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Memorial
24.10.2012

Doppelerfolg für KSM Racing Team zum Abschluss

Zum Abschluss der Kartsportsaison 2012 zog es das KSM Racing Team am 20. und 21. Oktober nach Kerpen. Auf dem nahe zum Firmensitz gelegenen Erftlandring fand nicht nur das prestigeträchtige Graf Berghe von Trips Memorial statt, sondern zugleich auch das renommierte Bridgestone Cup European Final. Mit 26 Piloten stellte der Bergheimer Rennstall nicht nur ein sensationell großes Teamaufgebot, sondern zugleich auch über 20% des gesamten Starterfeldes.

Aber die Mannschaft um die Teampartner Thomas Muchow, Peter Kaiser und Michael Schumacher glänzte an diesem Wochenende nicht nur mit Quantität, sondern sorgte auch für ein überaus erfolgreiches Endergebnis, das seinen krönenden Abschluss mit dem KZ2-Sieg und dem Erfolg in der Teamwertung des Bridgestone Cups fand.

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Die Jüngsten im Team mischten die Bambini-Waterswift-Klasse auf. Besonders Leon Deselears stach an diesem Wochenende heraus und sorgte mit dem vierten Platz im Finale für ein sehr gutes Ergebnis – auch wenn ihm der Sprung aufs Podium knapp verwehrt blieb. Hinter Deselears schlugen sich auch seine Teamkollegen beachtlich und so schafften auch David Brinkmann als Fünfter, Luke Füngeling als Sechster, und David Qufaj als Siebter den Sprung unter die Top-Ten des Finales. Einzig Jan-Vincent Stolle und Jan Schultes hatten weniger Glück und mussten sich mit den Positionen 14 und 16 begnügen. In der Wertung der Gazelle-Fahrer war Solist Leon Koslowski am Start, der sich am Ende mit dem guten sechsten Platz in Szene setzen konnte.

Ein Auf und Ab erlebten die sonst so erfolgsverwöhnten KSM-Junioren. Im Zeittraining lief noch alles nach Plan und Mick Betsch markierte im international besetzten Feld der KF3 die Bestzeit. Doch die Vorläufe wurden zum Waterloo für den KSM-Youngster, der auch in den Finalrennen leider keine große Rolle mehr spielen konnte. Dafür setzten aber Lirim Zendeli und Arlind Hoti ein Ausrufezeichen: Beide schlugen sich wacker durch die Heats und bliesen in den Finalläufen zum Angriff. Zendeli war teilweise ganz vorne mit bei der Musik und wurde im Pre-Finale mit Platz sechs belohnt und verbesserte sich zum Finale sogar auf Rang fünf. Noch etwas Besser kam sein erfahrenerer Teamkollege Arlind Hoti zurecht, der mit zwei vierten Plätzen das beste Teamergebnis einfahren konnte.

Eine hervorragende Leistung konnte man auch Sophia Floersch bescheinigen, die ihr erstes Rennen für KSM bestritt. Nach einem enttäuschenden 18. Platz im Zeittraining katapultierte sie sich in den Vorläufen auf Position drei nach vorne. Entsprechend motiviert startete die KSM-Debutantin ins Pre-Finale, wo sie leider sofort in eine Kollision verwickelt wurde und ihr Rennen letztlich vorzeitig beenden musste. Im Finale zeigte sie dann aber was möglich gewesen wäre: Von hinten startend legte sie eine sehenswerte Aufholjagd hin, die am Ende mit dem erkämpften siebten Schlussrang ein versöhnliches Ende fand.

Neben Floersch gab auch Mike Beckhusen seinen Einstand im KSM-Kader. Im Zeittraining fiel er mit der sechsschnellsten Runde positiv auf. Leider verließ ihn dann das Glück und er konnte sein Können im weiteren Verlauf des Wochenendes nicht mehr unter Beweis stellen. Beckhusen war jedoch nicht der einzige Pechvogel in den Teamreihen. Auch die routinierteren Teamkollegen Nico Otto, William Nilsson und Simona Lekaj blieben hinter ihren Möglichkeiten zurück und mussten im Finale vorzeitig die Segel streichen.

Maximilian Kurzbauer, Gilles Beckord und Teamrückkehrer Christian Sörensen bildeten das KSM-Trio in der KF2-Klasse. Kurzbauer lieferte in der Qualifyingphase eine solide Vorstellung ab und startete als Neunter ins Pre-Finale, wo er dann aber einen Ausfall verkraften musste. Dafür legte er im Finale nach: kämpfte sich wieder bis auf Platz sechs nach vorne und betrieb damit noch eine gelungene Schadensbegrenzung. Besser kam Gilles Beckord zurecht. Der Mönchengladbacher war zu jederzeit ein Kandidat für die Top-Ten und wurde im Finale mit dem fünften Gesamtrang im Bridgestone Cup belohnt. Damit lag er am Ende nur eine Position hinter seinem international erfahrenen Teamkollegen, Christian Sörensen, der in der Endabrechnung Platz vier belegte. „Ich freue mich wieder zurück bei KSM zu sein. Wir hatten leider nicht viel Vorbereitungszeit. Von daher bin ich zufrieden mit dem Endergebnis“, so der Däne, der sich seine Sporen in den letzten Jahren als Werkspilot unter anderem in den Diensten von Tony Kart verdienen durfte.

Die Schaltkart-Klasse war an diesem Wochenende voll und hochkarätig besetzt, was sie zum absoluten Highlight des Bridgestone Cups machte. Hier gaben sich die KSM-Piloten keine Blöße und spielten die erste Geige. Schon im Zeittraining bestätigte Alexander Schmitz seine Topform der letzten Rennen und fuhr die Bestzeit im 37-köpfigen Feld ein. Ebenso stark behauptete er sich in den Vorläufen, die er als Zweiter abschloss und sich damit für das Pre-Finale einen Startplatz in der ersten Startreihe sicherte. Mit einem Katapultstart bugsierte er sich hier an die Spitze des Feldes und hielt die Konkurrenz bis zum Fallen der Zielflagge in Schach. Mit dem Pre-Finalsieg im Gepäck gehörte Schmitz auch im Finale zum Favoritenkreis. In einem enorm spannenden Abschlussrennen, in welchem sich ein Quintett über die gesamte Distanz von 23 Runden um den Sieg balgte, reichte er für Schmitz am Ende „nur“ zum undankbaren vierten Platz. Dabei fehlten ihm gerade einmal 0,2 Sekunden auf den Drittplatzierten und nur 0,946 Sekunden auf den Gewinner.

Doch Ärger über das verpasste Podium kam keineswegs auf, denn mit Marcel Jeleniowski war es sein KSM-Stallgefährte der den Sieg nach Hause fahren konnte! Der Bornheimer war nach Platz sieben im Pre-Finale fulminant nach vorne gestürmt und hatte sich mit einem Überraschungsmanöver an die Spitze bugsiert. Rundenlang verteidigte er die Führung bravourös gegen seine Verfolger, bevor er den Zielstrich als neuer Bridgestone Cup-Sieger kreuzen durfte. „Das Wochenende begann schleppend für uns. Die warmen Temperaturen machten es wirklich schwer die richtige Einstellung zu finden. Dennoch haben wir uns die Top-Fünf als Ziel gesetzt. Dass es am Ende zum Sieg gereicht hat – und das hier vor heimischer Kulisse – ist einfach großartig“, strahlte Marcel Jeleniowski bei der Siegerehrung.

Komplettiert wurde das gute Abschneiden auch von Lucas Zuber, der mit den Position vier und acht eine gute Leistung ablieferte. Das galt auch für Paul-Tobias Winkler, dem als Zehnter des Finales ebenfalls der Sprung unter die Top-Ten gelang. Christian Becker etablierte sich im Mittelfeld und trat die Heimreise mit dem 15. Schlussrang an. Weniger Glück hatten derweil Fabrice-Christian Bröcker, Morgan Törnquist und Andreas Dresen, denen im Finale die Zielankunft verwehrt blieb.

Am Abend freute sich die Mannschaft aber nicht nur über den Erfolg Jeleniowskis: Im Rahmen der Siegerehrung wurde das KSM Racing Team auch als bestes Team der KZ2 ausgezeichnet, was dem Bergheimer Rennstall den Sieg im Bridgestone Cup European Final 2012 bescherte.

„Das Wochenende war nicht zuletzt aufgrund der vielen Teamfahrer eine schwierige Aufgabe für uns alle. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir jemals derart viele Piloten unter unserer Bewerbung an den Start gebracht haben. Ich danke der ganzen Truppe für das vorbildliche Engagement an diesem Wochenende. Der Gewinn der Teamwertung ist daher wohl die passendste Auszeichnung, die wir uns wünschen können“, freute sich Thomas Muchow am Abend.

Auch Teamteilhaber Peter Kaiser, der seit April dieses Jahres nicht mehr im Tagesgeschäft von KSM involviert ist, war zum letzten Rennen des Jahres vor Ort und war voll des Lobes: „Auch wenn ich nicht selbst vor Ort bin verfolge ich die Einsätze des KSM Racing Teams und natürlich auch die Geschehnisse in der Firma mit regem Interesse. Die Saison war wie erwartet überaus erfolgreich für unser Team, was die Qualität unserer Piloten, Mechaniker und des Materials beweist. Besonders stolz bin ich aber vor allen Dingen auf Thomas und Sandra Muchow, die die Geschicke von KSM Motorsport einfach vorbildlich leiten. Die Umstrukturierung einer Firma, so wie wir es im April getan haben, ist keine leichte Aufgabe. Umso dankbarer bin ich beiden, dass sie die Herausforderung derart professionell und erfolgreich meistern.“
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