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SCC
12.07.2016

Hockenheimring: Pfeifer profitiert von Fiedlers Pech

Während es für Siegmar Pfeifer in Most überhaupt nicht lief, war Andreas Fiedler (PRC Turbo) in Tschechien oben auf. Auf dem Hockenheimring waren die Zeichen indes umgekehrt. Zunächst hämmerte Fiedler im Qualifying mit einer 1.35,455 einen neuen SCC-Rekord in den heißen Hockenheimer Asphalt. Im zweiten Zeittraining fuhr Fiedler erneut auf Pole-Position. Das erste Rennen war indes keine drei Runden alt, als Fiedler fehlte. „Die Halterung des Kipphebels ist gerissen“, so Fiedler.

Siegmar Pfeifer übernahm daraufhin die Führung, musste aber ständig auf Alexander Seibold (PRC BMW) achtgeben. Der Routinier hatte sich an Turi Breitenmoser (PRC Ford) vorbeigekämpft und schickte sich nun an Pfeifer aufzuschnupfen. In Runde acht war Seibold tatsächlich vorbei, doch leistete sich der PRC Pilot in der Südkurve einen Fehler und musste in die Box. „Eigentlich lief das Rennen perfekt. Ich habe nur ganz kurz vor der Opelkurve in den Rückspiegel geschaut, lenkte dann in die Kurve ein und war einen kleinen Tick zu schnell“, berichtete Seibold.

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Daraufhin entbrannte zwischen Pfeifer und Breitenmoser ein packendes Duell, bei welchem der Eidgenosse bald die Nase vorne hatte. Pfeifer ließ allerdings nicht locker und attackierte immer wieder. Als die beiden in der letzten Runde auf einen Pulk zum Überrunden aufliefen, nutzte Pfeifer die Gelegenheit und ging an Breitenmoser vorbei. „Der alte Mann hat gezeigt, dass er es noch kann. Ein möglicher Sieg wäre natürlich umso schöner gewesen. Meine Führung habe ich beim Überrunden langsamerer Fahrzeuge eingebüßt. Siggi Pfeifer kam da besser durch“, so Breitenmoser. Knapp vor dem Schweizer feierte Pfeifer seinen ersten Saisonsieg. „Es war zunächst ein richtiges Auf und Ab. In der letzten Runde habe ich die Chance gesehen. Beim Überrunden habe ich ihn ausgetrickst. Ich musste vor dem Motodrom vorbei, denn dort hatte er dann keine Chance“, erzählte der Gesamtsieger.

Im zweiten Heat behauptete Andreas Fiedler wieder souverän die Spitze, während Pfeifer auf der zweiten Position mit einigem Abstand folgte. Wieder sollte die Führung dem PRC-Piloten kein Glück bringen. Diesmal streikte drei Runden vor Schluss die Elektrik. „Am Schluss hatte ich keinen Strom mehr, dann ist das Display ausgegangen. Es ist bitter in Führung liegend auszufallen. Aber fürs Ego war es wenigstens gut, dass wir hier so gute Zeiten gefahren sind. Man hat gesehen, dass man es kann, gerade hier in Hockenheim“, fand Fiedler. Siegmar Pfeifer erbte wieder die Spitzenposition, wobei Turi Breitenmoser immer näher herankam. Im Gegensatz zu Pfeifer konnte Breitenmoser den Spieß aber nicht umdrehen. Wie schon im ersten Rennen lautete die Reihenfolge im Ziel Pfeifer vor Breitenmoser. Gerade einmal 0,6 Sekunden betrug der Abstand. „Das zweite Rennen war vom Sieg her und den Punkten natürlich optimal. Aber man muss klar sagen, je wärmer es wird, desto größer wird unser Problem mit den Reifen und den Bremsen. Vier Runden hätte ich Turi noch widerstehen können, dann wären die Bremsen vermutlich in die Knie gegangen“, berichtete Pfeifer.

Gesamtdritter wurde Alexander Seibold. „Das zweite Rennen war nicht ganz zufriedenstellend, denn wir hatten durch den Dreher im ersten Rennen einen Reifenschaden. Ich musste meine Reifen von Most nehmen. Das ging so acht Runden lang gut. Dann haben die aber dramatisch abgebaut, so dass ich meinen zweiten Platz an Breitemoser hergeben musste. Sonst wäre vielleicht siegfähig gewesen“, so Seibold.

Doppelsieg für Thomas Amweg in der Division 2

In der Division 2 gab es an den beiden Siegen von Thomas Amweg nichts zu rütteln. Der Eidgenosse bestimmte das Geschehen deutlich. Im ersten Durchgang reichte es sogar zum Platz auf dem Treppchen. „Alles hat super funktioniert bis in die letzte Runde. Da konnte ich plötzlich nicht mehr zurückschalten. Ich dachte, das darf doch nicht wahr sein. Dann hat es aber Gott sei Dank funktioniert“, erzählte Amweg. Die weiteren Plätze in der Division 2 gingen an Jay Boyd (Norma Honda) und Simon Stoller (PRC Honda). Stoller, der mit Schaltproblemen zu kämpfen hatte, profitierte allerdings durch den Ausfall von Stephan Rupp, der seinen Ligier Honda kurz vor Rennende abstellen musste.

Noch einmal deutlicher war das zweite Rennen. Diesmal schenkte der PRC-Pilot dem Zweitplatzierten Jay Boyd über 18 Sekunden ein. „Ich hatte Motorprobleme und konnte erst im Qualifying richtig angreifen. Die Taktik für heute war möglichst wenig Abstand zu Amweg zuzulassen. Ich konnte mich heute im ersten Rennen aber von den Rundenzeiten her steigern, so dass die Lücke nicht allzu groß war“, so Boyd. Rang drei ging diesmal an Evi Eizenhammer (Norma Honda), die im ersten Heat ebenfalls ausgeschieden war.

Nach diesem Einladungsrennen geht es in rund einem Monat weiter. Vom 5. bis 7. August geht es für die Sports Car Challenge an den Salzburgring.
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