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VLN
01.08.2011

Pfennigartikel verhindert Top-Platzierung

Trotz akribischer Vorbereitung haderte das erfolgsverwöhnte Team Götz Motorsport aus Beilstein beim 6. Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring mit der sensiblen Technik des Audi RS4. Zwar erreichte der Audi ohne Blessuren das Ziel, die zunächst anvisierte Top-Platzierung im Gesamtfeld jedoch dahin.

Zum Start der zweiten Saisonhälfte der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring herrschte ausgesprochenes Allradwetter: Die gut 25 Kilometer lange Rennstrecke, bestehend aus Kurzanbindung Grand Prix-Kurs und Nordschleife, war nass und die vorherrschenden Temperaturen ließen nicht erwarten, dass die Strecke rasch abtrocknete. Patrik Kaiser, der Liechtensteiner Neuzugang, startete als erster mit dem über 500PS starken Bi-Turbo Audi ins offizielle Zeittraining und absolvierte zunächst eine Besichtigungsrunde, um in seinem zweiten Anlauf eine gute Zeit herauszufahren. Die von Teamchef Dieter Götz ausgegebene Strategie schien zunächst Früchte zu tragen und der Kaiser war mit Schwung und guter Zeit unterwegs, als ihn im Streckenabschnitt „Bergwerk“ ein Unfall und eine riesige Ölspur einbremsten. Damit war seine schnell Runde dahin und das Team hoffte, dass Christian Kohlhaas (Andernach) oder Axel Duffner (Hornberg) den Wagen weiter nach vorne bringen würden. Duffner hatte etwas mehr Fortune: Seine beiden Runden drehte er auf abtrocknender Ideallinie, wobei er im ersten Umlauf mit etlichen langsameren Fahrzeugen zu kämpfen hatte und erst in seiner zweiten Runde eine recht gute Zeit herausfahren konnte. Christian Kohlhaas vollbrachte unter nahezu idealen Bedingungen eine echte Punktlandung und stellte den Wagen mit nur einer gefahrenen Runde auf den 22. Gesamtrang. Damit zeigte sich das Team, allen voran Dieter und Sonja Götz, sehr zufrieden.

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Den Start übernahm Axel Duffner auf nun zunächst völlig trockener Piste. Der erfahrene Pilot versuchte in der Einführungsrunde seine Reifen auf Temperatur zu bringen, was ihm aber aufgrund der geringen Asphalttemperatur nicht ganz gelang. So musste er gleich zu Beginn des Rennens den Kontakt zum Vordermann etwas abreißen lassen, konnte aber mit steigender Reifentemperatur die Lücke wieder zufahren. Mit perfekten Runden konnte Duffner sich im Feld der Top 20 behaupten, ehe gegen Ende seines Stints die Haftung seiner Reifen nachließ. Die letzten beiden Runden glichen einer unendlichen Rutschpartie, bevor er den Wagen an Patrik Kaiser übergab, der mit frischen Pneus in sein erstes Rennen auf dem Audi starten konnte. Nach zwei Runden jedoch war die Fahrt bereits beendet: Die Rennleitung musste das Rennen wegen eines schweren Unfalls unterbrechen, wodurch alle Teilnehmer zu einer unfreiwilligen Pause von gut einer Stunde kamen. In dieser Zeit kontrollierten die Götz-Mechaniker den Wagen und schickten Kaiser um 14:45 Uhr in den Re-Start. Dieser endete jedoch bereits nach wenigen Metern, als die Sicherung der Benzinpumpe den Wagen stilllegte. Erst nach etlichen Minuten erreichten die Mechaniker das Auto und konnten es reparieren. Insgesamt verlor das Team dadurch fast 40 Minuten und wurde somit gnadenlos nach „hinten durchgereicht“. Als Kaiser sein Rennen wieder aufnehmen konnte, klebte ihm das Pech weiter förmlich an den „Hacken“: Durch die kalten Reifen rutschte er von der Strecke, musste geborgen werden und war gezwungen, die Box anzusteuern. Dort montierten die Mechaniker neue, vorgewärmte Reifen und schickten ihn erneut ins Rennen. Doch damit nicht genug: Nur eine Runde, nachdem Götz Motorsport das Rennen wieder aufgenommen hatte, musste die Rennleitung die Veranstaltung erneut unterbrechen. Wieder war ein schwerer Unfall Ursache für den Abbruch. Diesmal gab es jedoch keinen Neustart mehr, da die im Reglement vorgeschriebene Mindestfahrzeit für eine volle Wertung erreicht war. In die Röhre schaute Christian Kohlhaas: Mit nur einer gefahrenen Runde gehörte er im Gesamtfeld der 170 Starter wohl zu den Fahrern, die die wenigste Zeit im Auto verbrachten.

Das nächste Rennen startet am 27. August 2011, die Renndistanz beträgt sechs Stunden. Götz Motorsport geht dann mit zwei Autos an den Start.
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