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FIA WTCC
26.05.2016

Citroën will Vorjahreserfolg wiederholen

Für das fünfte Rennwochenende der FIA-Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC (26. bis 28. Mai) reist das Team Citroën Total mit den beiden Piloten José María López und Yvan Muller zur legendären Nürburgring-Nordschleife, wo das grandiose Ergebnis aus dem Vorjahr wiederholt werden soll. Mit 25,378 Kilometern Rundenlänge und mehr als 60 Kurven ist die Kombination aus Nürburgring-Grand-Prix-Kurs und Nordschleife die spektakulärste Strecke des WTCC-Kalenders 2016.

Eine Runde in der „Grünen Hölle“ kann mit einem Vollgasanteil von 68 Prozent und 79 Gangwechseln in weniger als neun Minuten bewältigt werden. Der Topspeed von 260 km/h ist der höchste in der kompletten Saison. 176,6 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit von José María López beim letztjährigen Qualifying bedeutete ebenso einen Rekord.

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„Allein die lange Gerade auf der Nordschleife ist so lang wie eine Runde in Marrakesch, wo wir zuletzt gefahren sind“, so Citroën-Pilot Yvan Muller. „Es wird gesagt, dass man 100 Runden auf der Nordschleife absolviert haben muss, um die Strecke zu kennen. Ich bezweifle, dass man überhaupt jemals mit so einem anspruchsvollen Kurs vertraut sein kann. Man kann auf einer Runde jede Menge Zeit gegenüber seinen Konkurrenten gutmachen, aber dabei das richtige Maß an Risiko zu finden, ist die Herausforderung. Insbesondere die langen Kurven, die in die langen Geraden hineinführen, sind wichtig. Wenn man da an einer falschen Stelle vom Gas geht, kann das einige Sekunden kosten.“

„Die Strecke ist fantastisch. Für mich ist das neben meinem Heimspiel in Argentinien die wichtigste Veranstaltung der Saison“, sagt José María López. „Ich verfüge nicht über viel Erfahrung im Rallyesport, aber das Gefühl ist das gleiche wie auf der Nordschleife. Man wird von einer Seite zur anderen geworfen, das Auto springt hoch und runter … und wir befinden uns dabei auf einer Rund- und nicht auf einer Offroadstrecke. Der Spitzname ‚Grüne Hölle' passt perfekt. Es gibt eigentlich keine Erholungsphasen. Ich mag den Schlussabschnitt am liebsten. Da reihen sich ein paar Kurven flüssig aneinander und man kann prima einschätzen, ob es eine gute Runde wird oder nicht. Beim Testen hat die letzte Gerade etwas Zeit zum Relaxen geboten, aber das wird im Rennen anders sein, denn hier kann man durch Windschattenfahren gut überholen.“

2015 ging José María López als der große Sieger aus dem Wochenende am Nürburgring hervor. Nachdem sich der Argentinier in 8.37,327 Minuten die Pole-Position gesichert hatte, gewann er in seinem Citroën C-Elysée WTCC mit der Startnummer 37 das ersten Rennen, im zweiten Durchgang überquerte er die Ziellinie knapp hinter seinem französischen Teamkollegen Yvan Muller.

„Der Sieg hat mich ein wenig überrascht“, so Muller rückblickend. „Ich hatte nie das Gefühl, als hätte ich meinen Rhythmus gefunden. Mit jeder Runde auf der Nordschleife sammelt man natürlich viel Erfahrung und mittlerweile fühle ich mich dort sehr wohl. Vor dem Rennwochenende habe ich noch einen Test absolviert, der mir in der Vorbereitung auf die Rennen enorm geholfen hat.“

López: „Die Nordschleife fühlt sich wie ein Straßenkurs an. Man baut nach und nach Selbstvertrauen auf. Ich habe sehr viel am Citroën-Rennsimulator geübt, teilweise einen ganzen Tag mit 30 absolvierten Runden. Schon im vergangenen Jahr hat unser Set-up gut funktioniert, aber die Ingenieure haben weiter daran gearbeitet, das Auto noch besser auf die Nordschleife anzupassen. Auch in Deutschland werden wir das maximale Erfolgsgewicht von 80 Kilogramm zuladen müssen. Und da die Strecke nicht besonders viele langsame Stellen aufweist, wird uns die Last mehr behindern als auf anderen Kursen – aber auch damit werden wir umzugehen wissen.“

Citroën nimmt die fünfte Veranstaltung der WTCC-Saison 2016 als Spitzenreiter in der Herstellerwertung in Angriff. Der Vorsprung auf den ersten Verfolger beträgt 39 Punkte. In der Fahrerwertung führt José María López mit 14 Zählern Vorsprung. Yvan Muller ist Gesamtsechster.
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