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ADAC Procar
01.08.2011

Rikli feiert Erfolge in Oschersleben

Allen Grund zur Freude hatte an diesem Wochenende Rikli Motorsport. Peter Rikli steuerte den Honda Civic der Eidgenossen während der vierten Veranstaltung der ADAC Procar Meisterschaft zum Sieg.

Peter Rikli, Honda Civic FD Super 2000: Vor dem internationalen Publikum der Tourenwagen Weltmeisterschaft (FIA WTCC), in deren Rahmen die Wertungsläufe sieben und acht der ADAC Procar auf dem Programm standen, hatte Peter Rikli die schwierigen Streckenbedingungen gut im Griff. "Dieses 'April-Wetter' mit den ständig wechselnden Bedingungen macht es nicht gerade leicht. Wir haben trotzdem ein gutes Setup gefunden", berichtete der Wangener nach seinem zweiten Rang im Qualifikationstraining.

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Und auch die Witterung des Rennsonntags war nicht minder problematisch. Am Start zum ersten Rennen hielt der Honda-Pilot seinen zweiten Rang und war in der Folge den Attacken von Jens Weimann auf BMW 320i ausgesetzt. Peter Rikli hielt dem Druck jedoch dauerhaft stand. Am Ende überquerte der von Rikli Motorsport in Eigenregie aufgebaute Honda Civic FD hinter dem BMW von Johannes Leidinger und vor Jens Weimann die Ziellinie. "Irgendetwas stimmt nicht mit der Vorderachse. Ich bin froh, dass ich Jens hinter mir halten konnte", erklärte Peter Rikli in der kurzen Reparaturpause den knappen Vorsprung.

Im zweiten Rennen des Wochenendes war "Reifenpoker" angesagt. Bei abtrocknender Piste setzte das Team auf eine ungewöhnliche Reifenkombination, die sich auszahlen sollte. Der rote Civic verlor zwar am Start eine Position, holte jedoch mit großen Schritten auf und übernahm in der dritten Runde die Führung, die er scheinbar mühelos ausbaute. Am Ende siegte Peter Rikli mit sechs Sekunden Vorsprung auf Jens Weimann und Johannes Leidinger und kletterte mit diesem Ergebnis auf den dritten Tabellenrang. "Wir haben vorn Slicks und auf der Hinterachse Regenpneus aufgezogen, was sich als goldrichtig erwiesen hat. Ich habe zwar am Ende ein irres Übersteuern gehabt, aber letztlich bin ich froh, dass ich so locker gewinnen konnte. Mein Dank geht an das Team, das an diesem Wochenende so toll mitgezogen hat."

Christian Fischer, Honda Accord Euro R: Christian Fischer hatte nach dem Zeittraining den fünften Startrang inne. "Wir sind durch einen Getriebeschaden im ersten freien Training etwas in Rückstand geraten", so der Reinacher am Samstagabend; für das Rennen hatte sich der Honda-Pilot vorgenommen, verlorenen Boden gut zu machen. Aber schon in Runde zwei des ersten Wertungslaufs fiel Christian Fischer weit zurück, kam nur an der achten Position ins Ziel. "Mit ist Michail Stepanov aufs Heck gekracht, woraufhin die ganze Hinterachse verzogen war. Ich bin einfach nur noch auf Ankommen gefahren, um nicht zu viele Punkte zu verlieren", erklärte der Accord Pilot, der auch nach der kurzen Reparaturpause mit verbogenem Fahrzeug an den Start zum zweiten Wertungslauf fuhr.

Trotz des Handicaps schlug sich Christian Fischer im zweiten Rennen achtbar. Mit Lorenz Frey lieferte er sich ein spannendes Duell und sah schließlich an fünfter Stelle die karierte Flagge. "Keine Frage, mit unbeschädigtem Auto wäre sicherlich mehr drin gewesen, aber die kurze Reparaturphase reicht natürlich nicht, solch einen Schaden zu beheben.", so Fischer, der zuversichtlich für die kommenden Rennen ist.

Michel Zemp, Mercedes Benz C200: Neu im Team Rikli Motorsport ist Michel Zemp. Der 24-Jährige hat sich einen Mercedes C 200 zugelegt und wird während der Rennen der ADAC Procar von der Rikli-Crew betreut. Er kommt aus dem Kartsport und ist bereits erfolgreich im Renault Clio Cup unterwegs gewesen. Jetzt wagt er den Aufstieg in die Super 2000 Klasse und trifft zunächst auf eine Menge Neuland. Strecke, Fahrzeug, Team und Meisterschaft lernt der Youngster im Eilverfahren kennen und schlägt sich dabei nicht einmal schlecht. Rang sieben im Qualifying war für den jungen Mercedes Piloten ein guter Start.

Schnell hatte sich Michel Zemp auch mit dem Renngeschehen vertraut gemacht. Nach dem fliegenden Indianapolis-Start steuerte er im ersten Rennen seinen C 200 auf Rang sechs vor und flog in der letzten Runde am Toyota von Stapanov vorbei auf die fünfte Position.

Im zweiten Wertungslauf machten dem Escholzmatter die widrigen Witterungsbedingungen zu schaffen. Er verlor eine Position und überquerte als sechster den Zielstrich. Dennoch zeigte sich Michel Zemp nicht unzufrieden: "Mein Ziel war an diesem Wochenende, einen guten Einstieg in die Meisterschaft zu finden und in beiden Rennen sicher ins Ziel zu kommen. Beides ist mir gut gelungen. Im zweiten Lauf hab ich mich mit den Reifen verpokert. Ich habe auf Regenreifen gesetzt, wo am Ende Slicks die bessere Wahl gewesen wäre. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit diesem ersten Einsatz und freue mich schon auf mein Heimrennen in Hockenheim."

Bis zu den Rennen der ADAC Procar in Hockenheim bleibt noch etwas Zeit. Die nächsten Rennen finden für Rikli Motorsport zunächst am 14. August auf dem umgebauten Red Bull Ring bei Spielberg in der Steiermark (A) statt.
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