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ADAC Opel Rallye Cup
28.08.2014

Audex Motorsport: Viel neue Erfahrungen

Die ADAC Rallye Deutschland war für das junge Team Audex Motorsport eine besondere Herausforderung. Im ADAC Opel Rallye Cup gingen drei Teams an den Start und meisterten die Doppel-Veranstaltung mit Bravour, aber auch mit kleinen Rückschlägen. Im Ziel an der Porta Nigra in Trier waren sich dennoch alle einig: Der WM-Lauf war das Highlight der Saison 2014.

Vor 25.000 Fans vor Ort und der versammelten internationalen Rallye-Elite zeigten die drei Audex Motorsport-Teams in ihren hellblauen Opel Adams, dass auch in der nationalen Szene bei einem WM-Lauf spannender Motorsport geboten werden kann. Erstmals fuhren die Piloten des ADAC Opel Rallye Cup alle Wertungsprüfungen (WP) des WM-Laufes, wobei nach den ersten sechs WPs der erste Wertungslauf und nach der letzten WP am Sonntag der zweite Wertungslauf endete.

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Am Freitag überraschte wieder einmal der junge Schwede Emil Bergkvist mit seinem Co-Piloten Joel Ardell. Auf den anspruchsvollen und für ihn völlig neuen Strecken stellte er sein Talent unter Beweis, was mit einem dritten Platz in der Tageswertung hinter den beiden erfahreneren Piloten Tannert und Pusch belohnt wurde. „Ich hatte großen Respekt – speziell vor der WP ‚Moselland‘ durch die Weinberge. Joel und ich haben einen sehr, sehr exakten Aufschrieb erstellt und das hat uns geholfen, auf den schwierigen Prüfungen trotzdem schnell zu sein“, fasste der 20-Jährige zusammen.

Am Samstag fuhr er erneut schnelle Zeiten und holte sich sogar nach der sechsten WP die Führung im Cup. Doch als auf der vorletzten WP die Antriebswelle links riss und sich Bergkvist nur noch mit viel Mühe und Glück ins Ziel retten konnte, war an eine Top-Platzierung nicht mehr zu denken. „Das war großes Pech für Emil, aber bis dahin hat er eine großartige Leistung gezeigt, die von vielen anerkannt wurde“, so Teamchef Guido Deppe, der Bergkvist 2014 die Möglichkeit gab, in Deutschland erstmals Asphalt-Rallyes zu bestreiten.

Für den Hessen Benjamin Krusch und seinen Co-Piloten lief es bei der ADAC Rallye Deutschland endlich wieder rund. Nachdem die beiden während der Rallye Wartburg noch zu vorsichtig unterwegs waren, sollte es beim WM-Lauf wieder nach vorne gehen. „Ich wusste ungefähr, was auf mich zukommt, aber durch die neuen Teilstücke und das ausgeweitete Programm, war es doch noch einmal eine andere Nummer. Die WPs waren unheimlich schnell und in den Weinbergen passiert so schnell was. Wir sind sehr froh, dass wir durchfahren konnten. Die Ausfallquote im Cup war ja extrem hoch“, erklärte Krusch. Am Freitag wurde er endlich wieder Fünfter und am Samstag reichte es sogar für Cup-Platz vier.

Für Yannick Neuville, den kleinen Bruder des siegreichen Belgiers Thierry Neuville, gab es am Freitag nicht viel zu lachen. Nach nur zwei Wertungsprüfungen musste er die Zeitenjagd beenden, da er leicht von der Strecke abkam und sich dabei die Radaufhängung vorne beschädigte. Doch er war nicht der Einzige, der ausfiel: Insgesamt acht der 21 gestarteten Opel Adams sahen am ersten Tag das Ziel nicht. „Wir hatten Glück, denn es ist kaum etwas passiert, sodass schnell klar war, dass wir am Samstag zur zweiten Etappe wieder starten können. Die haben wir dann auch genutzt, um so viel Erfahrung auf den Strecken mitzunehmen wie möglich und bis ins Ziel zu fahren“, so Neuville, der am Sonntag als Siebter ins Ziel kam und sein Punktekonto wieder etwas mehr auffüllen konnte. „Im ersten Jahr ist es für mich Priorität, Kilometer zu sammeln und zu lernen. In zwei Wochen geht es damit bei der Ostsee-Rallye weiter.“

In der Cup-Wertung liegt Emil Bergkvist nun mit 133 Punkten auf Platz zwei knapp hinter Julius Tannert (138 Punkte). Benjamin Krusch liegt auf Platz sieben (94 Punkte) und Yannick Neuville auf Platz 17 (44 Punkte).
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