Freitag, 1. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Le Mans Series
23.07.2018

G-Drive Racing feiert ELMS-Triumph am Spielberg

Das größte ELMS-Starterfeld in der Geschichte des Red Bull Ring bot den Besuchern am Spielberg ein imposantes Bild. Die volle Ladung Le-Mans-Power spürten die Fans regelrecht am eigenen Leib, als 42 Boliden nach fliegendem Start versuchten, heil aus der ersten Kurve zu kommen und dabei auch noch Plätze gut zu machen.

160 Runden lang kämpften die Piloten der ELMS-Königsklasse LMP2 bei Regen und Sonnenschein um den Sieg, den sich das französisch-russische Trio von G-Drive Racing mit dem frisch gebackenen Formel-E-Champion Jean- Eric Vergne sicherte. Insgesamt 116 Fahrer in drei Klassen waren bei den „4 Stunden vom Red Bull Ring“ am Start, darunter auch weitere Motorsport-Größen wie Felipe Nasr oder William Stevens.

Anzeige
Halb trocken, halb nass. Neben den Pole-Settern von IDEC Sport eröffnete Pierre Ragues von Duqueine Engineering die diesjährigen „4 Stunden vom Red Bull Ring“. Der Franzose setzte sich gleich in der ersten Kurve an die Spitze und dominierte das Feld während seines gesamten ersten Stints. Etwas Regen sorgte nach gut einer Stunde auf machen Streckenabschnitten für turbulente Szenen und zahlreiche Ausrutscher, während es unter anderem auf der Start-Ziel-Geraden noch trocken blieb. Auch mehrere Safety-Car-Phasen meisterte sein Teamkollege Nicolas Jamin (FRA), ohne die Führung abgeben zu müssen.

Nach rund zweieinhalb Stunden beherztem Racing und fünf Boxenstopps übernahm G-Drive Racing mit Jean-Eric Vergne im Cockpit Führungsarbeit, obwohl sein Team wegen eines Frühstarts von Partner Roman Rusinov (RUS) zu Beginn eine Durchfahrtsstrafe kassiert hatte. Sonnenschein empfing den Sieger nach 160 Runden. Der dritte Fahrer im Bunde des starken Duqueine Engineering Teams, Nelson Panciatici, eroberte die Leader-Rolle kurzzeitig zurück und lieferte sich einen knackigen Dreikampf mit dem frisch gebackenen Formel-E-Champion sowie den Mannen des Rennstalls Racing Engineering. In der Schlussphase baute der routinierte Motorsportler Jean-Eric Vergne seinen Vorsprung kontinuierlich aus, gönnte sich sogar noch einen Boxenstopp, und fuhr den Sieg für sein Team mit Rusinov und Andrea Pizzitola (FRA) souverän nach Hause. Nicht ohne weitere kurze Regenphasen wurde nach 160 abgespulten Runden die Chequered Flag schließlich bei Sonnenschein geschwenkt.

Roman Rusinov (RUS / G-Drive Racing): „Ich habe den Start sehr gut erwischt. Keine Ahnung, warum wir eine Strafe bekommen haben. Ich gebe Gas, wenn die roten Ampeln ausgehen. Ich glaube, eher haben die anderen geschlafen. Wir mussten die Strategie komplett ändern. Der Mann des Tages für mich ist unser Ingenieur, er hat einen fantastischen Job gemacht.“

Jean-Eric Vergne (FRA / G-Drive Racing: „Es fühlt sich ziemlich gut an. Schaut so aus, als seien wir auf der Siegerstraße in diesem Jahr. Ich kann mich nur beim Team bedanken, dass sie uns so ein gutes Auto gegeben haben. Meine Team-Kollegen haben großartige Vorarbeit geleistet.“

Le-Mans-Feeling mit Gridwalk-Premiere am Spielberg. Am ELMS-Wochenende genossen die Fans erstklassigen Motorsport mit Überholmanövern am laufenden Band, Fahrerwechseln und Nachtanken sowie zusätzliche Rennaction im Michelin Le Mans Cup und im Formula Renault Eurocup. Großer Andrang herrschte bei den Pitwalks, die den Besuchern Einblicke in die Boxen ermöglichten. Highlights des Rahmenprogramms waren die Autogramm-Session und vor allem die Gridwalk-Premiere am Sonntag. Die Chance, faszinierende Le-Mans-Boliden in der Startaufstellung aus nächster Nähe in Augenschein zu nehmen, ließen sich hunderte Motorsport-Begeisterte nicht entgehen. 42 Rennautos, umringt von den Fans auf der Start-Ziel-Geraden bis zurück zur Ziel-Kurve boten ein beeindruckendes Bild auf dem Red Bull Ring!