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Markenpokale Allgemein
12.08.2015

Spannende Duelle im Chevrolet Cruze Eurocup

Der Chevrolet Cruze Eurocup Markenpokal machte am vergangenen Wochenende mit den Rennen sieben und acht im tschechischen Autodrom Most Station. Die Traditionsrennstrecke ist Nahe an der deutschen Grenze gelegen, und hat auf 4,148 Kilometern mit elf Rechts- und 19 Linkskurven alles zu bieten, was das Rennfahrerherz begehrt. Von schnellen über mittelschnellen Kurven, bis hin zu engen Kehren und beachtlichen Höhenunterschieden – der Autodrom Most ist anspruchsvoll, macht den Fahrern und Fans aber großen Spaß.

Auch an diesem Wochenende gab es im Chevrolet Cruze Eurocup wieder einiges Neues zu vermelden: So kehrte der Österreicher Christian Neiß nach längerer Abstinenz wieder in sein Chevy-Cockpit zurück und übernahm die Startnummer 33. Sein Debüt im Tourenwagen gab der Deutsche Georg Bogen (Startnummer 36), der sich an diesem Rennen seine ersten Sporen verdienen musste, den Anschluss an das starke Fahrerfeld aber finden konnte. Von Beginn an wurden die Rennen in Most von einigen außergewöhnlichen Vorkommnissen und doch recht häufigem Lackaustausch begleitet, abgesehen von den hochsommerlichen Temperaturen von mehr als 34 Grad Celsius natürlich.

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Wolfgang Kriegl: erst kein Glück, und dann kommt auch noch Pech dazu

Mit Sicherheit ganz anders vorgestellt hatte sich sein Rennwochenende Wolfgang Kriegl (AT) im Team Pfister-Racing by Main-Postlogistik. Bereits in den ersten freien Trainingssitzung wurde durch eine äußere Einwirkung sein Getriebe beschädigt, was ihn zu einem frühen Aufgeben zwang. Dadurch ließ sich der motivierte Österreicher natürlich nicht entmutigen und ging mit frischem Mut in das Zeittraining am Samstag. Aber auch dieses wurde ihm durch ein technisches Problem mit daraus resultierendem Leistungsverlust verhagelt. Nachdem die Mechaniker hart an seinem Rennwagen arbeiteten wurde dieses Problem gelöst, doch im Rennen sollte es noch schlimmer kommen.

Derweil sicherte sich Max Kottmayr im Zeittraining die Pole-Position, vor einem starken Christian Neiß der auf seiner Lieblingsstrecke von Beginn an recht motiviert zu Werke ging. Den dritten Startplatz sicherte sich Antonio Citera (IT) der am ganzen Rennwochenende mit seinem Chevrolet Cruze Rennwagen haderte. Auf dem vierten Platz wurde bereits Reinhard Schmiedel geführt, der mit guten Rundenzeiten aufhorchen liess. Georg Bogen hatte einen holprigen Start in das Rennwochenende und musste sich vorerst mit dem sechsten Startplatz hinter Wolfgang Kriegl begnügen.

Nach dem Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung bereiteten sich die Rennfahrer bereits auf das erste Rennen am Samstag vor. Indes stieg das Thermometer in der Tschechei unaufhaltsam nach oben, und es sollte ein wahres Hitzerennen werden, in welchem auch die Fitness der Fahrer auf eine harte Probe gestellt werden würde. Bei mehr als 35 Grad Celsius Außentemperatur erloschen dann die Startampeln zum stehenden Start, um das Rennen frei zu geben.

Kottmayr-Neiss-Citera waren die schnellsten drei Chevy-Piloten in Most

Und in diesem Rennen wurde das Level im Chevrolet Cruze Eurocup von den ersten drei Fahrern eine weitere Stufe nach oben gehoben. Denn Max Kottmayr (DE), Christian Neiss (AT) und Antonio Citera (IT) spulten Runde um Runde absolute Top-Zeiten ab, was unter diesen schwierigen Bedingungen aller Ehren wert ist. Doch der Reihe nach: Nach Startfreigabe spielte zunächst Reinhard Schmiedel für das Team Pfister-Racing by Top-Express die Hauptrolle und schnellte vom vierten Startplatz mit einem tollen Start in die Führende Position nach Vorne. In der ersten Schikane gab es dann eine Rangelei der Führenden und Schmiedel entschied sich eine sichere Punkteplatzierung dem möglichen Lackaustausch vorzuziehen und reihte sich wieder auf Platz vier ein. Deutlich angriffslustiger ging Christian Neiß zu Werke, der sich nach der Schikane zunächst die Führung sicherte, dann aber von Max Kottmayr überholt wurde, und beide in der darauffolgenden Rechtskurve kollidierten. Mit viel Rennglück konnten beide ihr Rennen fortsetzen, mussten sich nun aber einem starken Antonio Citera (IT) erwehren.

Doch Kottmayr schaffte es die Ruhe zu bewahren, und konnte sich Runde für Runde um einige Zehntelsekunden vor Christian Neiß und Antonio Citera absetzen, die beide nahezu identische Rundenzeiten fuhren. Nach einem sehenswerten Rennen kreuzten diese in dieser Reihenfolge die Ziellinie, gefolgt von einem starken Reinhard Schmiedel, sowie Georg Bogen, der seine Zeiten jede Runde verbessern konnte und sich immer besser im Chevrolet Cruze Eurocup Rennwagen zurechtfand.

Einen weiteren Tiefschlag musste Wolfgang Kriegl verkraften, denn sein Chevrolet-Motor verabschiedete sich bereits in der zweiten Rennrunde mit einer weißen Rauchfahne.

Max Kottmayr siegt auch im zweiten Rennen knapp vor Christian Neiß

Nachdem das erste Rennen einigen Lackaustausch und teilweise erhitzte Gemüter mit sich brachte, verlief das zweite Rennen am Sonntag trotz etwas humaneren Außentemperaturen nicht weniger spannend. Am Start kam die Führungsgruppe diesmal geschlossen gut weg, und auch Georg Bogen (DE) hatte vom fünften Startplatz die Möglichkeit sich in den ersten Kurven um eine Position zu verbessern. Christian Neiß ging erneut zum Angriff über und setzte einen späten Bremspunkt, schaffte es diesmal aber nicht an Max Kottmayr vorbeizugehen. Antonio Citera fuhr zu Beginn des Rennens die schnellsten Rundenzeiten des Führungstrios und konnte auch Christian Neiß unter Druck setzen, der sich aber auf seinem zweiten Platz halten konnte.

Wolfgang Kriegl dagegen musste am hinteren Ende des Feldes starten, schaffte es aber in einer furiosen ersten Runde bereits den fünften Platz innezuhaben, und kurz darauf auch Reinhard Schmiedel den vierten Platz abzujagen. Kriegl sah somit bereits auf Podiumskurs aus, konnte die tolle Speed der Führenden aber nicht gehen und lieferte sich daraufhin mit Reinhard Schmiedel einen der sehenswertesten Zweikämpfe des Rennens. Am Ende behielt Schmiedel die Oberhand und überraschte Kriegl mit einem gekonnten Angriff, was ihm wiederum den vierten Platz einbrachte. An der Spitze liess Max Kottmayr nichts mehr anbrennen, auch wenn Christian Neiß sehr nahe im Rückspiegel zu sehen war, gefolgt von Antonio Citera. Georg Bogen konnte seine Rundenzeiten weiter verbessern und sicherte sich weitere wichtige Wertungspunkte im Chevrolet Cruze Eurocup.

Das große Finale des Chevrolet Cruze Eurocup findet bereits vom 21. bis 23. August 2015 am hochmodernen Slovakiaring (SK) im Rahmen der FIA GT Meisterschaft statt.
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