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FIA ETCC
04.05.2015

Rikli Motorsport mit perfektem Einstieg in die Saison

Dass Rikli Motorsport gleich zum Saisonauftakt der Tourenwagen Europameisterschaft (FIA ETCC) mit beiden Piloten auf das Podium fuhr, war sicherlich die Überraschung des Wochenendes. Insbesondere der zweite Wertungslauf in Ungarn war bis auf den Zielstrich spannungsgeladen. Peter Rikli ist zum festen Bestandteil des ETCC geworden.

Der Honda-Pilot aus Wangen stellte den Civic FD des Schweizer Teams tausenden begeisterten Zuschauern in der Budapester City während eines Showprogramms der Tourenwagen Weltmeisterschaft (FIA WTCC) vor. Dass ihm dadurch wichtige Testkilometer auf dem ihm unbekannten Hungaroring fehlten, machte sich am Ende des Zeittrainings bemerkbar.

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Während der Regentrainings noch vorn, hatte der Unternehmer aus dem Aare-Städli hier auf trockener Strecke einigen Rückstand auf den Polesetter Michal Matejovski. „Es ist ein richtiger Micky-Mouse-Kurs mit irre vielen langsamen 2.-Gang-Kurven, auf den wir uns in kürzester Zeit einschießen mussten“, meinte der Zweitplatzierte des Zeittrainings.

Dass der rote Civic, der in der Super 2000-Division der Meisterschaft gewertet wird, um die Führung fahren würde, zeigte sich im Verlaufe der beiden Rennen am Sonntagvormittag. Schon im ersten Schlagabtausch verteidigte Peter Rikli seinen zweiten Rang über 12 Runden bis ins Ziel. Das zweite Rennen machte die Freude dann perfekt.

Mit einer fehlerfreien Startrunde schob sich die Startnummer #12 von Gesamtrang zehn auf Position sieben und lag in seiner Kategorie schon nach wenigen Metern in Führung, obwohl in der Startaufstellung der Pole-Setter Michal Matejovski mit seinem BMW noch fünf Reihen vor ihm startete. Matejovski kam zwar über die Renndistanz von zwölf Runden noch an den Eidgenossen-Honda heran, aber an der Ziellinie hatte Peter Rikli die Nase vorn und fuhr zu seinem ersten Sieg der Saison.

Dass Peter Rikli mehr erlebte, als von außen sichtbar, macht sein Statement deutlich: „In der Aufwärmrunde verabschiedete sich meine Kupplung, so dass ich im Leerlauf zur Startlinie fuhr. Als die Ampel auf Grün schaltete, hab ich den ersten Gang reingeknüppelt und das Auto ist ganz brav losgefahren.“ Trotz rutschender Kupplung und abbauenden Reifen rettete sich der Schweizer über die Runden. „Ich hab das Auto absolut am Limit bewegt und bin glücklich, dass es am Ende zu diesem schönen Ergebnis gereicht hat.“

Den jungen Schweizer Daniel Conrad hatte zu Beginn der vergangenen Woche vermutlich noch niemand auf dem Schirm, was das Thema Podiumsbesuche betrifft. Nach dem ersten Rennwochenende des FIA ETCC sollte man sich den Namen des Youngsters jedoch notiert haben.

Daniel Conrad, der mit dem Schwesterauto von Peter Rikli an den Start geht und von diesem intensiv in Sachen Tourenwagensport unterrichtet wird, konnte schon bei diesem Auftaktevent des Jahres 2015 einen beachtlichen Erfolg verbuchen. Am Start zum ersten Wertungslauf stand er als Viertplatzierter direkt hinter seinem Teamkollegen und konnte dessen Linie studieren. Seine Qualifyingzeit toppte er während des Rennens, ließ einen BMW-Piloten hinter sich und fuhr als Dritter ins Ziel.

Im zweiten Schlagabtausch des Tages ließ der 18-Jährige sich den Podiumsrang nicht nehmen, lag zwischenzeitlich sogar auf Position zwei. Lediglich Matejovski auf BMW musste er passieren lassen und nahm am Ende seinen verdienten Pokal entgegen. Peter Rikli ist voller Lob für seinen Schützling: „Daniel hat sicherlich sehr viel gelernt. Man sieht, welches Potential er hat. Er darf zu Recht glücklich sein und der Pokal sollte ihm eine riesige Portion Motivation mit auf den Weg geben.“

Die nächsten Wertungsläufe finden am 21. Juni 2015 auf dem Slovakiaring statt. Der Tabellenzweite Peter Rikli nimmt die Jagd auf die Spitze auf: „Ich denke, dass wir den schwierigsten Teil der Saison hinter uns haben. Die anderen Strecken sind bekannte Kurse und dürften auch dem Honda besser liegen.“
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