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ADAC Procar
08.09.2011

Johannes Leidinger: Titel zum Greifen nah

Die ADAC Procar befindet sich im Endspurt und das merkt auch Tabellenführer Johannes Leidinger auf der Strecke. Am vergangenen Wochenende kämpfte er mit dem EuroSpeedway in der Lausitz, einer Strecke, die er am liebsten aus dem Programm streichen würde. Doch er meisterte die Aufgabe professionell, fuhr einen Sieg und einen zweiten Platz ein und sieht sich nun in der glücklichen Lage, eine vorzeitige Meisterschaftsentscheidung bei der Veranstaltung in Assen herbeiführen zu können.

Wie erwartet war es ein schwieriges Wochenende für Johannes Leidinger und sein Team: Der Lausitzring ist alles andere als eine der Lieblingsstrecken des Saarländers und er tut sich immer etwas schwer. Nichtsdestotrotz sicherte er sich die Pole Position und zeigte sich damit unbeeindruckt von der Strecke. „Wir haben uns besonders akribisch vorbereitet und ich habe versucht, mich mit der Strecke anzufreunden und bin sie dazu des Öfteren abgelaufen“, erzählte Leidinger nach dem erfolgreichen Qualifying am Samstag. Richtig ernst wurde es dann am Sonntag Nachmittag,der mit Temperaturen von rund 30 Grad, die den BMW 320 si E90 des 24-Jährigen zu einer wahren Sauna machten. „Bei diesen Temperaturen muss man fit sein, denn sonst hält man das körperlich nicht aus und die Konzentration schwindet viel zu schnell, so dass sich Fehler einschleichen“, so Leidinger. Fehler passierten dem Tabellenführer zwar nicht, aber dennoch musste er Christian Fischer nach dessen guten Start ziehen lassen: „Sein Auto ist leichter als meines, ich denke, dass er deshalb vorbeiziehen konnte. Danach wehrte er sich kräftig, doch irgendwann kam meine Chance, die ich dann nutze, um an ihm vorbei zu ziehen.“ Einem weiteren Zweikampf, diesmal mit Jens Weimann ging Leidinger aus dem Weg, denn mit Gedanken ist er bei der Meisterschaftswertung. „Er war einfach einen Tick schnell, vor allem aus den Kurven kam er besser raus. Ein richtiges Duell wäre mir zu gefährlich geworden, denn die Punkte brauche ich und so ließ ich ihn ziehen.“

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Das zweite Rennen begann dann für Leidinger mit einer freudigen Überraschung. Die Konkurrenten machten ihm ein Geschenk, denn wegen eines Regelverstoßes mussten sie mit einer Drive-Through Strafe vorlieb nehmen, was sowohl Weimann als auch Andreas Kast betraf. „Somit hatte ich ein entspanntes Rennen, konnte meinen Vorsprung schnell ausbauen und danach locker verwalten bis ins Ziel.“

Umso mehr freut er sich nun auf die Rennen in Assen, die schon am übernächsten Wochenende anstehen. Erstmals begibt sich Leidinger dann direkt auf Meisterschaftskurs. „Die Zielsetzung ist klar: Ich will nicht mehr als neun Punkte auf Jens Weimann verlieren. Dann wäre der Titel vorzeitig in trockenen Tüchern“, so der Tabellenleader. Aus der ruhe will er sich dadurch aber nicht bringen lassen. „Wenn es nicht in Assen sein soll, haben wir immer noch die zwei Rennen in Hockenheim, um den Titel zu sichern“, weiß er.
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