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VLN
01.08.2011

Rennsieg und Gesamtführung verteidigt

Das Team Kappeler Motorsport aus Bad Saulgau hat offenbar ein Podest-Abonnement im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN): Mit dem am Samstag eingefahrenen Klassensieg in der Klasse SP 5 (Spezial-Fahrzeuge mit 2.5 bis 3-Liter Hubraum) stehen vier erste und zwei zweite Plätze auf der Habenseite. Mit dieser grandiosen Leistung sicherte sich das Team die Tabellenführung in der Gesamtwertung.

Die erste Runde des Zeittrainings zum 6. Lauf der VLN war für das Team Kappeler eine Versuchsfahrt: Mit neuen Reifen wollte Teamchef Thomas Kappeler (Bad Saulgau) auf nasser Piste und bei Temperaturen knapp unter 15°C den BMW M3 auf den ersten Startplatz der Klasse stellen. Das Vorhaben scheiterte jedoch, die Reifen hielten nicht das, was der Hersteller versprach. Thomas Gerling (Uchte) ging als zweiter Fahrer auf gewohnten Reifen ins Training und fuhr mit einer Rundenzeit von 10:34 Minuten unter schwierigen Bedingungen auf Platz eins der Klasse. Gleichzeitig distanzierte er die Konkurrenz um mehr als sechs Sekunden. Harald Hennes (Eschweiler) musste auf Anordnung des Teamchefs ebenfalls einen Reifentest durchführen: Mit einer weiteren, dem Team unbekannten Mischung schaffte es Hennes nicht, die Zeit von Gerling weiter zu verbessern. Auch diese Reifen konnten den Anforderungen der Rennfahrer nicht entsprechen. Ins anschließende vier Stunden Rennen, dass pünktlich um 12 Uhr gestartet wurde, ging das Team auf gewohnten Pneus.

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Von Startplatz eins ging Thomas Gerling als erster Fahrer ins Rennen. Im Laufe der Einführungsrunde bemerkte er, dass die Strecke an manchen Stellen noch nass war und so hielt er sich zunächst etwas zurück, ohne jedoch einen Platz in der Klasse einbüßen zu müssen. Erst als die Strecke komplett trocken war, fuhr der erfahrene Pilot wieder voll auf Angriff und konnte sich immer weiter vom Verfolgerfeld absetzen. Als er zum Fahrerwechsel die Box ansteuerte, schaffte es der Verfolger am Kappeler-BMW vorbei zu fahren. Thomas Kappeler ging als zweiter Fahrer ins Rennen, doch seine Dienstfahrt dauerte weniger als eine Runde: Die Rennleitung sah sich gezwungen, das Rennen aufgrund eines schweren Unfalls abzubrechen. Gewertet wurde für alle Starter die Platzierung in der vorletzten Runde vor dem Abbruch – da zu diesem Zeitpunkt das Auto von Team Kappeler an der Box stand, fehlte dem Team zunächst eine Runde. Nach einer fast einstündigen, unfreiwilligen Pause durch den Rennabbruch setzte Thomas Kappeler als Starter im Re-Start sein Rennen fort und konnte sich direkt an die Spitze der Klasse SP5 setzen. Kappeler fuhr voll auf Angriff, distanzierte die Verfolger und schaffte sich ein ordentliches Polster, als um 16:11 Uhr das Rennen erneut abgebrochen wurde. Auch diesmal war ein Unfall mit mehreren Fahrzeugen die Ursache. Für Thomas Kappeler und sein Team lief es beim zweiten Abbruch besser: Diesmal stand der ärgste Verfolger an der Box, als das Rennen abgebrochen wurde und somit hatte das Bad Saulgauer-Team die bis dahin fehlende Runde wieder im „Sack“ und gewann mit mehr als fünf Minuten Vorsprung die Klasse SP5. Die hart aber fair erkämpften Punkte genügten den drei Fahrern, um sich die Tabelleführung zu sichern. Der Vorsprung beträgt 0,34 Punkte und ist damit mehr als nur „hauchdünn“. Übrigens: Harald Hennes hatte einen extrem ruhigen Arbeitstag am Nürburgring. Durch die beiden Abbrüche und das verkürzte Rennen kam er bis auf seine Trainingsrunde nicht zum Einsatz und konnte die Geschehnisse in aller Ruhe vom Fernseher aus verfolgen.

Das nächste Rennen startet am 27. August 2011, die Renndistanz beträgt sechs Stunden.
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