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VLN
17.10.2011

Nilsson übersteht Highspeed-Unfall unverletzt

Der neunte Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft 2011 sollte eigentlich ein entspanntes Rennwochenende für Mathol Racing werden. Die Rahmenbedingungen dafür waren auch perfekt: strahlender Sonnenschein, motivierte Fahrer und die VLN-Premiere des Porsche Cayman R sorgten beim kompletten Team für eine entsprechend gute Stimmung.

Zudem sollte auf der Zielgeraden der Saison 2011 der nächste Klassensieg mit dem Aston Martin GT4 eingefahren werden – gegen die Konkurrenz aus dem BMW-Lager. Doch am Ende fuhr die Mannschaft mit einem lachenden und einen weinenden Auge wieder nach Hause. Der kompletten Mannschaft steckte vor allem der Schreck in den Gliedern, der Rickard Nilsson in der 13. Runde ausgelöst hatte.

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Im Streckenabschnitt Schwalbenschwanz war der mit dem Aston Martin GT4 abgeflogen und hatte sich bei einer Geschwindigkeit jenseits der 200 Stundenkilometer mehrfach überschlagen. Dem Schreck folgte wenig später die Erleichterung. Im Krankenhaus diagnostizierte man lediglich eine leichte Gehirnerschütterung. Der bis zum Unfall führende Aston Martin trug allerdings schwere Schäden davon. „Erst einmal ist wichtig, dass es Rickard soweit gut geht. Das Auto ist dabei zweitrangig“, sagte Teamchef Matthias Holle.

In den Reihen von Mathol Racing sollte dies der einzige Unfall sein. Dagegen hatte die Sonne vielen anderen Piloten wohl etwas zu lange auf dem Helm geschienen. Nach sieben Runden musste die Rennleitung den Lauf unterbrechen, damit die Streckenposten in Ruhe und ungefährdet aufräumen konnten. An vielen Stellen hatten sich Unfälle ereignet und neben Fahrern wurden auch zwei Streckenposten verletzt. Matthias Holle reichte der Unfall eines seiner Autos: „Der Crash war absolut unnötig, aber so etwas passiert leider manchmal. Ich bin nur froh, dass dabei niemand zu Schaden kam.“ Immerhin war es der schwerste Unfall in der Geschichte von Mathol Racing. Nilsson analysierte seinen Abflug so: „Geblendet durch die tiefstehende Sonne bin ich auf einen Curb gekommen, den man sonst auf Grund seiner Höhe tunlichst meidet. Es war wohl mein Fahrfehler.“

Grund zur Freude hatte das Team dagegen beim Blick auf den Porsche Cayman R. Neben Wolfgang Weber saß vor allem Harald Proczyk am Steuer. „Das war heute ein erster Härtetest mit mehreren Pausen zwecks Änderung der Abstimmung“, sagte Holle.. „Die Basis stimmt und jetzt machen wir das Auto Stück für Stück schneller.“ Im kommenden Jahr möchte Holle mit dem Cayman Siege einfahren. Bis dahin wird noch an den Details gefeilt.

Zufrieden, weil unfallfrei und schnell, waren auch Rüdiger Schicht und Michael Imholz. Mit ihrem seriennahen Honda Civic Type R erreichten die beiden Platz fünf in der Klasse V3. „Die Performance der beiden war wirklich gut“, lobte der Teamchef, „sie waren nicht nur zügig unterwegs. Sie haben sich auch aus allen Unfällen rausgehalten, was heute echt nicht leicht war.“ Knapp am Podium vorbei erreichten Einar Thorsen, Oliver Louisoder und Jo von Muschwitz im zweiten Aston Martin das Ziel. In der Klasse SP8 mussten sie sich aber auch gegen zahlreiche andere starke Teams behaupten. Thomas Heinrich und Steve Evans konnten dagegen mit Platz zwei einen Podestplatz feiern. Ihr Honda S2000 blieb ebenfalls unfallfrei.

Für Mathol Racing geht es jetzt noch zweimal in diesem Jahr an den Nürburgring. Bereits in wenigen Tagen (am 23. Oktober) ist das Finale in der Rundstrecken Challenge und am 29. Oktober folgt dann der letzte VLN-Lauf des Jahres.
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