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VLN
03.04.2011

Powerracing beim VLN-Auftakt im Pech

Den Auftakt zur neuen VLN-Saison hat sich die Mannschaft von Powerracing definitiv anders vorgestellt. Dabei war das Fahrertrio Raphael Hundeborn, Bernd Schneider und Nils Berger vormittags noch sehr zuversichtlich. Dass es später zu einer Hitzeschlacht im Cockpit und einem frühzeitigen Aus an der Leitplanke kommen würde, konnte keiner ahnen.

Das mit Pech gespickte Rennen begann auf den ersten hundert Metern sehr zuversichtlich. Bernd Schneider erwischte einen hervorragenden Start und machte direkt noch vor der ersten Kurve sechs Plätze gut. Auch in der Mercedes-Arena kämpfte er sich im weiß-grünen Supercopa durch die Startgruppe nach vorne. Doch in der Kurzanbindung der Grandprixstrecke war der Spaß dann vorbei. Plötzlich nahm das elektronische Gaspedal keine Befehle mehr entgegen.

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Schneider schleppte sich in die Box, wo rund sieben Minuten lang die Gaspedalplatine ausgetauscht werden musste. „Das war so ärgerlich, weil wir zu dem Zeitpunkt bester Seat im Feld waren“, sagte Nils Berger. Mit fast einer Runde Rückstand konnte Schneider das Rennen wieder aufnehmen und das erste Mal auf die Nordschleife abbiegen. Mit konstant schnellen Zeiten holte er wieder auf. Auch Raphael Hundeborn, der als zweiter das Steuer übernahm und Nils Berger konnten wieder zu den Gegnern innerhalb der Klasse SP3T aufschließen.

Allerdings begann schon zu diesem Zeitpunkt die Temperatur im Cockpit stetig zu steigen. Grund dafür war zum einen der strahlende Sonnenschein, der tausende Fans an die Strecke lockte, aber eben auch ununterbrochen auf die Autos brannte. Zum anderen gelangt durch den neuen Unterboden weniger kühlender Fahrtwind ins Auto. Es war ein schweißtreibender Kampf, den man allen drei Piloten auch ansah.

Da die Mannschaft trotzdem noch als schnellster Seat in der Klasse unterwegs war, ließ das Fahrertrio es mit fortgeschrittener Renndistanz ruhiger angehen. „Für uns war wichtig, mit diesem dann doch noch positiven Ergebnis nach Hause zu fahren.“ Doch daraus wurde nichts. Etwa eine Stunde vor Schluss befolgte der Seat im Streckenabschnitt Galgenkopf nicht die Lenkbefehle von Nils Berger und schlug im spitzen Winkel in die Leitplanke ein.

„Wir wissen nicht, wieso das passiert ist und müssen uns einmal in Ruhe alle Daten und das Onboardvideo ansehen“, sagte Berger. Einen Blackout aufgrund der Hitze schließt er aber aus: „Ich kann mich noch genau an alles erinnern.“ Ob Öl auf der Strecke war, ein Fahrwerksteil gebrochen ist oder Berger einen Fahrfehler machte, wird in den nächsten Tagen ermittelt. Immerhin hat Powerracing jetzt 4 Wochen Zeit, denn am 30. April geht es in der VLN in die zweite Runde.
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