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Formel 1
16.04.2012

Der RS27-Achtzylinder von Renault fünf Mal in Top 10

Mark Webber hat den Großen Preis von China dank V8-Power von Renault mit seinem Red Bull RB8 auf dem vierten Rang beendet. Der 35 Jahre alte Australier konnte in der Schlussphase des Rennens noch seinen Teamkollegen Sebastian Vettel abfangen, der lange Zeit wie der sichere Zweitplatzierte schien.

Der amtierende Weltmeister wurde Fünfter vor drei weiteren Partnern von Renault: Lotus-Pilot Romain Grosjean sicherte sich in Shanghai die ersten WM-Punkte der Saison, während die beiden Williams-Fahrer Bruno Senna und Pastor Maldonado die Ziellinie auf den Positionen sieben und acht überquerten.

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Kimi Räikkönen, der Teamkollege von Grosjean, kämpfte sich im Laufe des dritten WM-Rennens des Jahres bis auf Rang zwei nach vorne. Gegen Ende stark abbauende Reifen warfen den Finnen jedoch noch auf Platz 14 zurück. Renault Teampartner Caterham F1 etablierte sich mit Rang 18 für Vitaly Petrov auch im Land der aufgehenden Sonne als erfolgreichster der drei neuen Grand Prix-Rennställe, während sich Heikki Kovalainen nach einem missglückten Boxenstopp mit der 23. Position zufrieden geben musste.

Zur aktuellen Tabellensituation: Red Bull Racing belegt mit 64 Punkten den zweiten Rang in der Konstrukteurswertung, gefolgt von Lotus mit 24 Zählern auf Platz sechs, Williams (18) auf der siebten und Caterham F1 auf der elften Position.

Rémi Taffin, Leiter des Grand Prix-Teams von Renault Sport F1: „Mit seinen überdurchschnittlich langen Geraden stellt der Große Preis von China auf dem ,Shanghai International Circuit‘ unser Motoren-Management auf eine harte Probe. Speziell auf der Rückseite des Kurses laufen die RS27-Achtzylinder 17 Sekunden lang ununterbrochen mit Vollgas. Auf dieser Rennstrecke kommt es einerseits auf eine gute Beschleunigung und die Höchstgeschwindigkeit an, andererseits steht aber auch das Drehmomentverhalten bei unteren und mittleren Touren im Mittelpunkt – langsame Kurvenpassagen prägen gut die Hälfte der Runde. Darum haben wir uns heute insbesondere auf die Fahrbarkeit unserer V8-Aggregate in diesem Drehzahlbereich konzentriert, da sie auch angesichts des geringen Grip-Niveaus des Asphalt den größten Zeitgewinn versprach.

Das spontane Ansprechverhalten der Motoren hat es unseren Partnerteams erleichtert, während des Rennens Positionen zu erobern, beziehungsweise erfolgreich zu verteidigen. Jeder Fahrer mit Renault V8-Power im Heck, der heute Punkte errungen hat, konnte sich im Rahmen des Grands Prix um mindestens zwei Plätze verbessern.

Wir wussten, dass es an diesem Wochenende schwierig sein würde, den Sprung aufs Podium zu schaffen. Darum sind wir mit dem Ergebnis – fünf unserer Fahrer unter den ersten Acht – zufrieden. Mark Webber verpasste Rang drei nur knapp. Bei längerem Rennverlauf hätte er Lewis Hamilton unter Umständen noch angreifen können. Eine starke Vorstellung hat auch Sebastian Vettel abgeliefert, der sich von der elften Startposition bis auf Platz fünf verbessern konnte.

Besonders erfreut sind wir über das Abschneiden von Williams. Das britische Team hat mit beiden Fahrzeugen die Punkteränge erreicht – ein Ergebnis, das bereits in Malaysia in Reichweite lag, durch ein Motorenproblem in der letzten Runde aber leider vereitelt wurde. Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt der Saison noch zu früh ist, brauchbare Prognosen über die Konkurrenzfähigkeit der einzelnen Rennställe abzugeben: Mit der Entwicklung der neuen Kooperation zwischen Williams und Renault sind wir sehr zufrieden. Die harte Arbeit, die wir seit dem Beginn der Partnerschaft im vergangenen Juli investiert haben, zahlt sich jetzt aus.

Gute Fortschritte können wir auch bei Caterham erkennen. Das noch junge Team hätte das Rennen mit dem Auto von Vitaly Petrov fast in der gleichen Runde wie der Sieger beendet. Die Upgrades, die Caterham hier in China erstmals eingesetzt hat, wirken sich positiv aus. Schade, dass Heikki Kovalainen von einem Problem bei seinem letzten Boxenstopp aufgehalten wurde.

Auch bei Lotus zeigte die Formkurve wie bereits bei den ersten beiden Saisonläufen nach oben. Romain Grosjean fuhr ein tolles Rennen und wurde dafür zu Recht mit seinen ersten WM-Punkten belohnt. Bei Kimi Räikkönen haben stark abbauende Reifen ein besseres Ergebnis verhindert. Wie schnell er am Steuer seines Lotus-Renault ist, konnte der Finne dennoch klar unter Beweis stellen.

Als nächstes steht für uns der ,Sakhir Circuit‘ von Bahrain auf dem Programm. Er stellt unsere RS27-Achtzylinder vor vergleichbare Aufgaben wie Shanghai: Lange Geraden wechseln sich mit vergleichsweise langsamen Streckenabschnitten ab, in denen die Motoren mit sehr geringen Drehzahlen laufen. Unsere Partner nutzen fast ausnahmslos jene V8, die auch den Großen Preis von China bestritten haben. Nur in den Caterham von Vitaly Petrov wird jener V8 installiert, der in Sepang Dienst verrichtet hat. Damit liegen wir in Bezug auf den Einsatz der Motoren voll im Plan.“
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