Freitag, 29. März 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
Rallycross
06.08.2018

Peugeot bejubelt Doppel-Podium in Kanada

Zweiter Einsatz, doppelter Erfolg: Nur einen Monat nach seinem Debüt beim Gastspiel der FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft in Schweden eroberte die neueste Evolutionsversion des Peugeot 208 WRX beim siebten WM-Lauf gleich zwei Podiumsplätze. Timmy Hansen wurde im kanadischen Trois-Rivières Zweiter gefolgt von Mannschaftskamerad Sébastien Loeb. Youngster Kevin Hansen belegte Platz neun. Das starke Abschneiden in Übersee schlägt sich auch in der Tabelle nieder: Loeb schob sich auf den zweiten Platz der Fahrerwertung vor, Timmy Hansen folgt punktgleich auf Rang drei. In der Teamwertung holte sich das Team Peugeot Total den zuletzt abgegebenen zweiten Platz zurück.

Nachdem Timmy Hansen beim Debüt des Peugeot 208 WRX Evo in Schweden knapp am Podium vorbeigeschrammt war, nutzte Peugeot Sport die einmonatige Wettkampfpause für weiteren Feinschliff an der jüngsten Ausbaustufe des Allrad-Boliden und für Testfahrten. Die beiden Podestplätze sind der hart erarbeitete Lohn für die Mühen aller Beteiligten.

Anzeige
Sébastien Loeb beendet den Samstag nach zwei Siegen in den Qualifikationen als punktbester Fahrer und zog Sonntag souverän ins Halbfinale ein. Auch dort lag der neunmalige Rallyeweltmeister zwischenzeitlich an der Spitze, touchierte aber nach seiner Joker Lap mit der Zielflagge vor Augen die Streckenbegrenzung. Trotz dieses Fehlers reichte es zum Einzug ins Finale, allerdings mit einem schlechten Startplatz in der letzten Reihe. Loeb machte aber auch daraus das Beste und schaffte als Dritter noch den Sprung aufs Podest.

Timmy Hansen kam im Laufe des Wettbewerbs immer besser in Fahrt. Nach den Plätzen sechs und fünf in den ersten beiden Qualifikationsläufen am Samstag legte der Schwede in den nächsten beiden Durchgängen am Sonntag einen vierten und einen zweiten Platz nach. Damit sicherte er sich einen Startplatz im Halbfinale, das er gewann.

Team-Youngster Kevin Hansen trat in Kanada mit der älteren Version des Peugeot 208 WRX an und kämpfte sich bis ins Halbfinale vor. Dort musste er sein Auto aber nach technischen Problemen vorzeitig abstellen.

Der nächste WM-Lauf ist das Heimspiel vom Team Peugeot Total. Am 1. und 2. September driften der Löwen-Allradler und seine Jäger um den 1088 Meter langen Kurs von Lohéac in der Bretagne. Der Schotter/Asphalt-Anteil liegt bei 66 zu 33 Prozent.


Stimmen aus dem Team

Bruno Famin (Peugeot Sport-Direktor): „Das Wochenende hat gezeigt, wie schnell die neue Evolutionsstufe des Peugeot 208 WRX ist. Jetzt müssen wir weiter an den Stellschrauben drehen, um das Potenzial in einen Sieg ummünzen zu können. Natürlich ist es klasse, zwei Stufen auf dem Podium zu besetzen, aber es ist immer unser Ziel, auf der obersten zu stehen. Ich bedanke mich beim gesamten Team für die tolle Arbeit, die es bei der Weiterentwicklung des neuen Autos seit Höljes geleistet hat. Mit diesem Spirit müssen wir nun weitermachen, um bei unserem Heimspiel In Lohéac gewinnen zu können.“

Sébastien Loeb (Team Peugeot Total, Fahrer #9): „Ich hatte ein Wochenende mit Höhen und Tiefen – eben typisch Rallycross. Der Samstag war perfekt. Am Sonntagmorgen hatte ich zunächst einen Zusammenstoß mit Mattias Ekström, später im Halbfinale ist mir dann dieser Fehler unterlaufen, durch den ich mir einen schlechten Startplatz in der dritten Reihe fürs Finale eingebrockt habe. Von dort hinten bis aufs Podium vorzufahren ist aber nicht schlecht. Es ist immer schön, wie jetzt mit Timmy, mit einem Teamkollegen auf dem Podium zu stehen und ich freue mich für Peugeot über das gute Teamergebnis. Seit seinem Debüt in Schweden haben wir viel Arbeit in die Weiterentwicklung des Peugeot 208 WRX Evo investiert, und der Fortschritt ist deutlich zu sehen. Wir kämpfen jetzt ganz vorn mit und haben einige Plätze in den WM-Wertungen gutgemacht.“

Timmy Hansen (Team Peugeot Total, Fahrer #21): „Es war mein zweiter Einsatz mit dem neuen Auto und es fuhr sich deutlich besser. Die Testarbeit in Riga hat sich ausgezahlt, und ich bin sehr zuversichtlich nach Kanada gereist. Zu Recht: Denn ich hatte hier ein gutes Wochenende. Im Finale kam ich beim Start zwar schlecht weg, konnte aber dennoch als Zweiter in die erste Kurve einbiegen. Danach bin ich nicht allzu viele Risiken eingegangen, schließlich ist es schon eine Weile her gewesen, dass ich auf dem Podium stand. Ich wollte mir auf keinen Fall einen Reifenschaden einhandeln und bin insbesondere durch die fünfte Kurve in jeder Runde sehr vorsichtig gefahren. Und dennoch war der Vorsprung vom Sieger Johan (Kristoffersson) nicht groß. Das zeigt, welches Potenzial unser Auto schon jetzt hat. Gleichwohl wir noch einige Arbeit vor uns haben, wird es für uns weiter nach vorn gehen.“

Kevin Hansen (Team Peugeot Total, Fahrer #71): „Mein Selbstvertrauen wächst von Wochenende zu Wochenende, und das Zusammenspiel mit dem Auto ist großartig. Ich hatte einen starken Start im Halbfinale, war schon fast Erster. Doch beim Versuch, außenherum zu überholen, bin ich in der Streckenbegrenzung hängen geblieben. Das hat mich zurückgeworfen, und ich bin in die Joker Lap gefahren. Als ich zurückkam, fand ich mich mitten in einem Getümmel wieder. Gerade als es so aussah, als könne ich mich wieder vorarbeiten, setzten Motorprobleme ein – game over. So etwas kann immer passieren. Viel wichtiger ist unser Erfolg als Mannschaft. Wir haben einen sensationellen Team-Spirit, den ich nirgendwo anders sehen kann.“
Anzeige