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VLN
06.11.2015

Zwei Manthey-Porsche unter den zehn Besten

Die 40. Auflage des traditionellen „Schinkenrennens“, ausgerichtet vom Motorsportclub Münster, bot die für die Jahreszeit kapriziöse Wetterlage in der Eifel. Dichter Nebel am Morgen des Renntages führte zu Veränderungen im Zeitplan. Training und Rennen mussten deutlich verkürzt werden. Dass am Schluss eine Wertung bereits nach 17 Rennrunden erfolgte, war trotz der Neufestsetzung der Renndistanz auf drei statt vier Stunden allerdings kaum zu erwarten.

In dem Moment, als mit der Roten Flagge der endgültige Rennabbruch erfolgte, befanden sich zahlreiche Fahrzeuge im 20. Umlauf. Das galt zum Beispiel auch für den Wochenspiegel-Porsche 911 GT3 RSR mit der Startnummer 154, zu diesem Zeitpunkt mit dem Monschauer Druck- und Medienunternehmer Georg Weiss am Volant. Der „SP PRO“-Bolide befand sich nach fulminanter Aufholjagd auf dem Vormarsch.

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Jochen Krumbach, Startfahrer im Wochenspiegel-RSR, war sich anschließend sicher: „Wir drei hatten heute den ersten Gesamtsieg auf dem Fuß, unsere Performance war schlicht und ergreifend gut!“ An dieser Einschätzung vermochten auch zwei Ereignisse während des Zeittrainings nicht zu rütteln. Zunächst stellte Jochen Krumbach auf der schnelleren seiner beiden Qualifikationsrunden fest, dass sich die Gänge nacheinander nicht mehr durchschalten ließen – Getriebeschaden. Quasi im Ausrollen ließ er noch eine Rundenzeit von 8:17 Minuten notieren – ein Indiz, wie konkurrenzfähig der Wochenspiegel-Renner an diesem Samstag war. Der fällige Getriebewechsel erfolgte in rekordverdächtigen 45 Minuten, was aber nicht mehr ausreichte, um die Startaufstellung innerhalb des gegebenen Zeitfensters zu erreichen. Die Konsequenz lautete: nachstarten ganz am Ende des Feldes.

Der fünfte Trainingsrang, herausgefahren in 8:07.484 Minuten, war somit verfallen. Es folgte noch ein zweiter Rückschlag in Gestalt einer 45-sekündigen Zeitstrafe zuzüglich der An- und Abfahrt. Der Hintergrund: Jochen Krumbach war in einem der beiden geschwindigkeitsbeschränkten Abschnitte der Nürburgring-Nordschleife – in diesem Fall im Bereich „Flugplatz“ – exakt zehn km/h zu schnell. „Wir fahren ausschließlich nach Display und Gaspedal, eine andere Möglichkeit ist uns nicht gegeben. Das kann unter diesen Gegebenheiten ganz einfach passieren, wir sind hier zum Rennenfahren“, kommentierte Krumbach.

Als das Rennen einmal lief, machte der hauptberuftliche Testfahrer aus Eschweiler schnell wieder Boden gut – aus eigener Kraft eine Minute im Vergleich zu den Führenden im Feld. Auch Oliver Kainz, der nach neun Runden zur Ablösung bereitstand, hielt mit schnellen Rundenzeiten diese Tendenz. Schließlich übernahm Georg Weiss – und dieser war im Verlauf der 20. Runde bereits über den Streckenabschnitt „Flugplatz“ hinaus, als bei Start und Ziel der Rennabbruch erfolgte.

Otto Klohs musste in seiner letzten Runde vor dem Rotsignal zwischen „Wippermann“ und „Eschbach“ eine Schrecksekunde überstehen, als er sich plötzlich, ohne eigenes Verschulden, in der Streckenbegrenzung wiederfand. „Es war wie auf der Schleuderplatte bei einem Fahrsicherheitslehrgang. Da war absolut kein Halten mehr, ich bin auf einer ausgelaufenen Flüssigkeit weggerutscht – warnende Flaggensignale habe ich keine gesehen, dafür einige andere Fahrzeuge, die vor mir in dieselbe Situation geraten sind. Anschließend steckte der Frontsplitter unter der Leitplanke fest, und ich musste auf der Stelle aufhören. Ich habe noch einige Teile eingesammelt und mich gewundert, wieviele Grüße mir an meinen jungen Mitfahrer Sven Müller zugerufen worden sind.“

Wie zuletzt vor vier Wochen, beim achten VLN-Renntermin der Saison, war der Porsche-Enthusiast aus Ludwigshafen gemeinsam mit dem Porsche-Junioren Sven Müller aus Bingen unterwegs. Die Trainingszeit des Duos: 8:20.679 Minuten – exakt auf dem Level der späteren Gesamtsieger. Der Mittzwanziger Müller kam während der Startphase zum Einsatz, Otto Klohs bestritt den Schlussturn. Die beiden sammelten eifrig Führungskilometer und lagen an aussichtsreicher Position. „Diverse Teams vor uns hatten noch ihre Tankstopps vor sich“, wusste der Manthey-Stammkunde Klohs zu berichten. „Aber so ist das eben!“

Der dritte Manthey-Porsche im Bunde: die Startnummer 92 – der grün-weiße 911 GT3 Cup-MR mit Stammfahrer Christoph Breuer, ergänzt durch Andreas Ziegler aus Sinzig sowie „Dieter Schmidtmann“ aus Mechernich. Die beiden Letztgenannten sind üblicherweise mit dem rot-weißen Schwesterfahrzeug in der „SP7“-Kategorie aktiv. „Schmidtmann“ setzte mit einer Trainingszeit von 8:28.174 Minuten unter den gegebenen Umständen ein Glanzlicht. „Es war aber nicht meine persönliche Bestzeit auf dem ‚SP7‘-Porsche, die war vor zwei Wochen nochmals um vier Sekunden schneller“, berichtete der Nordschleifen-Intimus aus der Voreifel. Auf dem 15. Gesamtrang schlossen er, Ziegler und Breuer eine insgesamt positiv verlaufene VLN-Saison 2015 ab, zumal sie sich gleichzeitig über den vierten Rang in der „SP7“-Kategorie freuen durften.

Mit dem 40. DMV-Münsterlandpokal endete für Manthey-Racing ein zwölf Einsätze umfassendes Programm auf der Nürburgring-Nordschleife. „Unser Dank gilt allen, die stets an unserer Seite waren – unsere Teammitglieder, Kunden, Freunde und Partner, die Fans und Sportwarte draußen an der Strecke und die VLN-Organisation“, fasste Nicolas Raeder seine Eindrücke stellvertretend für die gesamte Mannschaft aus Meuspath zusammen.