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VLN
24.07.2012

Erfolgreich auf Fremdfabrikaten auf der Nordschleife

Das Bad Saulgauer Team Kappeler Motorsport verzichtete aus technischen Gründen auf den Start mit dem eigenen Auto beim sechsten Rennen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN). Teamchef Thomas Kappeler ging statt mit dem eigenen Auto mit einem Aston Martin des Hamburger Racing Teams (HRT) ins Rennen. Thomas Gerling (Uchte), ebenfalls Fahrer von Kappeler Motorsport, startete auf einer Corvette C6.

Thomas Kappeler (Bad Saulgau) saß beim sechsten Rennen der VLN-Saison 2012 nun bereits zum dritten Mal hinterm Volant des Aston Martin des Hamburger Racing Teams HRT. Er teilte sich das Cockpit mit Kim Andre Hauschild (Horneburg) und Karl Pflanz (Schorndorf). Die Klasse SP8, in der die drei auf dem englischen Boliden starteten, war mit acht Fahrzeugen ordentlich besetzt, mit den Fahrerpaarungen zählte sie jedoch zweifelsfrei zu den stärksten des gesamten Feldes.

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Fast ausnahmslos erfahrene und routinierte Langstrecken-Piloten gingen in der Klasse an den Start. Thomas Kappeler drehte am Samstagmorgen die ersten Runden im offiziellen Zeittraining und war danach alles andere als zufrieden: „Wir hatten nicht das Quäntchen Glück, das man manchmal braucht um zu siegen. Während wir ständig auf nasser Piste unterwegs waren, hatten die anderen Teams jeweils wenigstens eine freie Runde, in der sie richtig Gas geben konnten. Mit unserer besten Trainingszeit von 10:41 lagen wir fast 1,5 Minuten hinter dem Spitzenreiter auf Rang acht der Starterliste. Zwar ist beim Langstrecken der Startplatz nicht entscheidend, aber dennoch will man nicht ganz hinten stehen.“ Aber, so ergänzte Kappeler nach dem Training, man habe nichts unnötig riskieren wollen und sei mit wenig Risiko auf einer schwierigen und schmierigen Piste gefahren.

Sonne im Rennen – vier Plätze vor

Kim Andre Hauschild übernahm den Start auf dem Aston Martin, drehte aber nur fünf Runden, da er nach kurzer Pause bei einem anderen Team als Doppelstarter ein Fahrzeug zu übernehmen hatte. Karl Pflanz gab anschließend dem Aston Martin die Sporten und kämpfte acht Runden lang um jeden Meter Boden, ehe er in Runde 13 den Wagen an Thomas Kappeler übergab. Acht lange Runden spulte der Bad Saulgauer ab, um dann in Runde 20 die Box anzusteuern, neue Reifen montieren und den Wagen betanken zu lassen. Bis zum Rennende kämpfte auch Kappeler mit der Konkurrenz und konnte ordentlich Boden gut machen: In Runde 25 lieferte er mit 8:59 Minuten den schnellsten Umlauf im teaminternen Duell ab, nach Runde 26 war das Rennen für Kappeler offiziell zu Ende.

Kappeler zu seinem Einsatz: „Wir sind, was die Rundenzeiten angeht, an der Spitze dran – jetzt müssen wir die Zeiten nur noch konstant abliefern, dann stehen wir am Ende ganz vorne. Mein Stint war in Ordnung, ich hatte zwar zwei Berührungen, die aber keine Auswirkungen auf unser Rennen hatten. Am Auto können wir sicherlich mit ein paar Detaileinstellungen noch die eine oder andere Sekunde finden.“ Das glaubte auch Thomas Müskens, Chefmechaniker von Kappeler Motorsport, der bei der Betreuung des Aston Martins unterstützend eingriff: „Es sind noch ein paar Kleinigkeiten, die wir am Auto ändern müssen, auf diese Weise lässt sich auch noch etwas Zeit finden. Aber auch teaminterne Abläufe – gerade beim Boxenstopp – müssen noch optimiert werden. Hier verliert das Team definitiv zu viel Zeit.“

Besser als sein Teamchef machte es Thomas Gerling, der mit Ed Nicelife (Andorra) und Kim Andre Hauschild (Horneburg) eine Corvette C6 pilotierte. Gerling ist eigentlich Stammfahrer bei Kappeler Motorsport und wurde wegen des Startverzichtes der Bad Saulgauer an ein anderes Team „ausgeliehen“. Mit konstanter Leistung, schnellen Rundenzeiten und einem technisch perfekt vorbereiteten Auto ließen die drei keine Zweifel aufkommen, dass der Weg zum Sieg nur über sie führen kann. Ed Nicelife legte mit seiner flotten Gangart den Grundstein zum Erfolg – er gewann mit einer Rundenzeit von 8:54 Minuten das teaminterne Zeiten-Duell.

Thomas Gerling saß ab Runde zehn hinterm Lenkrad und übergab den Wagen erst in Runde 19 an Hauschild. Gerling lieferte die gleichen Rundenzeiten ab wie Nicelife und setzte damit die gute Arbeit fort. Auch Hauschild beteiligte sich aktiv an der Dominanz und drehte ebenfalls schnell und konstant seine Runden. Am Ende gewann das schnelle Trio die Klasse und landete in der Gesamtwertung auf dem 27. Rang – von gut 140 gestarteten Fahrzeugen.
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