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RCN
06.08.2018

RCN GLP: Kunze/Vidal siegen erneut bei der Hitzeschlacht

Ob man nicht die Klasseneinteilung ändern könnte, lautete die nicht ganz ernst gemeinte Frage eines Teilnehmers noch vor dem Start zum 4. GLP-Lauf der Saison. Er dachte an eine Klasse für Fahrzeuge mit Klimaanlage und an eine für Teilnehmer, die nicht diesen Luxus im Fahrzeug hatten. Aber bei Temperaturen von über 30oC kamen fast alle 130 teilnehmenden Teams mächtig ins Schwitzen. 

Bei der obligatorischen Fahrerbesprechung am frühen Samstagmorgen erinnerten der RCN Sportleiter Holger Adrio und der RCN GLP Beauftragte Jürgen Seidel an den gelungenen vorherigen Lauf und wünschten den Teilnehmern und auch sich ein ähnlich gutes Ergebnis. Nach dem sie den Fahrern die verschiedenen Flaggensignale und die Besonderheiten der Nürburgring Nordschleife eindringlich erläutert hatten, konnte der sportliche Teil der Veranstaltung beginnen – im Sekundenabstand starteten die Teilnehmerfahrzeuge in die „Grüne Hölle“.

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Die erste Bestätigungsrunde ging klar an Oliver und Udo von Fragstein im Ford Puma. Für das Vater/Sohn-Team aus Leichlingen bzw. Leverkusen verzeichnete die Zeitnahme nach der ersten gewerteten Durchfahrt lediglich 0,2 Fehlerpunkte. Auf dem zweiten Platz lagen zu diesem Zeitpunkt Tina und Renè Göbbels (Eschweiler) mit 0,4 Punkten, noch vor David Lepold /Dominik Schäfer (Grafschaft/Bad Neuenahr Ahrweiler), die sich P3 mit Werner Alt/Stefan Hannes (Aachen/Langerwehe) teilen mussten. Beide BMW E36-Teams beendeten die erste Bestätigungsrunde mit 0,6 Punkten. Den Siegern der dritten GLP, Stefan Kunze und Christian Vidal (Herdecke/Herscheid) wurden dagegen satte 0,9 Fehlerpunkte in der ersten gewerteten Runde angekreidet. Stefan Kunze hatte dafür nachträglich folgende Erklärung: „Ich hatte die Nacht schlecht geschlafen und brauchte zwei bis drei Runden um meinen Rhythmus zu finden.“ 

Danach ging es tatsächlich aufwärts mit Kunze/Vidal. Die folgende Wertungsrunde beendeten sie mit 0,2 Punkten, um dann im folgenden Durchgang mit einer Nullerrunde das Optimum zu erreichen. Zur Halbzeit führte das Team im weißen BMW M3 das GLP-Feld mit 1,1 Punkten an. Auf dem P2 lagen Sabine Steiner (Hagen) und Steven Ostrowski (Essen) im Porsche 911 mit 1,8 Punkten. Dahinter Tina und Renè Göbbels im weißen Golf GTI und 2,1 Punkten. Auf Platz 4 folgten Oliver und Udo von Fragstein (2,4 Punkte) vor Christian Höwer/Carsten Heinrichs und Werner Alt/Stefan Hannes mit jeweils 2,8 Punkten.

Damit war bereits eine Vorentscheidung gefallen. In der zweiten Veranstaltungshälfte ließen die Sieger des letzten Laufes auch diesmal nichts mehr anbrennen. In der fünften Wertungsrunde gelang ihnen sogar noch ein weiterer „Nuller“. Mit erneut insgesamt 1,7 Fehlerpunkten im Ziel (0,9/0,2/0,0/0,2/0,0/0,4) sicherten sich Stefan Kunze und Christian Vidal überlegen den zweiten Tagessieg in dieser Saison. „Es ist der faire Umgang der Teilnehmer untereinander, der die RCN GLP auszeichnet. Wir hatten wieder sehr viel Spaß auf der Nordschleife“, berichtete Stefan Kunze verschwitzt, aber glücklich nach der Zieldurchfahrt. 

Mit einer regelrechten Aufholjagd arbeiteten sich Oliver und Udo von Fragstein von P4 zur Halbzeit noch weiter nach vorn. Im Ziel reichten 3,0 Zähler (0,2/1,8/0,4/0,3/0,2/0,1) für den guten zweiten Platz. Wie die von Fragsteins konnten auch Sabine Steiner und Steven Ostrowski ihre Platzierung aus dem vorherigen Lauf wiederholen. Mit einem Topergebnis in der letzten Wertungsrunde und insgesamt 4,2 Punkten (0,9/0,6/0,3/1,6/0,7/0,1) schaffte das Porscheteam erneut P3.

Aufregung herrschte während der letzten Runden im Golf von Tina und Renè Göbbels. Die Ladekontrollleuchte war angegangen. Doch ein Volkswagen läuft und läuft… und brachte das für den MSC Adenau im ADAC startenden Paar sicher ins Ziel. In der Addition 4,6 Zähler (0,4/0,5/1,2/0,7/0,8/1,0) ergaben einen guten vierten Platz. 

Christian Höwer (Königswinter) und Carsten Heinrichs (Dormagen) fühlen sich in ihrem Ford Focus und in den Top-Ten sehr wohl. Ein „Nuller“ in der letzten Wertungsrunde und insgesamt 4,8 Punkte (1,0/1,1/0,7/0,9/1,1/0,0) ergaben diesmal P5 für das für die Scuderia Augustusburg Brühl im ADAC startende Team .

Nach drei Rookie-Siegen in Folge mussten sich die Kölner Michael Neufeld und Max Jung (VW Golf) beim vierten Lauf mit 20 Fehlerpunkten (2,7/0,6/2,5/5,2/6,4/2,6) und dem daraus resultierendem vierten Platz in der Rookie-Wertung zufrieden geben. Ein erstes Streichergebnis in der Jahreswertung? Den Sieg in der Rookie-Klasse sicherten sich mit 12,9 Punkten (4,4/1,5/2,6/1,9/1,1/1,4) Alexander Müller (Mannheim) und Patrick Wenzel (Hagen) im BMW 235i.

Kontinuität dagegen in der Mannschaftswertung. Erneut hatte das Team der Scuderia Augustusburg Brühl im ADAC am Ende die Nase vorn. Kunze/Vidal, Höwer/Heinrichs, Lepold/Schäfer, Klein/Wilhelm und Grün/Grün siegten mit 28,92 Punkten vor dem Team „KÜS/GVA“ (Steiner/Ostrowski, Ostrowski/Ostrowski, Bernards/Bernards, Reidenbach/Reidenbach und Neufeld/Jung) mit 28,46 Punkten.

Veranstaltungsleiter Holger Adrio war mit den Fahrern auch diesmal wieder sehr zufrieden. Keine nennenswerten Unfälle, nur einige technischen Defekte konnte er bei der Siegerehrung vermelden. Ende gut – alles gut!
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