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Formel 1
22.08.2013

Action auf und neben der Strecke: Die Formel 1 in Spa

Nach der vierwöchigen Sommerpause gastiert die Königsklasse des Motorsports dieses Wochenende in Spa-Francorchamps. Der WM-Kampf ist nach wie vor offen und sorgt für ebenso viel Unterhaltung wie der derzeit oft diskutierte Transfermakrt der Formel 1. Spa-Francorchamps markiert für viele Piloten das Saisonhighlight im Formel 1-Kalender. Die Rennstrecke in Belgien ist mit einer Länge von 7,004 km die längste des Jahres und bietet mit ihrem anspruchsvollen Layout jede Menge Action.

Neben den Strecken in Monaco und Japan gilt Spa als eine der Fahrerstrecken im Kalender, bei der vor allem die Leistungen und das Können der Piloten ausschlaggebend sind. Einige Kurven stechen in den Ardennen besonders hervor: Die Eau Rouge gilt als legendärste Kurve der Welt und ist eine der Highspeed-Kurven der Strecke. Häufig wird das Fahren der steilen Kurve von den Fahrern mit Achterbahnfahren verglichen.

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An die schnelle Links-Rechts-Kombination schließt sich die Raidillion an, ehe die Piloten mit Höchstgeschwindigkeit auf die Les Combes zujagen. Im Anschluss an die Les Combes folgen viele schnelle Kurven, die den Piloten gute Überholchancen bieten. Es folgt die Blancimont, eine langgezogene Highspeed-Linkskurve, an die sich die enge Bus Stop-Schikane anschließt, in der es immer eng zugeht. Danach überqueren die Piloten die Start- und Zielgerade und steuern auf die La Source zu. Die Spitzkehre lässt verschiedene Linien zu und bietet somit eine gute Möglichkeit zum Überholen. Doch die Kurve ist zudem sehr eng und besonders beim Start kommt es häufig zu Kollisionen.

Eine weitere Besonderheit der Ardennen-Achterbahn ist das Wetter: ein komplett trockenes Wochenende in Spa ist eine Seltenheit. Aufgrund der enormen Größe der hügeligen Strecke kann es vorkommen, dass die Strecke nur teilweise nass ist, während andere Streckenteile im Sonnenschein liegen. Des Weiteren sind Rennen ohne Safety-Car-Phase in Belgien kaum vorzustellen: Mit 80%iger Wahrscheinlichkeit kommt das Safety Car hier zum Einsatz. Chaotische Rennen sind in Spa-Francorchamps demnach vorprogrammiert.

Chaotisch geht es allerdings im F1-Paddock derzeit auch neben der Strecke zu: Die Gerüchteküche der Königsklasse brodelt derzeit über und tagtäglich wird von neuen Sensations-Wechseln berichtet. Lotus-Pilot Kimi Räikkönen soll beispielsweise bereits in seinem Umfeld verkündet haben, dass er 2014 wieder beim italienischen Traditionsrennstall Ferrari an den Start gehen wird. Teamkollege des schnellen Finnen könnte Ferrari-Start Fernando Alonso werden. Unter Insidern gilt die Fahrer-Kombination Räikkönen-Alonso als geradezu unschlagbar.

Auch die Nachfolge von Mark Webber bei Red Bull wird heftig diskutiert: Der neue Teamkollege von Sebastian Vettel wird allen Anzeichen nach der Toro Rosso-Pilot und Red Bull-Youngster Daniel Ricciardo. Der Australier scheint allerdings im Kampf um das Top-Cockpit noch immer Konkurrenz von Fernando Alonso zu bekommen, der sich zuletzt dahingehend äußerte, dass er bei Ferrari nicht mehr glücklich sei.

Glücklich wird am Wochenende insbesondere der Pilot sein, der den Traditions-Grand Prix für sich entscheiden kann. Trotz der zuletzt demonstrierten Stärke der Red Bulls gilt Kimi Räikkönen als absoluter Top-Favorit auf den Sieg am Sonntag. Der Finne hat den Klassiker bereits viermal gewonnen und trägt deshalb den Spitznamen „King of Spa“. Doch Vettel und Alonso sind nach der Sommerpause ebenso motiviert wie Räikkönen und daher können Fans und Zuschauer sich auf ein spannendes und nervenaufreibendes Rennwochenende auf der legendären Ardennen-Achterbahn freuen.

Text: Antonia Grzelak – motorsport-xl.de
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