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Porsche Club 996 Cup
25.09.2012

Actionreiches Finale des PC 996 Cup in Monza

Beim achten und letzten Lauf des PC 996 Cup auf der Highspeedstrecke in Monza machte Haci Köysüren den Titelgewinn im alles entscheidenden zweiten Rennen perfekt. Michael Joos, der ebenfalls noch Chancen auf den Titel hatte, musste nach zweimaligem Aus alle Titelhoffnungen begraben. Ganz im Zeichen der Meisterschaftsentscheidung lag der achte und letzte Rennlauf des PC 996 Cup im Autodromo Nazionale di Monza.

Die knisternde Spannung konnte man regelrecht greifen. Im Qualifying hatte Michael Joos mit 1:59,311 Minuten die Pole herausgefahren und angedeutet, dass er im Titelrennen noch nicht aufgegeben hatte. Haci Köysüren kämpfte hingegen mit Getriebeproblemen, was ihm lediglich Startplatz neun und Platz vier in der Klasse 6 einbrachte.

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Gleich vier Piloten an der Spitze blieben innerhalb einer halben Sekunde, was für reichlich Spannung sorgen sollte. Pole-sitter Joos legte in Rennen eins los wie die Feuerwehr und verteidigte seine Spitzenposition. Hinter Joos positionierten sich Albert Weinzierl, Robin Chrzanowski und Thorsten Rose. In der vierten Runde kassierte Chrzanowski den vor ihm liegenden Weinzierl und heftet sich an die Fersen von Joos. In Runde acht schlüpfte Chrzanowski vorbei und übernahm die Tabellenführung. Joos musste kontern, wollte er nicht vorzeitig seine Meisterschaftschancen verlieren. Dann plötzlich eine Runde später fehlte der grün-weiße Porsche.

Mit einem Kühlerschaden musste Michael Joos sein Gefährt abstellen. Robin Chrzanowski hatte die Führung übernommen, die er jedoch zwischenzeitlich an Thorsten Rose wieder verlor. Die beiden lieferten sich einen heißen Kampf um den Sieg, den Chrzanowski in der letzten Runde für sich entschied. Platz zwei ging an Rose vor Albert Weinzierl , der damit Klassensieger der Klasse 8 wurde, Heinz Bayer und Kurt Ecke.

War damit das Titelrennen gelaufen? Weit gefehlt. Meisterschaftsaspirant Haci Köysüren kämpfte derweil mit Getriebeproblemen, die ihm bereits im Qualifying zu schaffen machten. In der aufgefüllten Klasse 6 lag er nur an dritter Stelle. „Ich hatte Probleme mit dem dritten Gang und konnte ihn nicht benutzen, sonst wäre mir mein Getriebe um die Ohren geflogen. Kein dritter Gang, gerade hier in Monza, das ist natürlich schwierig“, erklärte Köysüren die brenzlige Situation. Gesamtplatz sechs bedeutete den dritten Platz in der Klasse 6. Das reichte noch nicht. Es sollte weiter spannend bleibend. Auf den weiteren Plätzen landeten Sven Köhler, Thorsten Klimmer, Heiner Schröder, Willi Reichelt und Frank Seiffert.

Entscheidung fällt erst im zweiten Rennen

Rennen zwei am Sonntag musste die endgültige Entscheidung bringen. Beide Titelaspiranten gingen mit einem Handicap ins Rennen. Joos musste von hinten starten, Köysüren kämpfte weiter ohne dritten Gang. Bereits kurz nach dem Start hatte sich Michael Joos auf den dritten Platz katapultiert. Vor ihm lagen nur noch Rose und Chrzanowski.

Der junge Geislinger machte mächtig Druck und übernahm in Runde fünf die Führung, die er jedoch eine Runde später wieder an Robin Chrzanowski abgeben musste. „Durch die Überrundungen verlor ich an Speed, das konnte Robin ausnutzen und in der Ascari an mir vorbeigehen“, so Michael Joos. Dann Aufregung beim Team Joos Sportwagentechnik. Wo ist Michael Joos? Runde sieben brachte diesmal das erneute Aus. „Ich bin jetzt natürlich ziemlich enttäuscht, obwohl ich gestern nach dem Kühlerschaden und dem vorzeiteigen Aus schon damit rechnen musste, dass es am Ende nicht ganz reichen würde. Aber ich wollte wenigstens nochmals einen Gesamtsieg mitnehmen“, erklärte ein enttäuschter Michael Joos.

Nach dem Ausfall von Weinzierl und Chrzanowski war der Weg frei für Vorjahresmeister Thorsten Rose. Heinz Bayer belegte Rang zwei und holte den Sieg in der Klasse 6. „Obwohl es am Anfang nicht so gut lief und ich Probleme am Auto hatte, bin ich jetzt natürlich sehr glücklich mit dem Podestplatz“, zog der Tiroler ein positives Fazit. Auf Platz drei und vier folgten Kurt Ecke und Thomas Reichel.

Was machte Haci Köysüren? Von Platz sieben gestartet hatte sich der Meisterschaftsführende nach den Ausfällen an der Spitze auf Position fünf im Gesamtergebnis vorgeschoben. Das war nur Platz vier in der Klasse sechs, was jedoch in der Endabrechnung nicht mehr von Bedeutung war. Köysüren hatte es aus eigener Kraft geschafft, das Getriebe gehalten. „Ich bin jetzt sehr glücklich, dass wir die Meisterschaft gewonnen haben. Am Anfang der Saison habe ich nicht damit gerechnet. Als wir dann aber gesehen haben, wie gut es lief, war uns schon klar, dass wir ein Wort um den Titel mitreden könnten. Der fehlende dritte Gang hier in Monza war schon ein großer Nachteil. Ich musste meinen ganzen Fahrstil umstellen. Aber es hat auch mit Hilfe meines Teams geklappt. Ein großes Dankeschön an die Adresse von race tec, die über die ganze Saison das Fahrzeug super betreut haben“, beschrieb ein glücklicher Köysüren seine Eindrücke.

Hinter dem neuen Champion belegte Sven Köhler den sechsten Rang. „Die Saison war leider für mich nicht so gut, da mir zwei Motoren kaputt gingen. Ich bin deshalb heute auch nicht mit dem 944er gefahren. Aber hier in Monza, mit dem Auto, hat es super Spaß gemacht“, äußerte sich der Karlsruher zu seinem versöhnlichen Saisonabschluss. Auf den weiteren Positionen kamen Thorsten Klimmer, Robin Chrzanowski, Heiner Schröder und Rene Lorenz ins Ziel.

Siegerehrung der Meister und Platzierten

Am Sonntagnachmittag fand in den Räumen des Restaurants im Autodromo Nazionale bei italienischen Spezialitäten und schönem Ambiente die Jahressiegerehrung statt. Geehrt wurden die Gesamt- und Klassensieger sowie die Platzierten. Michael Haas, Sportleiter des PC Deutschland, moderierte die Pokalübergabe. Die Pokale überreichten der Präsident des PC Deutschland, Fritz Letters, Organisator Heinz Weber und Leo Eigner, Präsident des Württembergischen Porscheclubs.

Sieger der Saison 2012
Gesamt: Haci Köysüren
Sieger Klasse 6: Haci Köysüren
Sieger Klasse 7: Michael Joos
Sieger Klasse 8: Albert Weinzierl
Sieger Klasse 9: Robin Chrzanowski und Dominic Fuchs
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