Vor dem Qualifying in Bahrain gab es bereits einige Strafen, die die Startaufstellung etwas durcheinander bringen: Sowohl Esteban Gutierrez (Sauber) als auch Lewis Hamilton (Mercedes)mussten mit einer 5-Plätze-Strafe in die Qualifikation starten. Bei Sauber-Mann Gutierrez war die Strafe das Resultat von seiner Kollision mit Adrian Sutil (Force India) in China, bei Hamilton lag es an einem Getriebewechsel am Vormittag.
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Auch Red Bull-Pilot Mark Webber, der einer der Kandidaten für die Pole-Position war, muss in der Startaufstellung drei Plätze nach hinten, aufgrund seiner Kollision mit Toro-Rosso-Piloten Jean-Eric Vergne beim Grand Prix von China letztes Wochenende. Um 13 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit starteten die 22 Piloten dann in das vorerst letzte Qualifying in Übersee. Erster auf der Strecke war der Sauber-Rookie Gutierrez, sowie dessen Teamkollege Nico Hülkenberg. Für beide Piloten galt es, den Vorteil der leeren Strecke zu nutzen, denn in den Trainings zeichnete sich bereits ab, dass der Sauber in der Wüste Bahrains nicht so stark unterwegs ist wie zuvor in China.
Zunächst konnte sich Nico Rosberg (Mercedes) stark präsentieren und führte das Feld lange Zeit an, bevor Ferrari-Start Fernando Alonso die Führung mit einer überlegenen Bestzeit übernahm. Interessant zu beobachten war zur selben Zeit, dass beide McLaren-Piloten mit der weicheren Reifenmischung in den ersten Qualifyingabschnitt starteten. Dies machte noch einmal deutlich, wie groß das Leistungsdefizit des britischen Traditionsrennstalls ist. Auch mit den Medium-Reifen gingen beide Red Bull-Piloten das Qualifying an, allerdings aus taktischen und nicht leistungsbedingten Gründen.
Nach den ersten 20 Minuten des Qualifyings mussten sich Pastor Maldonado (Williams; P17), Esteban Gutierrez (P18), Charles Pic (Caterham, P19), Jules Bianchi (Marussia, P20), Giedo van der Garde (Caterham, P21) und Max Chilton (Marussia, P22) vorerst verabschieden. Insgesamt zeigte sich in Q1, dass wie zu erwarten die Ferraris besonders stark unterwegs waren, allerdings waren die Konkurrenten von Red Bull, Lotus und Mercedes in Schlagdistanz. Top-10-Kandidaten waren nach dem ersten Qualifyingabschnitt auch die beiden Force India-Piloten Paul di Resta und Adrian Sutil, die an ihre überzeugende Performance in den Freien Trainings anschließen konnten.
Im zweiten Qualifyingabschnitt glänzte insbesondere der Schott di Resta, der im Force India eine beeindruckende Bestzeit fuhr. Zwar konnte Alonso diese Bestzeit wenig später unterbieten, allerdings war die Leistung von di Resta dennoch sehr überzeugend, besonders da es für seinen Teamkollegen Sutil zur selben Zeit lediglich zu P9 reichte. Wenige Minuten vor Ende der Session konnte sich Rosberg wieder an die Spitze setzten, mit ganzen vier Zehntelsekunden Vorsprung auf den nun Zweitplatzierten Fernando Alonso. Somit machte sich Rosberg zu einem der heißen Kandidaten für die Pole-Position.
In den letzten Sekunden des Durchgangs hagelte es noch einmal Rundenzeiten. Sowohl Vettel, als auch Sutil, Räikkönen und Button waren noch einmal mit schnelleren Runden und für alle reichte es für eine Verbessrung. Somit schieden nach Q2 Romain Grosjean (P11), Sergio Perez (P12), Daniel Ricciardo (P13), Nico Hülkenberg (P14), Valtteri Bottas (P15) und Jean-Eric-Vergne (P16) aus. Zeit für die letzten zehn Minuten des Qualifyings in Bahrain: Die Zeiten in der Top-10 lagen in Q2 wahnsinnig eng beieinander, was einen spannenden Kampf um die Pole-Position in der Wüste andeutete.
Die erste Bestzeit in Q3 holte sich di Resta, der allerdings nur wenige Sekunden später massiv von Nico Rosberg unterboten wurde. Auch Ferrari-Pilot Alonso konnte diese Zeit nicht unterbieten und somit führte Rosberg den letzten Qualifyingabschnitt bis wenige Minuten vor Ende der Session an. Die große Frage war, ob sich der Deutsche auch auf dieser Position halten konnte. In der letzten Minute kamen dann die Zeiten der Piloten, denn bis vor einer Minute vor Ablauf der Zeit hatten lediglich vier Piloten gezeitete Rundenzeiten vorzuweisen. Wenig beeindrucken konnte Lotus-Mann Kimi Räikkönen. Der Pole-Favorit schaffte es lediglich auf P9.
Die Pole-Position konnte sich Nico Rosberg sichern, der seine eigene Bestzeit ein weiteres Mal unterbieten konnte und sich die Pole vor Sebastian Vettel sicherte. Für Alonso reichte es nur auf P3. Dem Spanier unterlief auf seiner schnellen Runde ein Fehler und brach seine Runde ab. Unter Beachtung der Strafen startet die Top-10 morgen folgenderweise in das Wüstenrennen in Bahrain: Rosberg (P1), Vettel (P2), Alonso (P3), Massa (P4), di Resta (P5), Sutil (P6), Webber (P7), Räikkönen (P8), Hamilton (P9) und Button (P10).
Das morgige Rennen verspricht ein spannendes zu werden. Aufregend zu beobachten wird die Performance von Rosberg, der im Mercedes am morgigen Sonntag die Chance auf den zweiten Sieg seiner Karriere hat. Allerdings ist insbesondere Alonso im Auge zu behalten, der mit seinen starken Starts Rosberg und Vettel gefährlich werden könnte. Zuschauen lohnt sich daher.
Text: Antonia Grzelak – motorsport-xl.de
