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17.04.2018

Saisonstart der DMV NES 500 bei Traumwetter in Spa

Der Auftaktsieg der DMV NES 500 in Spa-Francorchamps ging in die Niederlande. Das Team Munckhof/Bedorf/Poland siegte im KK-BMW M4 GTR vor Vodder/Henriksen (Ginetta G55 3,5) und Drasal/Biederbick/Richter/Vincentz (Porsche Cayman GT4 MR).

Wenn nach knapp über vier Stunden Renndauer die ersten Drei innerhalb einer Runde liegen, spricht das für ein ausgeglichenes Rennen. Am Sieg für Eric van den Munckhof, Frank Bedorf und Marco Poland gab es auf den letzten Metern jedoch nichts mehr zu rütteln. Das Trio übernahm in der 24. Runde erstmals für drei Umläufe die Spitze, musste dann aber nach dem ersten Boxenhalt den schnellen Porsche 996 RSR von Patrick Hofheinz und Stefan Roithmayer wieder passieren lassen. Der RSR bestimmte zunächst das Geschehen. Ein langer Boxenaufenhalt kostete in der 42. Runde jedoch die Führung. Als es wieder in großen Schritten nach vorne ging, rollte der 911er auf Position vier liegenden nach 54 Runden aus. Ab der 45. Runde übernahmen die drei Niederländer endgültig die Führung, die sie bis zum Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs auch nicht mehr hergaben. „Es hat ganz gut geklappt. Wir sind mit guten Zeiten sehr konstant gefahren und hatten keine Probleme. Das hat uns auch den Sieg gebracht“, gab Eric van den Munckhof zu Protokoll.

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Hinter dem siegreichen BMW tobte der Kampf um die weiteren Plätze. Während der RSR nach seinem Ausfall aus dem Spiel war, ging es dahinter eng zu. Schnellste des Verfolgertrios waren Hakan und Recep Sari (BMW M4 GT4), die in der Anfangsphase die Verfolgerrolle des führenden Porsche übernommen hatten. Als dieser zum ersten Mal stoppten, übernahmen die beiden M4-Piloten die Führung. Doch nach dem eigenen Boxenhalt konnte das Duo nicht mehr ganz an die Leistung zu Rennbeginn anknüpfen. Neben dem Munckhof-M4 gingen dadurch auch die Ginetta von LegendMotor Co. und der Cayman von RN.Vision STS vorbei. Zwischen den beiden Sportwagen ging es nun um den zweiten Gesamtrang. Am Ende war es die dänische Ginetta-Truppe, die sich durchsetzte und damit zudem den Sieg in der NES8 holte „Wir haben zwei Fahrer auf dem Auto, die noch nicht so die Erfahrung damit haben. Von daher war die Leistung hier in Spa-Francorchamps richtig gut“, äußerte sich Bernd Hohaus vom Team Rn.Vision STS zum dritten Gesamtplatz. Für die Cayman-Piloten bedeutete der dritte Gesamtplatz Rang zwei in der stark besetzten NES8. Hier belegten Christian Ladurner und Sebastian Sommer (Seat Leon TCR) bei ihrem Debüt in der DMV NES 500 den dritten Rang sowie Platz fünf im Gesamtklassement.

Die beiden Seat-Piloten hatten sich nach dem 17. Platz im Zeittraining stetig nach vorne gearbeitet und schließlich gegen den Lubner Opel Astra TCR mit Hunt/Nale/Feucht/Seyfert durchgesetzt. „Es lief super beim ersten Einsatz. Die Langstrecke macht Spaß. Es war heute mein erstes Langstreckenrennen. Die erste Dreiviertelstunde war richtig viel Arbeit, so wie ich es auch vom Sprint kenne“, so Ladurner. Teamkollege Sebastian Sommer ergänzte: „Ich habe mich im Auto sehr wohlgefühlt. Ich komme vom historischen Motorsport und in einem modernen Auto ist alles viel gemütlicher, direkter zu fahren. Es ist nicht so viel Arbeit, aber der Grenzbereich ist schon etwas dünner. Es hat richtig Spaß gemacht und ich denke, dass wir mit dem Einstand hier sehr zufrieden sein können.“

Zwischen die beiden NES8 Autos schoben sich noch die Sieger der NES7. Hier fuhren Marc Ehret, Simon Klemund, Marcel Lenerz und Franz Josef Georges im BMW M235i RC den Sieg ein. Die Klassenpole hatte sich jedoch Vorjahreschampion André Fleischmann mit Alexander Woller und Matthias Schrey (BMW M235i RC) geholt. Der später siegreich M235i RC von Mfun-Motorsport stand auf der 15. Startposition. Nach der Startfreigabe erwischte Marc Ehret eine Sahnerunde. Im zweiten Umlauf verdrängte Ehret Noah Nagelsdiek (BMW M235i RC) vom ersten Platz in der NES 7. Der engste Verfolger kam jedoch nicht aus dem BMW Lager. Nils Mierschke (VW Scirocco) übernahm ab der neunten Runde die Führung von Ehret, war aber nach längerer Boxenstandzeit aus dem Rennen um den Klassensieg.

Nach dem Fahrerwechsel konnte Franz Josef Georges das Tempo seines Teamkollegen nicht gehen, sodass im weiteren Rennverlauf der BMW vom Team Nagelsdiek vorbeikam. Um doch noch den Sieg zu holen, verkürzte das Team kurzum den Stint von Simon Klemund, der das Volant von Georges übernommen hatte. Für die verbleibende Zeit kraxelte Marcel Lenerz ins Cockpit, der sogleich mächtig Dampf machte. Dieser ging in Runde 61 am Nagelsdiek-BMW vorbei. Als der führende MKR-M235i RC zum letztem Stopp in die Box kam, befand sich Marcel Lenerz endgültig auf Siegkurs. Mit einer Runde Vorsprung auf Nagelsdiek/Nagelsdiek und Fleischmann/Woller/Schrey machte Lenerz den Klassensieg perfekt. „Das Auto lief gut und wir sind über die vier Stunden gut gefahren, konnten eine konstante Pace halten. Ich bin froh, dass wir das so nach Hause fahren konnten, da die ersten Drei eng zusammen waren. Wir sind jetzt mit P1 im Ziel und sehr glücklich darüber. Jetzt hoffen wir, dass es so weitergeht“, erklärte Marcel Lenerz. „Es war ein rundes Rennen, habe mein Bestes gegeben und es hat am Ende auch gereicht. Wir sind alle super happy“, freute sich auch Simon Klemund über das gute Abschneiden.

Klare Sieger gab es in der NES6, wo sich Niklas Kry und Thomas Mühlenz im VW Scirocco von Konrad Motorsport den Sieg holten. Die beiden ließen im VW Golf die Zweitplatzierten Günther/Puth/Sabbatini (Opel Astra OPC Cup) sowie Borcheld/Reichert (BMW M3 3,0 E36) gleich drei Runden hinter sich. In der NES4 siegten Wagner/Littig im MIN JCW Challenge vor Sliphorst/Izelaar/Kraan (BMW 325i E90) und Falk/Falk (BMW 330i E46). Sieger der NES1 wurden Pawlow/Schüle im BMW 318ti Cup).

Nach diesem spannenden Auftakt geht es in rund einem Monat weiter. Dann steht vom 11. bis 13. Mai in Oschersleben der zweite Saisonlauf auf dem Programm.
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