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VLN
03.05.2011

Die Meister setzen auf ein anderes Pferd

Fragt man Michael Bonk nach dem Abschneiden seines Teams beim zweiten Lauf in der VLN Langstreckenmeisterschaft, sieht man in ein rätselndes Gesicht. Denn für den Teamchef von Bonk motorsport lagen Sieg und Niederlage wieder dicht beieinander. Bei den nackten Zahlen sollte sich eigentlich Zufriedenheit einstellen: Zwei Klassensiege, zwei zweite Plätze, ein dritter Rang und nur ein Ausfall sind eigentlich eine sehr gute Bilanz. Beim genauen Blick auf die Einzelergebnisse ist aber klar, warum der Teamchef teilweise nicht ganz so glücklich ist.

Zu den absolut positiven Erscheinungen zählt das Abschneiden in der Klasse V3. Alexander Mies, Axel Burghardt und Jens Moetefindt sicherten sich im BMW 320si den Sieg mit mehr als einer Runde Vorsprung vor den Zweitplatzierten. „Mit den drei bin ich wirklich hoch zufrieden“, sagte denn auch Michael Bonk. Das Auto und die Piloten zeigten zu keinen Zeitpunkt eine Schwäche und bescherten dem Team nicht zum ersten Mal die Spitzenposition in der Serienwagenklasse V3. Und das obwohl gegen Ende des Rennens der Krümmer riss. Neben einem spürbaren Leistungsverlusst, wurden heiße Gase auf die Bremse geblasen, die dadurch auch an Kraft nachließ. Trotzdem fuhr das Trio den Sieg nach Hause.

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Ebenfalls positiv bewertet Michael Bonk das Ergebnis in der GT4-Klasse SP10. Hinter dem starken Aston Martin von Mathol Racing rangierten gleich beide GT4-BMW von Bonk motorsport auf den Plätzen zwei und drei. Und das, obwohl einer der beiden Fahrzeuge nur als Erfahrungslieferant für die Fahrer diente. Der am Ende bessere der beiden Bonk-BMW wurde von Henry Walkenhorst und Christian Moers pilotiert. Doch bei der schnellsten Rundenzeit hatte der trotz hervorragender 9:15.470 Minuten das Nachsehen gegenüber dem Auto von Andreas Möntmann, Adam Christodoulou und Phil Quaife. Das Trio verpasste mit 9:05.137 Minuten die schnellste Rennrunde in der GT4 um schlappe 0,15 Sekunden. „Ich bin den dreien wirklich sehr zufrieden. Sie haben sich sehr schnell auf das Auto eingestellt“, lobte Bonk.

In der Klasse SP3 setzte Bonk motorsport zum letzten Mal das Siegerauto aus dem Vorjahr, den BMW Z4, ein. Neben Meister Wolf Silvester kletterten Rainer Kathan und Max Kuypers auf den Fahrersitz. „Eigentlich machte dieser Einsatz schon keinen Sinn mehr“, kommentierte Bonk traurig, „lediglich zwei Starter sind einfach zu wenig.“ Der Klassensieg war zwar ein netter Nebeneffekt aber für die Meisterschaftswertung wertlos. Denn Wolf Silvester sammelte im seriennahen Z4 in der Klasse V5 Punkte fürs Gesamtklassement. Bonk motorsport hatte den Wagen kurzfristig von Rainer Kathan ausgeliehen. Gemeinsam mit seinem Fahrer- und Meisterkollegen Mario Merten holte sich Wolf Silvester Platz zwei und damit einige Zähler für die Tabelle. „Wir liegen bei dem Auto noch mit dem Fahrwerk absolut daneben“, gesteht Michael Bonk. Die Vorbereitungszeit war einfach zu kurz, um das Fahrwerk auf die Vorlieben der beiden amtierenden Meister abzustimmen. Daher war der zweite Rang durchaus ein positives Ergebnis. „Das Auto ist wirklich sehr gut und ich danke Rainer für die Hilfe. Ich denke, dass Mario und Wolf mit ihrer persönlichen Abstimmung des Autos noch schneller sind.“

Sehr ärgerlich gestaltete sich das Rennen von Arvid Steinberg, Peter Bonk und Tim Mullen im LuK-Porsche. Der 997 GT3 zeiget sich zunächst von seiner besten Seite und stellte die komplette Konkurrenz in den Schatten. Kein anderes Fahrzeug knackte die 9-Minuten-Marke, während der Porsche dies problemlos gleich mehrfach schaffte. Gut eine halbe Stunde vor Schluss war die furiose Fahrt allerdings frühzeitig beendet. Als Führender in der Klasse und auf Gesamtrang 16 vorgefahren, rollte der Porsche mit Getriebeschaden aus. „Wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken“, meinte Michael Bonk.
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