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ADAC Procar
10.06.2012

Neue Zweikämpfe und bekannte Sieger am Sachsenring

Aller Voraussagen zum Trotz absolvierten die ADAC Procar-Piloten ihre Rennen 5 und 6 der Saison bei trockenen Bedingungen. Der anspruchsvolle Circuit forderte zwar im Rennverlauf ein paar Opfer, denn die Fahrer gingen an ihre Grenzen, um spannenden und abwechslungsreichen Tourenwagensport zu bieten.

Die Ziellinie überquerten wie auch schon in Oschersleben und Zandvoort die beiden dominierenden Fahrer als erstes: Jens Weimann siegte in der Division 1, Guido Thierfelder in der Division 2.

Der dritte Auftritt der Tourenwagenserie in diesem Jahr war auch dieses Mal gespickt mit Zweikämpfen und Duellen um Sekunden, in denen sich die erfahrenen Piloten einmal mehr durchsetzten. Bereits das Qualifying am Sachsenring versprach Spannung und in beiden Divisionen ließen die Fahrer dann keine Möglichkeit aus, einen Angriff zu wagen.

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In der Division der Super2000-Rennboliden zeigte Jens Weimann (Thate Motorsport), dass er auch vor Lokalmatadoren nicht zurückschreckt. Er führte von Beginn an und auch wenn seine Verfolger alles gaben, um ihm Paroli zu bieten, so war an ihn an diesem Wochenende kein Herankommen. Milenko Vukovic, der BMW-Pilot, sorgte bei seiner Jagd auf den Thate-BMW wie schon in Zandvoort für einen Aha-Moment. „Ich hatte das ganze Wochenende mit dem Heck des BMW zu kämpfen. Ich bin öfter durch die Kurven gedriftet als ich eigentlich wollte. Für die Zuschauer ist das natürlich eine tolle Sache, aber irgendwann habe ich zu viel gewollt, mich gedreht und bin mit dem Heck eingeschlagen“, erklärt der Schweizer, der wegen dieses Manövers im zweiten Rennen nicht mehr antreten konnte, aber immerhin das erste Rennen auf Platz 2 beendete.

In guter Form zeigte sich auch der Engstler-Rookie Paul Green. Deutlich weniger Rückstand auf den Führenden als in den Rennen zuvor, ein dritter und ein zweiter Platz sowie 14 Punkte für die Meisterschaftswertung sind sein Lohn. Procar-Neuzugang Michael Meyer (KM Racing) komplettierte das Podium und konnte es gar nicht fassen: „es freut mich riesig, dass ich auf meiner Heimstrecke bis aufs Podium fahren konnte. Leider war das Display im Cockpit ausgefallen, so ging nicht mehr und ich musste den beiden anderen hinterher fahren. In Oschersleben sind wir aber wieder mit dabei. Bis dahin werden wir am Auto arbeiten und wollen dann ganz vorne mitfahren“, so der Reudnitzer.

In der Klasse der 1600er standen ebenfalls alle Zeichen auf Angriff. Am Start kämpfte sich Guido Thierfelder eng an den von der pole gestarteten Nils Mierschke (Mierschke Motorsport) heran und schob sich kurz danach an ihm vorbei. „Als er an mir vorbei war, wollte ich richtig Gas geben, dabei bin ich auf ein dreckiges Stück Asphalt gekommen und habe mich fast gedreht. Zum Glück hatte ich das Auto schnell wieder unter Kontrolle, aber der zweite Platz war somit natürlich Geschichte“, fasste Mierschke zusammen. Seinen Platz übernahm dankbar der Argentinier Wilson Borgnino (maurer motorsport), der Thierfelder ordentlich unter Druck setzte: „Ich musste ganz schön dagegen halten, um ihn hinter mir zu halten“, so ETH-Pilot Thierfelder. Borgnino musste dann aber kampflos aufgeben. Er wurde langsamer, fiel zurück und steuerte sogar die Box an. Damit übernahm Ralf Glatzel (Glatzel Racing) den zweiten Platz bis zum Zieleinlauf, dahinter folgte Yury Krauchuk auf Platz 3.

Im zweiten Rennen entwickelte sich ab der Startlinie ein packender Zweikampf zwischen Guido Thierfelder, Ralf Glatzel und Nils Mierschke. Glatzel blieb eng an Thierfelders Heckschürze und ließ den Peugeot-Piloten nicht ziehen. „Genau so macht Rennenfahren Spaß“, freute sich Thierfelder später. Mierschke, der wiederum an der Stoßstange von Glatzel auf seine Chance zum Angriff wartete, komplettierte das Führungstrio. Durch ein faires Manöver gelang es ihm, an Glatzel vorbei zu gehen und seinerseits Druck auf Thierfelder auszuüben. „Auch im Hinblick auf die Meisterschaft hätte ich es gern darauf ankommen lassen, aber bis zum Schluss ergab sich keine Möglichkeit, um richtig an Guido heranzukommen“, so Mierschke. Glatzel war zu diesem Zeitpunkt schon mit Motoraussetzern zurückgefallen, sicherte sich aber trotzdem noch den dritten Platz vor Yury Krauchuk und Lennart Marioneck.

Eine Rennzusammenfassung ist am Samstag, 16.06.2012 ab 13.50 Uhr auf Sport 1 im "ADAC Masters Weekend Magazin" zu sehen.

Die kommenden beiden Rennen werden im Rahmen des „GP der Stadt Magdeburg“ vom 6.-8. Juli 2012 in der Motorsportarena Oschersleben ausgetragen.
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