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VLN
17.05.2011

Technik verhindert Hattrick

Mit dem unbedingten Willen, die Erfolgsserie fortzusetzen, reiste das Team Kappeler Motorsport (Bad Saulgau) zum dritten Lauf der Langstreckenmeisterschaft (VLN) an den Nürburgring. In dem 6h-Rennen lief zunächst alles nach Plan für das junge Team, ein harmloses, aber „wirkungsvolles“ Technik-Problem verhinderte jedoch den großen Wurf für Teamchef Thomas Kappeler und seine Crew.

Nach zwei lupenreinen Start-Ziel-Siegen in der Klasse SP5 legte Kappeler Motorsport die eigene Messlatte für das dritte Rennen entsprechend hoch und visierte einen weiteren ersten Platz in der mit neun Startern gut besetzten Klasse an. Zunächst sah es für das Fahrer-Trio Thomas Kappeler (Bad Saulgau), Harald Hennes (Eschweiler) und Thomas Gerling (Uchte) mehr als gut aus: Nach dem offiziellen Zeittraining am Samstagmorgen lag das Team, wenn auch extrem knapp, auf Rang eins der Klasse und hatte das erste Teilziel erreicht. Der Teamchef selbst war es, der mit einer Rundenzeit von 8:59 Minuten auf der 25 Kilometer langen Rennstrecke für die gute Ausgangssituation sorgte. Zwar standen Gerling und Hennes der Leistung des Teamchefs in nichts nach, jedoch wurden sie schon im Training durch viele langsamere Fahrzeuge immer wieder gezwungen, Tempo rauszunehmen, während Kappeler eine fast störungsfreie Runde hatte.

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Ungewollt: Not-Aus aktiviert
Startfahrer Kappeler hielt sich an den Erfolgsplan der vergangenen Rennen: In den ersten Runden nur soviel riskieren, wie unbedingt nötig, um die Konkurrenz nicht aus den Augen zu verlieren. Dem üblichen Tumult der ersten Kurve hielt sich Kappeler fern und ließ den Wettbewerb den Vortritt. So verlor der BMW M3 von Kappeler Motorsport kurzzeitig den ersten Platz und ging als Dritter auf die Nordschleife. Thomas Kappeler ließ dem Wettbewerb nur kurz Zeit zur Freude: Bis zur fünften Runde hatte sich der junge Teamchef Position eins zurück erobert und begann ein sattes Polster zu schaffen. In Runde zehn fuhr Kappeler an die Box, um den Wagen an Harald Hennes zu übergeben. Beim Stopp begann es zu regnen und kurz entschlossen montierten die Mechaniker „Intermedias“, die sowohl im Nassen als auch Trockenen gute Eigenschaften aufweisen. Hennes startete in seine erste Rennrunde, die jedoch nach etwa der Hälfte zunächst beendet war: Der Regen zwang ihn, den Scheibenwischer anzuschalten, der wiederum auf den regelkonformen, außen am Fahrzeug angebrachten Notausschalter drückte und den Wagen lahm legte. Bis das Team per Funk den Fehler diagnostiziert und Hennes ihn behoben hatte, vergingen wertvolle zehn Minuten, in denen die Konkurrenz den BMW von Kappeler Motorsport auf den siebten Platz verwies. Hennes nahm seine Fahrt wieder auf und kämpfte sich Runde für Runde nach vorne. In Runde 19 stand der BMW M3 planmäßig an der Box, Thomas Gerling setzte sich hinters Volant, um die Aufholjagd fortzuführen.

Mit Spaß und guter Laune auf Rang zwei
Gerling tat alles in seiner Macht Stehende, um das Ergebnis zu korrigieren und konnte die Positionen langsam aber sicher verbessern. Überdies hatte er reichlich Fortuna in seinen Runden: Nur wenige Unfälle oder Gelbphasen bremsten ihn ein. Sein schnell gefundener Rhythmus hat ihm zusehend schnellere Rundenzeiten beschert. Im 26. Umlauf fuhr Gerling an die Box, um den Wagen an Teamchef Kappeler zu übergeben, der den Wagen bis zum Rennende fahren sollte. Kappeler fuhr während der letzten fünf Runden voll auf Angriff, stets den Vordermann im Blick und das Podium als Ziel vor Augen. In der Schlussphase hatte das Team Kappeler das Glück, das ihm zu Beginn verwehrt blieb: Die Konkurrenz strauchelte ihrerseits über die Technik, und so fuhr der weiße BMW M3 von Kappeler Motorsport nach 31 Runden auf dem zweiten Platz der Klasse SP5 und dem 21. Gesamtrang über die Ziellinie. „Pro Rennen einen Pokal“ hatte Teamchef Kappeler vor der Saison angekündigt – bis jetzt liegen die Bad Saulgauer voll im Plan.
Das nächste Rennen startet am 28. Mai 2011, die Renndistanz beträgt vier Stunden.
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