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Tourenwagen Allgemein
13.09.2012

Ein nahezu perfektes Rennen bei den 24h Barcelona

„Wenn wir in die Top-10 fahren, bin ich mehr als zufrieden“, das hatte Michael Bonk noch vor dem 24-Stunden-Rennen in Barcelona gesagt. Dass der Teamchef von Bonk Motorsport rund 24 Stunden später fast schon ein bisschen ärgerlich über den undankbaren vierten Rang im Gesamtklassement war, zeigt aber, dass die Erwartungen mehr als übertroffen wurden.

Trotz kleinerer Probleme schaffte Bonk Motorsport mit der Callaway Corvette und dem Dunlop-BMW ein optimales Ergebnis.

„Der BMW lief von Anfang an rund“, Michael Bonk musste sich um den GT4-Boliden zunächst keine Sorgen machen. Nach den ersten Rennstunden hatten sich Henry Walkenhorst, Axel Burghardt, Emin Akata und Wolf Silvester in der Klasse ganz nach vorne geschoben. Was viele überraschte: Im Gesamtklassement wurde die Startnummer 18 schon früh in den Top-10 geführt. „Das wäre natürlich ein Traum gewesen, mit beiden Autos da vorne zu sein.“ Doch die Batterie des BMW hatte offensichtlich etwas dagegen. Als der kleine Stromspeicher seinen Dienst versagte, fiel auch die Servolenkung aus und der BMW landete nach einem Dreher im Kies der Formel 1-Rennstrecke.

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„Bis das Auto wieder an der Box war und wir den ganzen Kies wieder aus dem Auto hatten, dauerte es eine gewisse Zeit“, erinnerte sich Bonk. Dadurch wurde der Dunlop-BMW entsprechend einige Runden zurückgeworfen. Mit neuer Batterie und ohne das unfreiwillige Zusatzgewicht ging es kurze Zeit später wieder auf die Reise. Am Ende reichte es noch zu Platz zwei in der Klasse und Rang zwölf im Gesamtklassement.

Der undankbare vierte Platz in der Gesamttabelle ging an die Corvette C6 von Bonk Motorsport. „Ganz ehrlich: das hätte ich nach dem ganzen Theater vorher nicht für möglich gehalten.“ Michael Bonk und seine Crew bekamen vor dem Start zum 24-Stunden-Rennen nur wenig Schlaf. Die Corvette konnte im Training zwar einige Runden drehen, doch dann schien ein Bauteil in der Nähe des Getriebes seinen Geist aufgeben zu wollen. „Wir mussten, um dieses Teil auszutauschen, das komplette Getriebe herausnehmen.“ Also machte die Mannschaft mal eben die Nacht zum Tag. Danach dankte es das Auto aber mit einer problemlosen Hatz zweimal um die Uhr. „Wir hatten dann nur einmal Pech beim Bremsenwechsel, der leider doppelt so lange dauerte, wie geplant.“ Anstatt sechs Runden zu verlieren, stand die Corvette zwölf Runden an der Box.

Und genau deshalb ärgerte sich Michael Bonk auch ein wenig. Denn ohne dieses Malheure wären Tobias Guttroff, Joachim Kiesch, Jens Richter und Peter Bonk auf Rang zwei oder drei ins Ziel gefahren. So wurde es ein souveräner Klassensieg und eben Rang vier. „Wenn man sieht, wer da vor uns angekommen ist und wen wir alles geschlagen haben, dann muss man einfach stolz auf die Leistung des gesamten Teams sein“, meinte Bonk. Seine Mannschaft war zudem das beste deutsche Team, das an den Start gegangen ist.
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