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FIA ETCC
13.05.2014

Andreas Pfister siegt am Slovakiaring

Nach einem glücklosen Saisonauftakt im französischen Le Castellet im April hat sich der Rennfahrer Andreas Pfister nun mit seiner sehr starken Leistung wieder zurück ins Titelrennen der Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC) katapultiert. Vom 9. bis 11. Mai 2014 wurden am hochmodernen Slovakiaring die Wertungsläufe drei und vier ausgetragen.

Die Rennstrecke in der Nähe von Bratislava wurde erst im Jahre 2009 eröffnet und zählt zu einem der anspruchsvollsten und herausforderndsten Rennkursen in Europa. Auf den 5,922 Kilometern Streckenlänge werden sechs Linkskurven, fünf Rechtskurven, eine Schikane und sieben Geraden befahren. Mit teilweise blinden Anbremspunkten und einer Berg- und Talbahn werden die Fahrer auf die Probe gestellt.

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„Nach dem Auftaktrennen in Le Castellet hatte unser Team alle Hände voll zu tun, das Rennauto wieder konkurrenzfähig aufzubauen. Ein Handicap war dabei nicht nur die Instandsetzung des ‚Blechschadens‘ aus Frankreich, sondern es musste sogar der Motor und das Getriebe ausgebaut werden, um dieses bei Seat Sport in Spanien prüfen zu lassen. Wir arbeiteten hier unter absolutem Zeitdruck, deshalb möchte ich unseren Jungs ein riesen Kompliment aussprechen, denn mein Rennauto lief am Slovakiaring von der ersten Runde an perfekt – keineswegs eine Selbstverständlichkeit, einfach Klasse“, so der 26-jährige Obersfelder nach den ersten Testfahrten am Freitag.

Dass mit Andreas Pfister und dem Pfister-Racing-Team wieder zu rechnen sein würde, machte der Rennfahrer aus Franken mit den ersten Plätzen im freien Training sowie im Zeittraining, zur Ermittlung der Startaufstellung, mehr als deutlich. Doch die Konkurrenz war Pfister von Beginn an auf den Fersen und es trennten die ersten drei Fahrer nur wenige Zehntelsekunden. „Natürlich war ich hier am Slovakiaring von der ersten Minute an besonders motiviert, nach den Siegen in den vergangenen Jahren wollte ich hier unbedingt unsere Serie fortsetzen. Aber auch der Druck war für uns hoch, denn wir wussten, dass wir nur mit einer guten Punkteausbeute die Chancen auf den Titel intakt halten konnten“, erklärte Pfister im Gespräch mit den Medien.

Doch auch an diesem Rennwochenende sollte das Wetter einen Unsicherheitsfaktor darstellen: In der Nacht von Samstag auf Sonntag zog ein Regenschauer über den Slovakiaring hinweg und das 15-minütige Warm-up am Sonntagmorgen wurde unter nassen Bedingungen gefahren. Andreas Pfister erzielte auch hier die schnellste Rundenzeit seiner Wertungsklasse, entschied sich aber, für das erste Rennen auf die profillosen Slick-Reifen zu wechseln. „Der Regen hatte aufgehört und die Strecke trocknete relativ schnell ab, was uns dazu bewegte auf Slicks zu starten, ebenso wie unsere Konkurrenz. Der Beginn des ersten Rennens war nicht einfach, denn es waren noch einige nasse Stellen auf der Strecke und ich hatte anfangs alle Hände voll zu tun, das Auto auf der Strecke zu halten. Dennoch konnten wir uns deutlich von der Konkurrenz in unserer Wertungsklasse absetzen und einen souveränen Sieg nach Hause fahren, was uns natürlich sehr freute“, so Pfister.

Beim Start zum zweiten Rennen reagierte Andreas Pfister gut und konnte sich von der Pole-Position aus an die Spitze des Fahrerfeldes setzen. Im Verlauf des Rennens musste er aber viel Einsatz zeigen, um seinen ersten Platz in der Wertungsklasse halten zu können. „Ab Mitte des Rennens hatten wir mit Untersteuern zu kämpfen und zum Ende hin wurde es nochmal richtig eng, um die Position halten zu können. Aber es gelang uns auch, den Sieg im zweiten Rennen zu sichern. Diese Erfolge habe ich vor allem meinen Unterstützern, Fans, Partnern und Sponsoren zu verdanken sowie meinem absolut tollen Team (Alois Pfister, Hannes Kerst, Kai Denner, Markus Kohl, Matthias Hutzel) – vielen Dank an alle, die dies mit ermöglicht haben! Besonders freue ich mich persönlich auch darüber, dass wir in beiden Rennen auch noch die schnellste Rennrunde für uns verbuchen konnten, damit geht ein perfektes Rennwochenende zu Ende!“

„Ich kann den Start zum nächsten Rennen kaum erwarten und ich freue mich riesig, vom 23. bis 25. Mai 2014 am Salzburgring (AT) zu fahren – sozusagen unser ‚Heimrennen‘. Dort ist es mein klares Ziel, die Tabellenführung zu übernehmen und vor den vielen angereisten Fans aus der Heimat eine tolle Vorstellung abzuliefern“, erläuterte Andreas Pfister in der Pressekonferenz nach dem Zieleinlauf.
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