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RCN
22.04.2013

Favoritensturz bei optimalen Bedingungen

154 bestens gelaunte Teilnehmer, frühlingshafter Sonnenschein und eine gut präparierte Rennstrecke – die Rahmenbedingungen für den 1. Lauf der RCN GLP, der ADAC Gleichmäßigkeitsprüfung „Schloss Augustusburg Brühl“, waren perfekt. Trotzdem fand Rennleiterin Edith Völl bei der Fahrerbeprechung auch mahnende Worte, speziell für die vielen Neueinsteiger in der beliebte Breitensportserie.

Sie verwies zum wiederholten Mal auf die Fahrvorschriften und erläuterte eindringlich die verschiedenen Flaggensignale. Sportlich prägte der Kampf zwischen den Dauersiegern Holger Träger / Alexander Keller und den „ewigen Zweiten“, dem Ehepaar Kusch, die GLP Saisoneröffnung.

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In beiden Teams herrschte die erforderliche Harmonie, man brachte reichlich Erfahrung und zuverlässige Fahrzeuge an den Start. Und so stand es nach der ersten Bestätigungsrunde noch Unentschieden – sowohl der weiße Golf (Träger / Keller), als auch der grüne Citroen AX (Fam. Kusch) hatten die Optimalzeit um nur 4/100 Sekunden verpasst. Dann kam die große Zeit der Kuschs. Das Windecker Ehepaar bestätigte die beiden folgenden Runden mit einer minimalen Abweichung von jeweils nur 1/100 Sekunden und bekam dafür pro Runde lediglich 0,1 Strafpunkte. Etwas länger brauchten die beiden Bochumer GLP Gesamtsieger des Vorjahres, um sich „einzuschießen“. Sie bekamen in der zweiten Bestätigungsrunde noch 0,3 Strafpunkte, erreichten dann aber auch „Kusch-Niveau“ und bestätigten den dritten Umlauf ebenfalls nur 1/100 Sekunden zu früh. Zur Tankpause führten demnach Susanne und Stefan Kusch mit 0,6 vor Träger / Keller mit 0,8 Fehlerpunkten.

Nun aber sollte sich das Blatt wenden. Der Citroen querte die Ziellinie 0,08 Sekunden zu früh, was 0,8 Fehlerpunkte einbarachte. Die beiden Bochumer lagen dagegen lediglich 0,03 Sekunden daneben und übernahmen damit knapp die Führung – kurzzeitig. Denn Familie Kusch konterte mit zwei weiteren 0,1-Fehler-Runden unterstrichen sie ihre unbestrittenen Qualitäten. Träger / Keller konnten dieser Leistung nur eine Runde mit 0,3 und eine weitere mit 0,7 Strafpunkten entgegensetzen. Damit ging der Sieg bei der ersten RCN GLP der Saison 2013 mit 1,6 Punkten an Susanne und Stefan Kusch: „Diesmal hat alles perfekt funktioniert und unsere Taktik ist aufgegangen. Wir sind die Tankpause durchgefahren und hatten dadurch weitestgehend freie Bahn.“ Holger Träger und Alexander Keller kamen auf insgesamt 2,0 Punkte und mussten sich diesmal mit dem 2. Platz zufrieden geben.

Platz 3 ging an die Rookie-Meister von 2011, Stefan Kunze (Herdecke) und Christian Vidal (Herscheid). Mit ihrem BMW M3 sammelten sie 3,6 Fehlerpunkte (0,3 – 0,4 – 1,3 – 0,4 – 0,9 – 0,3). Auch Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen) orientieren sich mit ihrem blauweißen Ford Escort immer mehr an der Spitze des Feldes. Für sie reichten 4,9 Strafpunkte (0,2 – 0,3 – 2,1 – 1,7 – 0,3 – 0,3) für einen guten 4. Platz. 1,3 Fehlerpunkte (1,2 – 0,8 – 0,6 – 2,8 – 0,4 - 0,4) dahinter, auf dem 5. Platz folgten Alexander Gonther und Frank Föhrdes (beide Lennestadt) mit ihrem Mini Cooper.

Mitglieder des MSC Wahlscheid im ADAC erreichten die Plätze sechs und sieben: Klaus-Dieter und Holger Ueberschar (BMW 318) standen mit exakt 10,0 Strafpunkten (2,3 – 2,6 – 0,9 – 0,7 – 2,2 – 1,3) in der Ergebnisliste, Andrea und Rolf Derscheid (Opel Corsa) mit 10,2 (2,2 – 1,7 – 0,9 – 0,7 – 2,3 – 2,4). Zusammen mit Susanne und Stefan Kusch sowie Marco Könsgen und Oliver Palm (40,8 Punkte) gewannen sie für ihren Verein die Mannschaftswertung.

In der für Neueinsteiger ausgeschriebenen Rookiewertung siegten Christian und Marco Höwer (Königwinter / Herschbach). Mit ihrem Ford Focus ST kamen sie auf insgesamt 43,8 Strafpunkte (0,1 – 12,6 – 4,2 – 16,3 – 6,5 – 4,1).

Die Fahrer hatten offensichtlich auf die Ansprache der Rennleiterin zu Beginn gehört. Bei der Siegerehrung hielt Edith Völl lachend und zufrieden den Daumen nach oben: „Schrottfreie Veranstaltung!“ Und das, obwohl mehr als 40 Neueinsteiger am Start waren. Man sieht, bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen fahren die Teilnehmer miteinander, nicht gegeneinander.
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