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Automobilsport
14.04.2011

Trotz technischer Probleme ein Siegerpokal für Uwe Reich

Gleich zwei Mal startete Uwe Reich aus Lohmar zusammen mit seinem langjährigen Freund und Partner Dr. Jochen Keils am vergangenen Wochenende auf der 4,574 km langen Grand Prix-Strecke des Hockenheimrings. In der Cup- und Tourenwagen-Trophy pilotierte das Mitglied des MSC Wahlscheid im ersten Lauf einen Porsche Carrera 964 RSR und nahm anschließend zum zweiten Rennen des Tages in einem BMW 325i Platz. Trotz technischer Probleme erreichte der bereits 70-jährige Routinier mit dem Zuffenhausener Sportwagen am Ende den dritten Platz und konnte anschließend mit dem BMW sogar einen Klassensieg feiern.

Ein so positives Ergebnis war nach dem Zeittraining auf der berühmten Formel 1-Rennstrecke in Baden-Württemberg nicht zu erwarten gewesen, denn Uwe Reich tat sich am Anfang recht schwer damit, die Rundenzeiten seiner direkten Gegner in der Division III über 3.000ccm Hubraum mitgehen zu können. Das lag aber nicht daran, dass "Deutschlands schnellster Steuerberater", wie Reich oft in den Medien genannt wird, das Fahren plötzlich verlernt hätte, sondern an der Technik des bereits fast 20 Jahre alten Fahrzeugs.

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"Ich bemerkte bereits in der ersten Runde beim Anbremsen der Spitzkehre, dass der Wagen nicht richtig verzögerte", erklärte Uwe Reich nach dem Qualifying. "Ab der zweiten oder dritten Runde wurde es dann immer schlimmer. Offenbar verlor das Bremssystem an Druck, denn ich musste immer mehrmals mit dem Pedal pumpen, bis sich eine Bremswirkung einstellte!" Am Ende blieb die Stoppuhr für den Porsche mit der Startnummer 145 bei einer Zeit von 2:05,150 Minuten stehen, was Startplatz 9 für das erste Rennen bedeutete.

Als die Startampel auf Grün sprang, konnte Reich gleich einige Plätze gut machen, doch gegen Mitte des Rennens machten sich Reifenprobleme bemerkbar, so dass der gebürtige Braunschweiger nicht näher an die beiden Führenden seiner Klasse heranfahren konnte und sich mit dem dritten Platz zufriedengeben musste. "Das Auto wurde plötzlich unfahrbar, ich habe mich sogar zweimal gedreht. Möglicherweise hat ein Reifen Luft verloren, ein sogenannter schleichender Plattfuß", vermutete der Lohmarer nach der Zieldurchfahrt. "Zum Glück bin ich nirgendwo eingeschlagen und konnte trotzdem den Podiumsplatz retten."

Im zweiten Rennen lief es etwas besser für den Steuerberater, denn trotz erneuter technischer Schwierigkeiten verhalf ihm diesmal auch ein wenig Glück zum Klassensieg. "Das Rennen mit dem BMW lief am Anfang sehr gut und ich konnte bis an die zweite Position nach vorne fahren. Doch drei Runden vor Schluss stieg die Temperatur des Kühlwassers plötzlich bedrohlich an und ich musste Tempo herausnehmen, um keinen Motorschaden zu riskieren. Über die restliche Distanz bin ich nur noch herumgerollt, um in Wertung das Ziel zu erreichen."

Um so größer war dann die Überraschung, als Uwe Reich plötzlich sogar als Sieger gekürt wurde! Der Veranstalter hatte wegen einiger technischer Veränderungen an dem BMW entschieden, das Fahrzeug in eine andere Wertungsklasse einzustufen - und die konnte Reich mit seinem Rennergebnis für sich entscheiden. So nahm ein von Pleiten, Pech und Pannen geprägtes Motorsportwochenende schließlich doch noch ein gutes Ende.
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