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Interview
19.12.2018

Acht Fragen an Young Professional Laurents Hörr

Mit soliden Auftritten im Schütz-Porsche 911 GT3 R von „Benni Hey“ etablierte sich der Young Professional aus dem Le Mans Cup auch in der Breitensport-Rennserie für Touren- und Grand-Tourisme-Sportwagen. Carsten Krome traf den schnellen Schwaben am Rande des Motorsport-XL-Weekends im belgischen Zolder zum Interview. 

Du bist Jahrgang 1997. Warst du in deinen Kindertagen denn schon Kartfahrer?“
Laurents Hörr: „Ich bin mit fünf Jahren das erste Mal alleine im Kart gefahren. Als ich acht oder zehn war, fuhr ich die ersten Rennen. Als junger Kartfahrer weißt du natürlich nicht, wie gut du im Rennauto sein wirst. 2014 wollte ich es dann wissen und stieg mit einem Gebrauchtwagen in die Formel Renault 1.6 ein.“ 

Wie verlief der Einstieg in den großen Automobil-Rennsport?
„Das war eine tolle Geschichte! Ich legte die ersten Meter hier in Zolder zurück, im Anschluss daran ging es sofort mit dem Wohnmobil und dem offenen Anhänger weiter nach Zandvoort zum Rennen. Als es dort zu regnen begann, mussten wir uns einen Felgensatz leihen und Reifen besorgen – für den fünften Platz reichte es dennoch auf Anhieb.“

Wie hast du dein Marketing organisiert, machst du das alles selbst? 
„Nein, ich habe in Ingo Vögele von modus_vm einen Marketing-Manager gefunden, der sich diesbezüglich um alle Belange kümmert.“

Hat er auch den Kontakt zu Christian Schütz hergestellt, in dessen Team du bei den Einstunden-Rennen des DUNLOP 60 integriert bist?
„Ja, den aktuellen Kontakt hat Ingo Vögele hergestellt, wobei mein Vater (Oliver Dutt, Anm. d. Red.) und ich Christian Schütz tatsächlich schon etwas länger kennen, er hat vor 15 Jahren für uns gearbeitet. Ich habe bei zwei Tests mitgewirkt, ‚Benni Hey' hat’s ebenfalls gefallen, und so beschlossen wir, neben dem Le Mans Cup noch ein zweites Programm zu absolvieren.“

In Dijon-Prénois Ende April 2018 hast du mit deiner Bestzeit im Qualifying zum DUNLOP 60 so manchen Szene-Insider auf dich aufmerksam gemacht. Nach deinem starken Einstand hast du zwar stets solide abgeliefert, dennoch ist der Weg nach ganz vorne im Saisonverlauf wieder etwas weiter geworden als im Frühjahr. Worauf führst du das zurück?
„Zu Saisonbeginn war der Porsche 911 noch voll konkurrenzfähig, da waren wir bei der Musik. Im Laufe des Jahres hat sich das geändert...“

...und Schütz Motorsport hat zwischenzeitlich angekündigt, in Zukunft von Porsche auf AMG-Mercedes umzusteigen. Der Bulgare Stanislaw Dobrev pilotierte 2018 bereits eine neue GT3-Version, im DUNLOP 60 von deinem Teamkollegen Marvin Dienst assistiert.
„Die Audi R8 LMS im Feld sind ganz einfach brutal stark. Mit dem Porsche 911 hatten wir es zuletzt nicht mehr selbst in der Hand, Rennentscheidungen aktiv herbeizuführen. Das war zu Jahresbeginn noch anders, darüber müssen wir uns inzwischen im Klaren sein.“

Ist das auch das Fazit des heutigen Renntages hier in Zolder? 
„Letztlich schon. Rang vier im DUNLOP 60 ist okay, nach einem frühen Unfall meines Teamkollegen war mehr nicht drin. Von hinten wieder nach vorne fahren, das geht mit dem Porsche der Generation 991.1 zurzeit nicht – aber der neue steht schon in den Startlöchern!“

Würdest du dir wünschen, den neuen Porsche 911 GT3 R der Generation 991.2 im kommenden Jahr im DUNLOP 60 oder auch im DMV GTC fahren zu dürfen? 
„Selbstverständlich! Das ist ein faszinierendes, sehr hoch entwickeltes Rennauto, wer wollte das nicht fahren dürfen?“

Diese Interview führte: Carsten Krome
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