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Kartsport Allgemein
16.07.2012

Technische Info zur Handhabung von Lithium-Batterien

Aufgrund des Gefährdungspotentials von Lithium-Akkus (wie Li-Ion, Li-Po und ähnliche Bauformen) informiert der DMSB alle betroffenen Kartfahrer/-Teams wie folgt:

Lithium ist ein hochreaktives Metall. Auch wenn es wie bei Lithiumbatterien „nur“ als chemische Verbindung vorliegt, sind die Komponenten eines Li-Ion-Akkus leicht brennbar. Darüber hinaus reagieren Lithium-Akkus wesentlich empfindlicher auf falsche Behandlung, wie z.B. Überladung oder Kurzschluss, als andere Akkus. Li-Ion-Akkus sind zwar hermetisch gekapselt; (defekte) Lithium-Zellen reagieren dennoch heftig mit Wasser, insbesondere in vollgeladenen Zustand. Brennende Akkus dürfen daher nicht mit Wasser, sondern sollten zum Beispiel mit Sand gelöscht werden. In den meisten Fällen besteht im Falle eines Brandes lediglich die Möglichkeit, auftretende Folgebrände zu löschen und den Akku kontrolliert abbrennen zu lassen.

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Bei thermischer Belastung kann es in den Lithium-Ion Akkus zum Schmelzen des Separators und damit zu einem Kurzschluss mit den vorgenannten gefährlichen Folgen kommen. Durch Kurzschluss (auch mit Metallschmuck oder Werkzeugen) können Feuer oder Verbrennungen verursacht werden. Aus diesem Grund ist zum Beispiel die Verwendung von Li-Po-Akkus (Lithium-Polymer sog. Soft-Packs als spezielle Bauform), welche für den Modellbau vorgesehen sind, für den Kartsport besonders gefährlich, da die im Modellbau eingesetzte zusätzliche Schutzelektronik (BMS, Balancer, etc.) im Kartsport nicht bzw. selten zum Einsatz kommen.

Es sollte in jedem Fall darauf geachtet werden, dass der Akku mit einer BMSSchutzelektronik (BMS = Battery Management and Monitoring System) ausgestattet ist. Ohne BMS bzw. mit defekter Schutzelektronik, besteht eine akute Gefahr für thermisches Durchgehen (Brand bzw. Explosion).

Derzeit prüft der DMSB, ob ein generelles Verbot von Lithium-Akkus (insbesondere Li-Ion und Li-Po) im Kartsport erlassen wird, da hier ein erhöhtes Risiko für den Fahrer und das gesamte Team besteht. Dies trifft insbesondere auf Akkus zu, welche die vorgenannte BMS nicht aufweisen.

Aus vorgenannten Gründen empfiehlt der DMSB die Verwendung konventioneller Starterbatterien, z.B. wartungsfreie, versiegelte MF-Batterien; sogenannte VRLA-Batterien (Valve Regulated Lead Acid Battery).

Nachtrag vom 25. Juli 2012
Ergänzung zur Handhabung von Lithium-Batterien
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