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Kartsport Allgemein
05.02.2014

Die Historischen Kartfahrer können auch elektrisch

Die seit ein paar Jahren mächtig expandierende Elektro-Fraktion hat auch den Kartsport erreicht: Auf der Kartmesse in Offenbach Anfang des Jahres waren mehrere interessante Exponate zu sehen und immer wieder sieht man auch Projekte von innovativen Studenten. Es scheint fast so, dass wie im großen Motorsport die „grüne“ Technik nicht mehr aufzuhalten ist.

Da sind die historischen Kartfahrer natürlich froh, dass sie mit den alten Preziosen noch den puren Zweitakt-Blues genießen können. Aber es gab auch schon in den früheren Jahren Versuche, mit Elektro-Motoren bestückte Karts zu bauen. Ein Exemplar von 1987 hat der KKCD in der Schweiz gefunden.

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In der Schweiz hat ein St. Gallener-Technikfreund bereits 1987 ein Swiss Hutless-Chassis auf Elektro-Antrieb umgerüstet und ist dabei bei Demonstrationsfahrten angetreten. Versuche, eine Rennserie zu etablieren, scheiterten ähnlich wie bei den deutschen ELO-Karts an der damaligen Batterie-Technik. Die damaligen Blei-Akkus hatten einfach eine zu geringe Energiedichte und waren damit für eine vernünftige Rennserie nicht so recht zu gebrauchen. Aber das Kart ist handwerklich sehr schön gearbeitet und soll im Sommer wieder ein paar Meter laufen.

Natürlich muten die großen Seitenkästen und die rustikale Schaltertechnik am Gaspedal etwas ungewöhnlich an, aber die Beschleunigung sollte schon ordentlich im Rücken drücken. Wie in vielen Bereichen gilt auch hier, es ist alles schon mal da gewesen. Und in Anbetracht der aktuellen Batterie-Technologie sowie der Möglichkeiten der Regelungstechnik wagt Andreas Kohler vom KKCD den Ausblick, „dass die modernen Erben es wohl in absehbarer Zeit zu einer richtigen Rennserie schaffen.“

„So bleibt uns der Respekt vor den Pionieren, die sich trotz aller Bedenken nicht beirren ließen. Und die Erkenntnis, dass der Fortschritt eben nicht aufzuhalten ist. Und es bleibt wohl bei den Historikern zumindest ein Einzelstück, würde doch den Zweitakt-Junkies der Rizinusduft fehlen“, so Kohler abschließend.
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