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Porsche Carrera Cup
29.04.2012

Sean Edwards setzt sich gegen starke Gegner durch

Ein starkes Fahrertrio an der Spitze prägte den zweiten Saisonlauf des Porsche Carrera Cup Deutschland. Am Ende feierte Sean Edwards (Team Deutsche Post by tolimit) einen Start-Ziel-Sieg.

Mit 0,9 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Kévin Estre (Hermes Attempto Racing) fuhr der Vize-Champion des Vorjahres im 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup als Erster durchs Ziel. Dritter wurde René Rast (Team Deutsche Post by tolimit – Team Pole Promotion), der mit dieser Platzierung nach seinem gestrigen Sieg seine Tabellenführung im schnellsten deutschen Markenpokal ausbauen konnte.

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Mit einem Blitzstart setzte sich Pole-Sitter Sean Edwards an die Spitze des Feldes und konnte sich zunächst auch von seinen Verfolgern leicht absetzen – jedoch nur so lange, bis die Positionen hinter ihm bezogen waren. Dann machten Carrera-Cup-Neueinsteiger Kévin Estre und Routinier Rast im Doppelpack Jagd auf den Führenden. Abwechselnd markierten die Drei auch die schnellsten Rundenzeiten und belauerten einander. Nur einmal witterten die Verfolger Morgenluft: Edwards ließ sich in der Zielkurve zu weit nach außen tragen, kam neben die Strecke, konnte seinen Elfer jedoch wieder abfangen. Bis ins Ziel ließ sich Edwards nicht mehr aus der Ruhe bringen und fuhr seinen ersten Saisonsieg nach Hause. Estre schob sich mit Rang zwei auch auf den zweiten Platz der Rookie-Wertung.

Hinter dem Spitzentrio kamen zwei weitere Markenpokal-Profis ins Ziel. Vierter wurde Nicki Thiim. Der Däne vom Team Hermes Attempto Racing konnte sich im Rennen zwar Luft nach hinten verschaffen, konnte jedoch nicht zum Spitzentrio aufschließen. Ebenso erging es dem Niederländer Jaap van Lagen (FE-Racing by Land-Motorsport), der ungefährdet Fünfter wurde und damit wichtige Zähler sammelte. Für den Österreicher Norbert Siedler, Tabellenführer des internationalen Porsche Mobil 1 Supercup, endete der zweite Lauf genauso wie der erste: Platz sechs. Dabei machte der Konrad-Motorsport-Pilot mit Überholmanövern drei Plätze gegenüber der Startaufstellung gut.

Clever nutzte Siedler etwa die Situation, als er auf Nicolas Armindo (Attempto Racing) auflief, der rundenlang fair versuchte, am niederländischen Gaststarter Jeroen Mul (Team Bleekemolen) vorbeizukommen. Siedler wartete auf seine Chance – und nutzte sie eiskalt: Quasi am Heck von Armindo zog er mit dem Franzosen zusammen im Motodrom an Mul vorbei und schnappte sich mit einem perfekt abgestimmten Elfer später auch noch Armindo. Der Carrera-Cup-Champion des Jahres 2010 wurde Siebter. Philipp Eng (Österreich, MRS GT-Racing), Michael Ammermüller (Pocking, SWITCH IT Lechner Racing) und Jeroen Mul folgten auf den Plätzen acht bis zehn.

Die beiden Porsche-Junioren beendeten ein eher unauffälliges Rennen knapp außerhalb der Top-Ten. Michael Christensen (Dänemark, Konrad Motorsport) wurde 12., der Österreicher Klaus Bachler (Team Deutsche Post by tolimit) 13.

Am 30. April, dem Montag nach dem Rennwochenende, strahlt der Nachrichtensender N24 um 18.30 Uhr das 30-minütige „Porsche Carrera Cup Magazin“ aus. Sport1 sendet die Carrera-Cup-Highlights am Dienstag, 1. Mai, von 16.30 bis 17.00 Uhr.

Sean Edwards (Sieger): „Was für ein Rennen! Ich bin gut beim Start weggekommen und konnte mich ein bisschen absetzen. Aber dann konnte Kévin aufschließen, also musste ich wieder pushen, um den Abstand zu vergrößern. Dann kam er wieder ran. Das Spielchen ging so die ganze Zeit. Es war echt anstrengend. Mit meinen zwei Pole-Positions für die beiden Hockenheim-Rennen hätten es eigentlich zwei Siege bei mir werden können. Ich bin aber sehr froh, dass es nach meinem Pech gestern wenigstens heute geklappt hat. Ich hoffe, um die Meisterschaft kämpfen zu können.“

Kévin Estre (Zweiter): „Ich bin unheimlich glücklich, auf dem Podium zu stehen. Mein Auto war vom Start bis ins Ziel konstant, das war der Schlüssel zum Erfolg. Ich musste aber jede Sekunde ans Limit gehen, um den Anschluss an Sean nicht zu verlieren und von René nicht attackiert zu werden. Umso mehr freue ich mich, keinen Fehler gemacht zu haben. Mein Ziel ist es jetzt, auch beim nächsten Rennen am Lausitzring schnell zu sein.“

René Rast (Dritter): „Ich bin sehr zufrieden. Sieg für Sean und Platz drei für mich – das ist ein fantastisches Teamergebnis. Für mich bedeuten der gestrige Sieg und das heutige Resultat einen sehr guten Einstand ins Team. Platz drei war das Maximale, was ich heute rausholen konnte. Ich bin absolut am Limit gefahren und glaube, die anderen zwei sind es auch. Als Tabellenführer von der ersten Veranstaltung wegzufahren, ist großartig.“

Michael Christensen (Porsche-Junior, 12.): „Mein Start war wieder gut, aber leider bin ich in der ersten Kurve auf der falschen Seite gewesen. Insgesamt war es ein gutes Rennen, da ich keine Fehler gemacht habe. Wir hatten aber Probleme mit der Abstimmung meines Autos, es fehlte mir einiges an Grip. Natürlich wollte ich mehr rausholen, aber prinzipiell bin ich mit meiner Leistung zufrieden.“

Klaus Bachler (Porsche-Junior, 13.): „Ich hatte heute neue Reifen und habe daher eigentlich mehr erwartet. Ich muss aber zugeben, dass mir ein paar Fehler im Rennen unterlaufen sind und dass wir heute zu langsam waren. Wieso ich den Vorteil der neuen Reifen nicht nutzen konnte, müssen wir jetzt mal analysieren. Aber ich bin ins Ziel gekommen und habe Punkte gesammelt – und nächste Woche geht es schon weiter. Da sollte es einen Schritt nach vorne gehen.“
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