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VLN
08.07.2015

Astra mit Hitzeproblem und Willy Hüppi ein Teufelskerl

Ganz Deutschland lag unter dem Einfluss von Saharawärme. Das machte auch vor der Technik im Opel Astra OPC von Kappeler Motorsport nicht halt, wie man beim vierten Lauf zum Opel Astra OPC Cup auf dem Nürburgring am 4. Juli 2015, feststellen musste. Aber Willy Hüppi trotzte der Hitze und fuhr einen Doppelstint. Am Ende kamen wichtige Punkte für einen sechsten Platz heraus.

Nach dem dritten Lauf zum OPC Cup, indem man noch einen achten Platz erkämpfte, wurde dem Opel von Willy Hüppi (CH) und Alex Schula (Hattersheim) ein neues Herz spendiert. Bei Untersuchungen in der heimischen Werkstatt wurde ein extremer Ölverbrauch festgestellt und der Motor durch einen Neuen ersetzt. So stand am Freitag vor dem Rennen das Einfahren des neuen Aggregats auf der Agenda. Das Team durfte auch Gäste eines Sponsors begrüßen, die nachmittags im knallgelben Burkhalter-Generali Opel jeweils eine Runde über die Nordschleife live im Auto miterleben durften.

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Das Training begann sonnig und heiß. Ein beherrschendes Thema des ganzen Wochenendes. Alex Schula ging als erstes auf Zeitenjagd und kam nach zwei Runden auf Platz eins liegend wieder rein. Grandiose Leistung. Willy Hüppi fuhr den nächsten Versuch, konnte aber die Zeit nicht verbessern. Im letzten Moment, bevor das Training beendet wurde, setzte ein anderer Cup-Teilnehmer die Pole-Zeit. Alex und Willy hatten keine Chance mehr „nachzulegen“. Man musste sich diesem Kontrahenten ergeben und stand auf Platz zwei in der Startaufstellung.

Zwischen Quali und Rennen installierte die Crew ein isoliertes (mit Eiswürfeln gekühltes) Trinksystem ins Auto. So vorbereitet startete Alex Schula ins Rennen. Auf der Anfahrt zur ersten Kurve kam ein Porsche vor ihm ins Trudeln. Umsichtig und erfahren wie Alex ist, steckte er zurück und sah wie er außen von seinen Cup Kollegen überholt wurde. Auch der an eins gestartete Astra erlitt das gleiche Schicksal. Auf Platz acht liegend begann Schula mit der Aufholjagd. Alles schien wie am Schnürchen zu laufen. „Obwohl ich während meiner Aufholjagd Windschattenduelle vermied, stieg die Wassertemperatur des Astras stark an und ging in den Kochschutz.“ (Kochschutz: Hier wird die Leistung des Astra aus Sicherheitsgründen zurückgenommen) „Da hat die Konkurrenz auf den Geraden Boden gut gemacht. In den Kurven konnte ich mich wieder heranarbeiten,“ so der Hattersheimer nach seinem Einsatz. Aber mit Aufholen war Schluss, als die Reifen nicht mehr so wollten wie der Fahrer – Boxenstopp.

Nun sollte Willy Hüppi den Astra von Platz vier aus nach vorne bringen. Das Willy ein Kämpfer ist wissen wir schon länger, aber was er an diesem Rennsamstag leistete, damit hat keiner gerechnet. Willy Hüppi fuhr einen Stint über 17 Runden bei der Hitze im Auto. Das heißt er fuhr das Rennen zu Ende. Kam zwischenzeitlich nur zur Box um neue Reifen zu holen und Sprit nachzufassen. Obwohl der Burkhalter-Generali Astra mit der Startnummer 339 Temperaturprobleme hatte, schaffte es Willy den vierten Platz zu halten und auch ein paar Sekunden auf Platz drei aufzuholen. Doch vier Runden vor Schluss ließ seine Konzentration nach und in seiner letzten Runde ist er noch von zwei Kontrahenten überholt worden. Er ist an seine Grenze gegangen.

Trotz der Hitzeprobleme einen sechsten Platz. In der Gesamtplatzierung von über 100 Startern heißt es Platz 49. Das Team ist sehr zufrieden. Nun gilt es den Fehler in der Technik zu finden, warum der Opel mit der Hitze nicht fertig wurde.

Das Team reist mit neuem Elan und frohen Mutes zum fünften Lauf am 1. August 2015 in die Eifel.
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