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Kartsport Allgemein
23.08.2011

Tobias Fischer von Kartsporttechnik.de beim RMKC

Es sollte von Anfang an eine echte Low-Cost-Veranstaltung für das Kartsporttechnik.de Team werden. Wegen des am Samstag zu betreuenden Ladengeschäfts in Großostheim, reiste das kleine Team erst am Samstag abend an. Nach Abschluss der Formalitäten (Papierabnahme und Technische Kontrolle), machte man sich gleich wieder auf den Heimweg nach Darmstadt. Am Sonntag morgen wurde die Anfahrt zum Wachwerden genutzt. Ein sonniger Tag wurde vom Wetterdienst vorhergesagt. Dazu später mehr. Dieser Rennsonntag als Gaststarter sollte einzig und allein Spass machen, ehrgeizige Vorbereitungen und Ziele gab es nicht.

Ganz gemäß dem Sinn eines Clubrennens, bei dem der Aufwand und die Kosten überschaubar bleiben sollen, entschied sich das Team dazu, mit geringstem technischen und finanziellen Aufwand an die Sache heranzugehen. Das Fahrwerk des Sodi ST30 TTT wurde bereits zu Hause in ein Grundsetup gebracht, welches sich bereits auf anderen Strecken bewährt hatte. Auf neue Reifen wurde auch bewusst verzichtet. Das Warmup wurde genutzt um die korrekte Bedüsung zu finden und die Ballance zu kontrollieren. Schon nach wenigen Runden war klar: Das Chassis passt, die Vergaserdüse ist eine Nummer zu klein. Das reichte für die sechstbeste Zeit in der Rotax Junior Klasse.

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Als einer der wenigen Fahrer mit alten Reifen (diese wurden bereits bei der RMC und zum RMKC Lauf in Wittgenborn verwendet) unterwegs, konnte Tobias Fischer auf der Bahn in Oppenrod den siebten Startplatz einfahren. Na also, es geht auch so.

Das Prefinale sollte zu einem kleinem Vorstart Drama werden. Da das Team von durchgehend sonnigem Wetter ausgegangen war und im Vorfeld noch ein logistisches Missverständis dazu kam, fehlten nun die Regenreifen. Anfangs tröpfelte es zwar nur, doch dann wurde ein echter Regen daraus. Dank der Geduld des Rennleiters und der Unterstützung des Teams Brückner/Himmler wurden noch auf die Schnelle Regenreifen aufgetrieben und montiert. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an alle die an der Hauruck-Aktion beteiligt waren! Mit dem Spruch: "Jetzt mach auch was draus !" auf die Strecke geschickt, konnte Tobias sogleich von einem Startunfall profitieren und zwei Plätze gewinnen. Im Laufe des Rennens gelang es ihm dann noch einen weiteren Platz im 24-köpfigen Starterfeld gutzumachen, so dass er die Zielfahne als vierter seiner Klasse zu sehen bekam. Prima, da hat Tobias ja tatsächlich was daraus gemacht.

Nachdem bis zum Finale die völlig nasse Rennkombi weitestgehend getrocknet war, kam nun der spannendste Teil des Rennwochenendes. Durch einen sicheren Start konnte Tobias seinen Platz vorerst halten. Nach wenigen Kurven konnte er einen Fehler seines Vordermannes nutzen und auf Platz drei vorfahren.

Es bildete sich dann schnell eine Viererkette aus die dem Rest des Feldes enteilte. In der Kette kam es dabei immer wieder zu Positionswechseln. Nach einem gemeinsamen Überholmanöver zur Halbzeit des Rennens, konnte Tobias das Rennen sogar für wenige Meter anführen, leider musste er in der nächtsen Kurve aussen fahrend wieder klein bei geben und sich wieder als Dritter einreihen. Das war dann auch die Position bei der Zieldurchfahrt.

Was hat uns das Experiment gezeigt ?
- Es geht auch mal ohne Training am Vortag.
- Mit alten Reifen kann man auch schnell unterwegs sein.
- Auch ein Sicherheitssitz ist kein Hindernis für gute Rundenzeiten.
- Im Clubsport gibt es noch die Hilfsbereitschaft, da man sonst oft vermisst.
- Wer sein Chassis versteht, kommt auch ohne viel Schrauberei zurecht.
- Es ist auch möglich mit kleinem Etat vorn dabei zu sein.
- Eine souveräne Rennleitung und Organisation sorgen für viel Spaß.
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