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ADAC Formel Masters
23.09.2011

Lokalmatador Wolf: „Ich will in Hockenheim aufs Podest“

Vom 30. September bis zum 2. Oktober bestreiten die jungen Motorsporttalente des ADAC Formel Masters in Hockenheim ihr großes Saisonfinale 2011 inklusive Entscheidung in der Meisterschaft.

Um den Titel kämpft Lucas Wolf zwar nicht mehr mit, dennoch ist der 17-Jährige vom Team URD Rennsport für die letzten drei Rennen hoch motiviert – und das nicht nur, weil er Lokalmatador ist. Zuletzt hat der Mörlenbacher in Assen (NL) mit zwei Podestplätzen geglänzt. Beim Heimspiel will er ähnlich gut abschneiden, wie er im folgenden Interview verrät.

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Wie lauten Deine Ziele für Hockenheim?

Wolf: „Ganz klar: An die Erfolge von Assen anknüpfen und möglichst viele Punkte in der Fahrer- und Teamwertung sammeln. Ein Podest beim Heimrennen ist besonders schön. Auch, weil viele Freunde zum Mitfeiern vor Ort sein werden. Diese Unterstützung ist auch mein einziger Heimvorteil. Einen wirklichen Erfahrungsvorsprung hat man als Hockenheim-Lokalmatador nicht, denn durch die vielen Testfahrten haben alle Fahrer die gleichen Streckenkenntnisse.“

Leicht wird es also nicht, aufs Podium zu fahren ...

Wolf: „Sicher nicht. Die Serie ist in diesem Jahr sehr gut besetzt. Und beim Finale legen sich natürlich alle noch mal besonders ins Zeug. Man wird also um jede Position noch harter kämpfen müssen als sonst. Und genau das werde ich tun.“

Ist die starke Konkurrenz der Grund, warum Du Dein Saisonziel, unter die besten drei der Tabelle zu fahren, verfehlt hast?

Wolf: „Das ist ein Punkt. Außerdem hatten wir viel Pech, oft bin ich unverschuldet ausgefallen. Und wenn man ausfällt, muss man in den nachfolgenden Rennen des Wochenendes von hinten starten. Bei über 20 meist stark besetzten Autos im Starterfeld ist es dann natürlich entsprechend hart, wieder nach vor zu kommen.“

In Assen hast Du aber gleich zweimal den Sprung aufs Podest geschafft. Was war anders?

Wolf: „Eigentlich gar nichts. Ich hatte zum Speed, den ich schon oft in diesem Jahr hatte, aber endlich auch mal Glück. Beim Reifenpoker im ersten Rennen hatte ich ein gutes Händchen und konnte diesen Vorteil dank einer fehlerfreien Fahrt trotz sehr rutschiger Bedingungen in einen Podestplatz ummünzen. Im zweiten Rennen habe ich meine Position in der Spitzengruppe behauptet. Das hat zwar im dritten Rennen nicht ganz geklappt, aber es hat trotzdem noch für einige Punkte gereicht.“

Du sollst durch einen komischen Zufall überhaupt erst zum Motorsport gekommen sein, stimmt das?

Wolf: „Ja. Ich war mit meinem Vater in einem Taxi auf Gran Canaria unterwegs. Der Fahrer verfuhr sich und so sind wir an einer Kartbahn gelandet. Dort habe ich dann Blut geleckt ...“

Du fährst Dein zweites Jahr im ADAC Formel Masters. Wo sind die Fortschritte am größten?

Wolf: „Ich würde sagen, ich habe überall etwas dazugelernt. Jeder Meter auf der Strecke lässt dich um Erfahrungen reicher werden, und die sind, wie in jedem Beruf, ein wichtiger Erfolgsfaktor. In einem Bereich habe ich 2011 aber besonders viel gelernt: Wir haben einen neuen Renningenieur aus England im Team, der mir bei Technik und Abstimmarbeit unheimlich viel beigebracht hat.“

Schon Pläne für 2012?

Wolf: „Wir arbeiten gerade daran. Eine Möglichkeit ist der Aufstieg in die Formel 3. Ich fühle mich bei meinem Team URD Rennsport sehr gut aufgehoben, das ja dort ebenfalls erfolgreich aktiv ist. Das Umfeld des ADAC Masters Weekend gefällt mir auch sehr gut. Aber wie gesagt: Wir stehen erst am Beginn der Planungen und schauen uns unsere Optionen gründlich an.“
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