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GTC
29.07.2015

Überragende Scuderia Nove Rosso in Cheb

113 GTC Rennen hatte die Scuderia Nove Rosso aus Berlin bis zum SRW in Cheb absolviert. In den 17 Jahren holten sich die „Italiener“ gerade Mal zwei Klassen-Siege, beide datieren aus dem Jahr 2009, worauf sie als GTC-Top-Team eingestuft wurden. 2014 dann der „Abstieg“ aus der Top-Liga in die ADAC- Trophy. Der bisherige Saisonverlauf ließ schon nichts zu wünschen übrig. Als Tabellendritter in der Trophy und Siebter im Gesamtklassement hatte man einen guten Auftakt hingelegt. Und dann kam Cheb: Das Super Raceweekend mit zweimal 3h und einmal 6h Rennen.

Hier, wo man sich nicht den kleinsten Fehler erlauben darf, der Speed stimmen muss und man noch dazu richtig Glück bei den Pace-Kart Phasen und Boxenstopps braucht, schlug die Stunde der „One Team one family“ aus Berlin. Vom Startplatz 14 ging es in das erste 3h Rennen und die Berliner hielten sich einfach in Sichtkontakt zur Spitze auf ohne volles Risiko zu gehen. Drei Fahrerwechsel und einen Tankstopp später lag man vorn, nicht nur in der Trophy sondern im auch im Gesamtklassement. Was für eine Freude bei der Zieldurchfahrt. Nur elf Sekunden dahinter wurde das HTP Kart Team zweiter, knapp vor Schnitzelalm Racing. Die Top-Drei alles Teams aus der Trophy Klasse!

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Erst auf P4 dann Honda Spirit. Es war halt alles extrem eng, gleich neun Teams beendeten den ersten Lauf in der Runde des Siegers. Es reichte schon ein „anstehen“ an der Tankstelle und man stürzte ab in die Niederungen der Rangliste. P5 ging an die zweite Mannschaft der Schnitzelalm, die zuvor das Kunststück fertig brachten beide Karts in die erste Startreihe zu feuern! Nebenbei bemerkt, das sind (zum Teil) Neueinsteiger und starten auch in der Trophy! Der WGKC wurde starker Sechster vor PixelX Racing, dem Curto Racing Team, Messebau Racing und den MSC O Slalomracern. Also nochmals einige Überraschungen in den Top-10.

Es folgte der zweite Lauf über sechs Stunden. Nun erwartete man, dass sich das Establishment durchsetzt. Je länger die Distanz, umso schwieriger die Planung und Taktik. Die Boxenstopps jedes Mal gut zu treffen, inklusiver freier Tankstelle und ohne Stau an der Waage, da muss man hellwach sein. Und was passierte als die Zielflagge fiel? Die #9 der Scuderia Nove Rosso sah als erstes das schwarz-weiß karierte Tuch! Was ging den hier ab! Ok, dieses Mal hatten die Berliner etwas Glück mit einer Pace-Kart Phase und der Vorsprung von 1,9 Sekunden ist wahrlich nicht die Welt, aber Sieg bleibt Sieg.

P2 in diesem Rennen? Nicht zu fassen, die nächste Überraschung! Die Schnitzelalm fährt erneut unter die Top-Drei und hält sich das Messebau Racing Team mit vier Sekunden Vorsprung vom Leib. Schade nur für die rasende Alm dass die Scuderia so auftrumpft sonst wären die Allgäuer das Team der Stunde gewesen, denn die brachten auch ihre zweite Mannschaft erneut in die Top-Fünf. Mit P4 hielten sie sich Honda Spirit vom Leib. Alle Achtung. Hinter Honda Spirit dann die Jungs die man dort oben auch erwarteten durfte. H&R Pergande wird Sechster vor ATW Racing und den Zehn Geboten. Der WGKC und die Motorsportanlage.de (ein Team aus dem Beba-Cup!) beschließen die Top-Ten.

Am Sonntag dann das abschließende 3h Rennen in dem alle mit 190 kg antreten mussten. Nun spielten die sonst üblichen Strafgewichte keine Rolle mehr. Mit den Zehn Geboten gewann nun endlich ein Team das man im Vorfeld auch als Favorit gehandelt hatte. Nur neun Sekunden zurück die Sinsheimer Messebau Mannschaft vor PixelX Racing. Die Schnitzelalm schaffte es mit P4 tatsächlich jeden Lauf in den Top4 zu beenden. So etwas gab es auch noch nicht oft in der Geschichte der Super Race Weekends und schon gar nicht für eine Trophy Mannschaft. P5 dann an ATW Racing vor Honda Spirit und dem WGKC. Also wirklich kein schlechtes Wochenende für die drei letztgenannten. Dies gilt umso mehr für die Motorsportanlage.de die als bestes Cup-Team nun sogar auf P8 im Gesamtklassement in Ziel kamen noch vor H&R Pergande und der Scuderia Nove Rosso. Dieser zehnte Platz reichte den Berlinern ganz locker um auch die „Gesamtwertung“ aller drei Läufe für sich zu entscheiden. Damit schafften sie ganz nebenbei eine weitere Premiere. Als erste GTC Mannschaft überhaupt konnte sie den Trophy-Sieg als auch den Gesamtsieg mit nach Berlin nehmen.

Spontan erklärte die Scuderia dieses Wochenende zum Teaminternen Feiertag. 18 Jahre oder 113 GTC Langstrecken-Rennen hat man auf den ersten Gesamtsieg gewartet. Für den zweiten Gesamtsieg betrug die Wartezeit dann nur etwas mehr als sechs Stunden. Für den nächsten GTC Gesamtsieg muss man sich etwas länger bemühen. Das GTC Highlight, das 18. Bavarian24h, steht als nächstes auf dem Programm. Wir sind gespannt, wer dann den 5. und 6. September zum Feiertag erklärt.
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