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RCN
14.05.2014

Trotz Wetter-Chaos beide Fahrzeuge im Ziel

Gleich mit zwei Boliden ging das Team Benninghofen aus Velbert beim zweiten Lauf zur Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) an den Start. Da war zum einen „Snoopy“, der weiße Honda Civic Typ R, mit dem Andre Benninghofen (Velbert) und Christof Degener (Hattingen) zum Saisonauftakt gleich einen guten dritten Platz einfahren konnten.

Das zweite Fahrzeug war um einige Jähre älter: Der liebevoll präparierte BMW 2002, mit dem Marc Bröcker (Wuppertal) und Markus Funke (Lippstadt) ihren ersten Saisonstart absolvieren wollten, rollte bereits 1974 vom Band der Bayerischen Motoren Werke.

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Die Gespräche im Fahrerlager drehten sich diesmal meist um das wechselhafte Eifel-Wetter und die Wahl der „richtigen“ Rennreifen. Zwar war es zu Beginn noch trocken, aber die Regenwolken am Himmel nahmen schon bedrohliche Ausmaße an. Startfahrer Christof Degener entschied sich unmittelbar vor dem Start für die sichere Variante und ging mit dem Honda auf profilierten Regenreifen ins Rennen auf der traditionellen Nürburgring-Nordschleife. Markus Funke dagegen wählte für den heckangetriebenen BMW die profillosen Slicks.

„Da hatte ich mich wohl leicht verwachst“, erzählte Degener nach seinem Turn. „In den ersten Runden musste ich höllisch aufpassen, um die weichen Regenreifen nicht zu überfordern.“ Die Slick-bereifte Konkurrenz war entsprechend schneller unterwegs. Erst zwei Runden vor der Tankpause setzte der erwartete Regen ein. „Nun harmonierten meine Reifen optimal mit den Wetterverhältnissen. Leider konnte ich jetzt nicht mehr durchgehend voll fahren – allein in meiner letzten Runde musste ich viermal wegen Unfällen und ‚Doppelt Gelb‘ langsamer werden.“ Trotzdem gelang es dem Hattinger Architekten nun wieder etwas an Boden gutzumachen.

Mit den stärker werdenden Niederschlägen bekam jedoch jemand anderes erhebliche Probleme: „Das Fahren mit den Slicks im Regen glich einem Eiertanz.“ Für Markus Funke war es der erste Renneinsatz überhaupt auf dem BMW 2002 und dann unter derart widrigen Umständen: „Ich wollte kein Risiko mehr eingehen und ging meine beiden letzten Runden entsprechend vorsichtig an.“ Beide Startfahrer vom Team Benninghofen brachten ihre Fahrzeuge aber unbeschadet zum Tankstopp an die Box – was nicht allen Teams gelang.

Das anfängliche Nieseln hatte sich inzwischen zu einem flächendeckenden Landregen ausgeweitet. Während der Honda, nun mit Andre Benninghofen am Steuer, nach dem Tanken schnell wieder auf der Strecke war, wechselte man am BMW jetzt auch auf profilierte Rennreifen. Derart optimal ausgerüstet konnte Marc Bröcker das Potential des fast 40 Jahre alten BMW unter Beweis stellen.

Die Fahrzeuge vom Team Benninghofen waren wieder flott unterwegs. Die Rundenzeiten wurden schneller, denn der Regen hatte wieder aufgehört und die Ideallinie trocknete zunehmend ab. Jetzt galt es erneut, die empfindlichen Regenreifen nicht zu stark zu belasten. Beide Fahrer fanden den optimalen schmalen Grat zwischen unnötigem Risiko und schnellen Rundenzeiten. Am Ende der vom Wetter dominierten Veranstaltung wurde der leistungsmäßig unterlegene BMW von Marcus Funke und Marc Bröcker auf dem elften Platz und „Snoppy“ mit Andre Benninghofen und Christof Degener auf Platz vier in der mit 18 Fahrzeugen wieder stark besetzten Klasse H4 gewertet.

„Eigentlich sind wir erstaunt, dass wir trotz der anfangs falschen Reifenwahl doch noch um die Podestplätze mitgefahren sind“, lautete das erste Resümee von Christof Degener. Nach mehr als zweieinhalb Stunden Fahrzeit fehlten ihm und Andre Benninghofen lediglich 5 Sekunden auf den dritten Platz und nur 12 Sekunden auf Platz zwei. „Wir hoffen, dass wir in 14 Tagen im Trockenen fahren, um endlich zu sehen, wo wir auf der Nordschleife zeitmäßig stehen.“

Das letzte Wort gehörte dann Teamchef Andre Benninghofen: „Die richtige Reifenwahl war heute rennentscheidend. Wir haben unter den extremen Umständen beide Autos unbeschadet in Ziel gebracht. Damit sind wir sehr zufrieden und freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung am 24. Mai 2014 – dann hoffentlich mit stabileren Wetterbedingungen.“
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