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Rallye WM
26.10.2017

Rallye Großbritannien: Heimspiel für Citroën Racing

Auch wenn sie keine Waliser sind, ist für Kris Meeke, Paul Nagle, Craig Breen, Scott Martin und Chris Patterson, die britischen Fahrer und Co-Piloten des Citroën Abu Dhabi WRT, die bevorstehende Rallye Großbritannien (26. bis 29. Oktober) eine Art Heimspiel. Drei Wochen nach dem Sieg in Katalonien reisen die Crews der drei Citroën C3 WRC hoch motiviert und voller Zuversicht zum vorletzten Saisonlauf der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft (WRC).

Regen, Schlamm und Nebel und manchmal sogar Eis ... Das erwartet die WRC-Asse am kommenden Wochenende in den walisischen Wäldern. Doch trotz dieser eher düsteren Prognosen ist die Rallye Großbritannien bei Fahrern und Fans eine der beliebtesten Veranstaltungen im Kalender. Die Zuschauer sind auf das schlechte Wetter immer bestens vorbereitet, um ihre am Limit kämpfenden Idole auf den schnellen Schotterpisten, die für ihre wechselnden Gripverhältnisse berüchtigt sind, bestaunen zu können.

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Die diesjährige Auflage verspricht Spannung: Zum einen startet die Generation der World Rally Cars erstmals auf den rutschigen und spektakulären walisischen Schotterprüfungen, zum anderen können beim zwölften Lauf des Jahres die WM-Titel entschieden werden.

Ausgehend von der Rallyebasis in Deeside im Norden von Wales startet die Rallye am Donnerstag mit der Showprüfung auf der Rennstrecke in Tir Prince. Die richtige Action beginnt am Freitag, wenn die Fahrer zweimal drei klassische und gut bekannte Prüfungen absolvieren müssen. Mit nur einem kurzen Service zum Reifenwechseln am Mittag wird sich jeder Fehler und jedes technische Problem wahrscheinlich als extrem zeitraubend erweisen. Der zweite Tag ist noch schwieriger: Er geht über 17 Stunden, in denen zuerst sieben Prüfungen ohne Service und anschließend zwei WPs im Dunkeln bewältigt werden müssen. Am Sonntag entscheiden fünf Tests die endgültigen Platzierungen, die Siegerehrung wird anschließend in Llandudno ausgetragen.

Beginnend mit dem Showstart in Tir Prince haben die Fans zahlreiche Möglichkeiten, die Piloten aus der Nähe zu beobachten. Zu diesen zählen die Reifenwechselzone in Newtown (Freitag, 13:27 Uhr), das Regrouping in Chester (Freitag, 19:01 Uhr), Corris (Samstag, 11:13 Uhr) und Brenig (Sonntag, 11:28 Uhr) sowie die Prüfung am Cholmondeley Castle (Samstag, 15:45 Uhr). Die Autogramme der Briten Kris Meeke (Nordirland), Paul Nagle (Irland), Craig Breen (Irland), Scott Martin (England) und Chris Patterson (Nordirland) werden dabei sicherlich zu den gefragtesten zählen.


Die Challenge: das Potenzial des Citroën C3 WRC auszunutzen

Dank des zweiten Platzes von Andresas Mikkelsen in Deutschland und dem Sieg von Kris Meeke in Katalonien hat das Citroën Total Abu Dhabi WRT in den vergangenen zwei Rallyes positive Ergebnisse eingefahren. Die harte Arbeit der Ingenieure, Techniker und Crews hat sich ausgezahlt und die Resultate haben die Entschlossenheit der Mannschaft von Yves Matton noch weiter gestärkt. 

Jedoch sind die Herausforderungen bei der Rallye Großbritannien nicht mit denen der vorangegangenen Events zu vergleichen. Die Leistungen der Citroën C3 WRC bei der Rallye Polen ließen jedoch das Potenzial auf rutschigem Untergrund erkennen. Auch am Wochenende werden das Wetter und die Startpositionen einen großen Einfluss auf das Ergebnis haben. Sollte es am Freitag regnen, werden die achte und neunte Startposition von Kris Meeke und Craig Breen ein großes Handicap sein. Dennoch wollen beide vor heimischem Publikum glänzen. 

Kris Meeke hat zuletzt viele Kilometer hinter dem Lenkrad eines WRC verbracht. Nach dem Abschluss des Vorbereitungstests für Wales startete er im Citroën Xsara WRC in San Marino bei der Rallylegend. Der zweimalige Saisonsieger wird am Wochenende sicher im Mittelpunkt des Interesses stehen. Der Nordire möchte bei seinem zehnten Start in Wales das bestmögliche Ergebnis einfahren und seine Leistung von 2015 wiederholen. Damals wurde er als Zweiter nur knapp geschlagen.

Für Craig Breen ist es die sechste Teilnahme an der Rallye. Er hat zwar weniger Erfahrung als sein Teamkollege, hat aber immer wieder seine Anpassungsfähigkeit und Konstanz hinter dem Steuer des Citroën C3 WRC bewiesen. Nach sechs fünften Plätzen in dieser Saison hofft der Ire auf ein mindestens ähnliches Ergebnis. Das dritte Fahrzeug wird von Khalid Al Qassimi gefahren. Der Pilot aus Abu Dhabi startete zwar zuletzt 2010 in Wales, will sich aber weiterhin im C3 WRC verbessern.

Zur Vorbereitung auf die Rallye absolvierte Citroën Racing in Südfrankreich bei ähnlichen Bedingungen wie in Wales einen Test. Regen, Schlamm und Nebel brachten die Piloten vor Wales in die richtige Stimmung. 
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