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FIA Formel E
15.04.2018

Panasonic Jaguar Racing: Kontinuierlich starke Leistung

Panasonic Jaguar Racing war auch beim siebten Lauf zur FIA ABB Formel E-Meisterschaft in Rom wieder im Zentrum des Geschehens. Auch wenn der greifbar nahe erste Sieg am Ende nicht glückte, setzte das Team mit Platz neun durch Mitch Evans seine starke Serie von Punkterängen in jedem der bisherigen Saisonrennen auch in der „Ewigen Stadt“ fort. Nach sieben Rennen liegt das von James Barclay geleitete britische Team nun auf Platz fünf in der Teamwertung.

2014 wurde die FIA Rennserie Formel E für vollelektrische Rennfahrzeuge gegründet und 2016/17 stieg Jaguar als erster Premiumhersteller in dieses vielversprechende, moderne und technisch anspruchsvolle Format ein. Unter dem Motto „Race to innovate“ starteten zwei Jaguar I-TYPE mit den Fahrern Mitch Evans und Adam Carroll. Die Formel E sollte nicht nur die lange Motorsporttradition des Unternehmens fortsetzen, sondern auch die Einführung des ersten vollelektrischen Serienautos von Jaguar vorbereiten – dem in diesem Jahr in den Handel kommenden I-PACE. Sammelte Panasonic Jaguar Racing im ersten Jahr noch viele Erfahrungen und stellte das Know-how-Transfer zwischen Rennstrecke und Serienentwicklung in den Vordergrund, ging das Team Anfang Dezember 2017 mit neuer Fahrerpaarung beim Doppel-Lauf Hongkong in seine zweite Saison. Mit dem Ziel, vorne anzugreifen. Was auch gelang: Denn seit Saisonbeginn zählen die Jaguar zu den Kandidaten für die Podiumsplätze. Nach sieben Rennen liegt Panasonic Jaguar Racing nun auf Platz fünf in der Teamwertung – noch vor Renault e.dams, die in den ersten drei Formel E-Jahren jeweils Sieger der Teamwertung waren und 2016 zusätzlich mit Sebastien Buemi den Gewinner des Fahrertitels stellten.

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Die Verpflichtung von Piquet (32), 2015 Sieger der allerersten Formel E-Saison und Ex-Formel 1-Pilot, zahlt sich für Jaguar aus. Dank seiner Routine hat er gemeinsam mit Mitch Evans und den Technikern den bis zu 225 km/h schnellen Jaguar Stromer kontinuierlich weiterentwickelt. Im ersten von zwei Hongkong-Läufen sowie in Marrakesch und Mexiko verpasste „Nelsinho“ mit Platz vier nur knapp einen Podestplatz. In Marokko fuhr der Brasilianer auch noch die mit einem Zusatzpunkt belohnte schnellste Rennrunde.

Mitch Evans (23), einer der jüngsten Fahrer der Formel E, zeigt in seiner zweiten Saison mit Jaguar ebenfalls eine steil ansteigende Formkurve. Der Neuseeländer konnte im zweiten Hongkong-Rennen den dritten Platz auf dem Podium einfahren. Bislang zwei Mal gelang ihm eine sehenswerte Aufholjagd: In Santiago de Chile kämpfte er sich von Platz 20 auf Platz sieben und in Punta del Este von Platz 16 auf Platz vier vor. Speziell beim Rennen in Uruguay wäre noch mehr drin gewesen, doch wurde Mitch nach Platz drei in der Super-Pole wegen eines minimal zu leichten Autos in der Startaufstellung um 13 Positionen nach hinten versetzt.


E-Prix Rom: Jaguar griff nach dem Siegerpokal

In Rom durfte Mitch diesen dritten Platz dagegen behalten – es was das bis dato beste Qualifying-Resultat der Teamgeschichte. Piquet Jr nahm das Rennen von Startplatz 13 in Angriff. Beide legten gute Starts hin und betrieben ein sehr effizientes Energiemanagement. Gegen Halbzeit kam zunächst Nelson zum Fahrzeugwechsel an Box, hatte dann aber Probleme mit dem Sicherheitsgurt und musste kurz darauf aufgeben.

Nach einem erfolgreichen Fahrzeugwechsel in Runde 16 fand sich Mitch in einem beinharten Duell um die Podiumsplätze und sogar einen möglichen Sieg wieder. Lange Zeit hielt er den zweiten Platz und kämpfte mit dem späteren Sieger Sam Bird um die Führung. In Runde 29 startete der Kiwi in Kurve 9 eine Attacke auf den Virgin-Fahrer, doch machte der geschickt die Innenbahn zu. In der letzten Runde waren die Energiereserven des Jaguar I-TYPE 2 dann aufgebraucht und Mitch viel noch bis auf Platz neun zurück.

James Barclay, Team Direktor, Panasonic Jaguar Racing: „Nachdem wir das ganze Wochenende in Topform waren und mit P3 unser bislang bestes Qualifying-Ergebnis feiern konnten, ist das Rennergebnis natürlich enttäuschend. Wir hatten eine Chance auf den Sieg oder zumindest einen Podiumsplatz, doch haben wir zu viel Energie verbraucht und mussten am Ende zurückstecken, um noch die Ziellinie zu überqueren. Dennoch: Ein weiterer Schritt nach vorne für uns und positiv für das Team. Wir sind Racer und wollen immer den Sieg – es sollte halt heute noch nicht sein. Rom war ein fantastischer Gastgeber des ersten italienischen E-Prixs und wir nehmen nun das Momentum mit zum nächsten Rennen nach Paris.“

Mitch Evans, #20: „Das Qualifying war gut, doch bin ich ziemlich frustriert, denn wir hatten heute die Möglichkeit zum Sieg. Weitere Punkte fürs Team gesammelt zu haben ist positiv, aber es war heute weitaus mehr drin, und das ist hart zu verdauen. Ich hatte meine Hand am Siegerpokal, doch mein Glückwunsch an Sam (Bird). Hoffentlich können wir nun in Paris die Scharte auswetzen und erneut um ein Podium kämpfen.“

Nelson Piquet Jr, #3: „Der Tag begann sehr gut mit der schnellsten Zeit im ersten freien Training. Dann versuchten wir fürs Qualifying eine andere Einstellung, was aber leider nicht funktioniert hat. Ich war mit Blick aufs Rennen dennoch zuversichtlich, denn wir wussten um unsere Schnelligkeit und Effizienz. Aber es war halt heute nicht unser Tag. Ich hatte in der Boxengasse ein Problem mit dem Sicherheitsgurt. Ich musste anhalten, um ihn wieder anzulegen, was zu viel Zeit kostete. Mitch fuhr ein tolles Rennen, doch können wir als Team aus allem lernen. Rom war ein phantastischer Event – coole Strecke und sehr begeisterungsfähige Fans.“

Vor dem nächsten Rennen der ABB FIA Formel E in Paris am 28. April belegen Piquet und Evans in der Fahrerwertung die Plätze sechs und sieben.
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