy Reichel, der das Volant von seinem Sohn übernommen hatte. „Das ist natürlich ärgerlich, wenn man die Klassenführung so kurz vor Schluss noch verliert. Ich wurde quasi mit der Brechstange beiseite geräumt und habe mich daraufhin gedreht. Wenn das ein Verbremser wäre, hätte ich ja nichts gesagt, aber das war mit Absicht und das ist sehr ärgerlich. Das zweite Rennen hat mich natürlich mit dem Klassensieg etwas entschädigt. Da lief es auch wieder sehr gut und ich konnte diesmal die Klassenführung schön ins Ziel bringen“, schilderte Voigtländer seine Sicht der Dinge.

Sieger der Klasse 5 wurde Dr. Florian Keck (996 GT3 Cup), während Georg Vetter (964 Carrera 2) in der Klasse 3 zweimal Graf Guntbert Freiherr von Lochstopf (993) hinter sich ließ. Die Klassen 1 und 2 gingen in beiden Rennen an Helmut Piehler (Porsche Cayman S) und PCHC Urgestein Dieter Graf (924 S) .
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