Bei kühlen aber zunächst trockenen Bedingungen ging es in das erste Qualifying. Die erste Pole des Jahres sicherte sich der amtierende Meister von Honda Spirit, sechs Hundertstel vor der #20 vom GCD Bosch GTC Team und der #34 vom MSC Oberflockenbach. FAF Racing, bestes Trophy Team auf Rang 5. Bestes Cup Team war die #58, das Honda Spirit Junior Team knapp vor der BEBA-GTC Academy.
Honda Spirit hat seit langem wieder eine Zweitmannschaft am Start. Die Junioren, eine Mischung aus Slalom-Novizen und gestandenen Zweitakt-Sprint Racer fuhr die Pole in der Cup Klasse, knapp vor einem weiteren Rookie, den BEBA-GTC Academy Piloten. Wer nun gedacht hätte das der Einsatz eines zweiten Karts den amtierenden Meister zu stark von der Mission Titelverteidigung ablenkt, sah sich enttäuscht.
Neu strukturiert, Uli Buß kümmert sich nun um die Junioren, während seine Söhne praktisch die Spielertrainer der #22 sind und beweisen wollen, dass es auch ohne den erfahrenen Papa funktionieren kann.
Rennen 1
Von der Pole übernimmt die #22 das Kommando. Üblicherweise folgen die Konkurrenten im Windschatten. Eine GTC-typische Situation. So richtig wegfahren kann keiner, man wartet auf die ersten die durch Probleme zurückfallen und einen Rundenrückstand kassieren. Auch nach 2h wartet man vergeblich, alles dicht beisammen. Für ATW, den Cool Runnings als auch ZAP gibt es zwar jeweils eine 10 Sekunden Strafe, die sollte man aber bei der nächsten SC-Phase wieder gutmachen können, wenn den eine kommt.So richtig ernst wird es knapp 40 Minuten vor Schluss. Regen setzt ein. Reifenwechsel stehen auf dem Programm. So kommt noch richtig Bewegung in die Szene. Im Ziel hält sich trotzdem die #22 vorn mit nun deutlichem Vorsprung auf die #34 vom MSC Oberflockenbach und der Mach1 Mannschaft von ARM Motorsport mit der#10. Bestes Trophy Team wird die 154 von ZAP auf einem starkem 6.Gesamtrang. Noch erstaunlicher, das beste Team aus dem BEBA Cup. Bei ihrem Debüt siegt die #58 von Honda Spirit auf den viel beachteten 9.Gesamtrang!
Rennen 2 über 4h
Das Qualifying zu diesem 4h „Heavy-Hour“ Race fand bereits bei trockenen Verhältnissen am Vormittag statt. Hier holte sich ATW Racing die Pole Position knapp vor Honda Spirit und dem MSC Oberflockenbach. Bestes Trophy Team erneut die #52 von FAF. Sehr stark auch die Performance des besten Cup-Teams. Die PRS Berlin e.V. im ADAC holte sich mit dem 12. Gesamtrang die Cup-Pole!Nun aber stand erst einmal eine 10 Minuten Reparaturpause nach dem 3h Rennen an, um dann die Karts in die nun nasse Startaufstellung des 4h Rennens zu bringen. Heavy-Hour Race und Regen, da war doch was? Klar, die Blicke gehen zu Armin Buffy, der gutgelaunt bei seiner #5 von ATW auf der Pole steht. Der gewiefte Stratege gilt mit seiner Truppe als die Regen-Spezialisten schlechthin.
Und so kam es auch. Egal welchen Stundenausdruck man sich anschaute, immer war ATW Racing vorn. Leicht war es nicht, denn auch die Cool Runnings glänzten bei diesen Bedingungen mit ihrer #75. Honda Spirit war auch nicht abgeschlagen, aber die #5 dominierte die 4h Regenschlacht. Naturgemäß gibt es bei diesen Bedingungen auch mehr Zwischenfälle und SC-Phasen. Eine davon löste schon früh die #34 aus. Der MSC Oberflockenbach musste anschließend die Spurstangen erneuern. Ein weiterer Mitfavorit strauchelte ebenfalls. In der Schlussphase blieb die #20 vom GCD Bosch GTC Team mehrmals auf der Strecke. Man vermutete Wasser im Vergaser. Die Bamberger wurden durchgereicht und beendeten das Rennen auf P23.
So holte sich der mehrfache Meister ATW Racing einen überlegenden Gesamtsieg. Rang 2 ging dann mit einer Runde Rückstand an Honda Spirit, die die Cool Runnings mit 4 Sekunden hinter sich lassen konnten. Es folgten Cinquanta Corse vor der #153 von ZAP. Beste Trophy Schwimmer wurden die Jungs auf der #154 von ZAP, die genau wie der Cup Sieger, Honda Spirit Junior Team, den zweiten Sieg in Folge feiern durften.
So ging es in den Abend und nun hatten die Schrauber zu tun. Es galt alle Karts für das Finale am Sonntag wieder fit zu bekommen.
Rennen 3
Der nächste Tag empfing die Teams noch kälter aber nun wieder trocken. Die Startaufstellung ergab sich aus dem Zieleinlauf des letzten Rennens, mit den ersten 10 in umgekehrter Reihenfolge. Ergo stand die #58 als neues Juniorteam auf der Pole und die GCD Bosch Mannschaft in der letzten Startreihe.Und ab ging die Post über 5 Rennstunden. Es wurde die große Show der #20 mit Anton Hahnenkamm am Steuer. Aus der letzten Startreihe pflügte er durchs Feld. Je weiter er kam desto langsamer ging es voran. Normal, aber er ließ nicht locker. Und er schaffte das was seit langem als unmöglich galt. Kurz vor Ende seines Turn holte er sich die Gesamtführung! Dies alles ohne Hilfe von SC-Phasen oder größerer Probleme bei den Top-Teams. Probleme gab es erst kurz nach den ersten Pflichtstopps.
Die erste SC-Phase löst ZAP #152 aus, Hinterreifen verloren. In dieser SC-Phase wird es hektisch. ATW Racing kassiert eine 30 Sekunden Strafe (Benzinsauerei in der Tankbox) und überfährt die Haltelinie an der Waage. Nochmal eine Stop&go. Genau wie die Cool Runnings eine St&Go für Speeding in der Box bekommen (während SC-Phase)
Eine Stunde später dann ein Schreckmoment. Die #16 vom ADAC Südbayern Junioren fliegt vehement in der Spitzkehre ab. Das Kart steckt halb unter der Reifenkette, die aber zum Glück gehalten hat. Ein Blick auf das Kart verrät die Ursache. Bremsdefekt. Die Bremsscheibe hatte sich verabschiedet. Während das Feld hinter dem Safety Kart langsame Runden dreht, wird der Fahrer im Krankenwagen durchgescheckt. 15 Minuten später kommt die Entwarnung. Lediglich starke Prellungen. Die Rennleitung kann das Feld wieder unter grün auf die Restliche Distanz schicken.
Die wird noch richtig spannend, da sich Honda Spirit immer dichter an die #20 heranschiebt. Im Schlepptau, die ZAP #153 Mannschaft. Es gibt tatsächlich noch einen Krimi um die Podestplätze. Erst kurz vor Schluss quetscht sich Honda Spirit an der #20 vorbei. Die können aber Anschluss halten und versuchen zu kontern. Aber auspassen, da lauert noch ZAP.
Im Fotofinish kreuzen die Drei die Ziellinie. Honda Spirit siegt mit 0,5 Sekunden vor dem GCD Bosch GTC Team. Vier Zehntel dahinter die #153 von ZAP.
ZAP gelingt dabei das Kunststück, dass sie ihre #154 als Vierter, und damit erneut Trophy Sieger, über die Ziellinie bringen. Gleiches Bild im BEBA-Cup. Obwohl die #58 eine St&Go ausfassen mussten, gewinnen sie auch den dritten Lauf vor der BEBA-GTC Academy.
Honda Spirit feiert damit wahrlich einen Meisterhaften Saisonstart und geht nun mit 21 Punkten Vorsprung auf ZAP #153 zum nächsten Lauf nach Wittgenborn. Hier geht das dann über 12h, dementsprechend gibt es auch mehr Punkte. Und aufgepasst liebe Tabellenführer. In Wittgenborn ist traditionell die #20 ein Sieg Favorit. Die Bamberger liegen nach dem Saisonauftakt auf P3 der Meisterschaftstabelle.