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Formel 1
07.05.2015

Europa-Auftakt mit großem Preis von Spanien

Die Formel 1 kehrt auf die Strecke nach Barcelona zurück, wo vor Beginn der Saison bereits zwei der drei Vorsaison-Tests 2015 stattfanden. Diesmal wird es jedoch erheblich wärmer sein als bei den Tests, ein Parameter, der die Anforderungen an die Reifen steigert.

Aufgrund der schnellen Kurven, in denen extrem viel Energie durch die Reifen geleitet wird, sowie des rauesten Asphalts in der gesamten Saison sind die Slicks P Zero Orange (Hart) und P Zero White (Medium) von Pirelli die ideale Wahl für den Großen Preis von Spanien, in dessen Rahmenprogramm am kommenden Wochenende auch die Rennen der GP2- und GP3-Serien starten. Pirelli ist exklusiver Reifenausrüster aller drei Serien.

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Paul Hembery, Motorsport-Direktor Pirelli sagt im Vorfeld: „Der Kurs in Spanien gehört zu denen, die wir besonders gut kennen. Wir haben dort zahlreiche Tests durchgeführt und dabei große Datenmengen erhoben. Auch aufgrund der beiden Tests vor dem Saisonbeginn wissen wir, dass die Strecke in Barcelona die Reifen wieder einer besonderen Belastungsprobe aussetzen wird. Im vergangenen Jahr sahen wir auf diesem Kurs infolge der durch die Änderung des Reglements gestiegenen Traktion und des stärkeren Drehmoments der Motoren erstmals ein von den Hinterachsen limitiertes Rennen, die Haltbarkeit der Hinterreifen diktierte den Teams die Boxenstopp-Strategie im Rennen.“

„Nun haben wir für die Saison 2015 die Konstruktion der Hinterreifen optimiert, so dass in diesem Jahr in Barcelona wieder ein Rennen zu sehen sein wird, in dem sich die Vorderachsen als limitierendes Kriterium erweisen. Wir gehen allerdings nicht davon aus, dass sich dadurch zwangsläufig die Zahl der Boxenstopps erhöht. Im vergangenen Jahr nutzte die Mehrheit der Fahrer eine Zwei-Stopp-Strategie, das wird wahrscheinlich auch am kommenden Wochenende wieder der Fall sein. Die größte Unbekannte ist wie so häufig das Wetter: In der Vergangenheit waren die Temperaturen in Barcelona während des Renn-Wochenendes oft sehr hoch, aber dafür gibt es natürlich keine Garantie. Traditionell präsentieren zudem viele Teams zum Europaauftakt nochmal Neuerungen und Upgrades an ihren Autos und es wird für uns sehr interessant sein zu beobachten, wie diese mit den Reifen unseres 2015-Portfolios interagieren“, so Hembery weiter.

Die größten Herausforderungen für die Reifen

Den Abrieb und den Verschleiß bestmöglich zu steuern, stellt für die Fahrer die größte Herausforderung des Reifen-Managements dar. Denn die Strecke in Montmelo mit ihren langen Highspeed-Kurven und einigen schnellen Richtungswechseln strapaziert die Reifen enorm. Insbesondere die linke Seite des Autos und hier vor allem der Vorderreifen wird extrem belastet. Die auf die linken Vorder- und Hinterreifen einwirkenden Seitenkräfte sind nur auf einer der Strecken im aktuellen F1-Kalender noch höher.

Die Autos fahren in Barcelona mit hohem Abtrieb, viel Downforce, um in den schnellen Kurven die maximale Bodenhaftung zu erreichen. Der hohe Anpressruck stellt eine weitere Belastung für die Reifen dar. Das Zusammenspiel all dieser verschiedenen Faktoren kann zu einer Erhitzung der Lauffläche der Reifen auf fast 130 Grad Celsius führen.

Acht der vergangenen zehn Rennen in Spanien wurden von der Pole Position aus gewonnen, lediglich eines von einem Fahrer, der nicht aus der ersten Reihe startete. Dies unterstreicht die Bedeutung der Strategie auf diesem Kurs, den sämtliche Teams sehr gut kennen.

Neben der Formel 1 stattet Pirelli in Spanien auch die Teams der GP2 und der GP3 mit Reifen aus. Darüber hinaus liefert Pirelli auch die Reifen für den ersten zweitägigen Formel 1-Test während der Saison 2015 an. Er findet am Dienstag und Mittwoch nach dem Grand Prix statt. Insgesamt transportiert Pirelli somit fast 4.000 Reifen nach Barcelona. Dazu setzt das Unternehmen eine ganze Flotte von Lkw ein, 14 Stück, einschließlich der Trucks für die Pirelli-Hospitality im Fahrerlager.

Die rennentscheidende Strategie des vergangenen Jahres

Im vergangenen Jahr nutzten die drei Erstplatzierten eine Zwei-Stopp-Strategie. Der bestplatzierte Fahrer mit drei Stopps war Sebastian Vettel (Red Bull), der als Vierter ins Ziel kam, nachdem er von Platz 15 ins Rennen gestartet war. Mercedes-Pilot Lewis Hamilton gewann das Rennen vor seinem Teamgefährten Nico Rosberg mit einer Medium-Medium-Hart-Strategie. Rosberg nutzte eine andere Variante: Medium-Hart-Medium.

Der erwarteter Performance-Unterschied zwischen den beiden Mischungen liegt bei 0,8 -1,2 Sekunden pro Runde.

Erwartete Witterungsbedingungen während des Rennens

Trocken und warm mit Höchsttemperaturen bis 25 Grad Celsius. In der Nacht kühlt es sich auf 13 Grad Celsius ab. An den Tagen vor dem Rennen soll es hin und wieder bewölkt sein, doch für den Renn-Sonntag steht die Vorhersage derzeit auf sonnig und klar.
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