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24h Nürburgring
21.06.2011

33 Porsche beim Langstreckenklassiker in der Eifel

Mit einem starken Aufgebot gehen die Porsche-Teams an den Start des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring. Bei der 39. Auflage des Langstreckenklassikers in der Eifel am 25./26. Juni bieten die Porsche AG sowie verschiedene Kundenteams wie im Vorjahr insgesamt 33 Fahrzeuge mit dem charakteristischen Sechszylinder-Boxermotor auf. Acht Porsche-Werksfahrer sind bei der größten Motorsportveranstaltung in Deutschland, bei der Porsche in den letzten fünf Jahren vier Gesamtsiege feierte, im Renneinsatz.

Nach seiner eindrucksvollen 24-Stunden-Premiere, bei der er im vergangenen Jahr vor über 200.000 begeisterten Zuschauern acht Stunden auf Siegkurs an der Spitze lag und damit für weltweite Schlagzeilen sorgte, kehrt der Porsche 911 GT3 R Hybrid mit der Startnummer 9 auf die Nordschleife zurück. Allerdings wurde das Fahrzeug vom Veranstalter deutlich eingebremst. Nach der jüngsten Neueinstufung darf der Verbrennungsmotor nur 448 PS leisten. Damit kommt der weiterentwickelte 911 GT3 R Hybrid (Version 2.0) auf eine Runde gerechnet auf einen niedrigere Systemleistung als der Verbrennungsmotor des Vorjahresfahrzeuges alleine.

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„Diese erneute Performancereduzierung durch den Veranstalter ist für uns nicht nachvollziehbar“, sagt Porsche-Sportchef Hartmut Kristen. „Es gibt aus den beiden Testrennen im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2011 keine Daten, die die Basis für eine solche Einstufung liefern würden. Unser Ziel war und ist es, vergleichbare Rundenzeiten wie andere GT3-Fahrzeuge zu erzielen, jedoch mit besserer Effizienz. Dieses Ziel halten wir auch langfristig für richtig und bedauern sehr, dass sich einige Offizielle im Motorsport dieser Erkenntnis noch nicht anschließen können oder wollen.“

Das Cockpit des Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0 teilen sich die Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld), Richard Lietz (Österreich), Patrick Long (USA) und Marco Holzer (Lochau), die intensiv in die Weiterentwicklung des Fahrzeuges einbezogen waren. Die Effizienz des innovativen Rennwagens aus Weissach wurde dabei durch eine gezielte Optimierung der Hybridkomponenten verbessert. Das generelle Hybridlayout der Version 2.0 wurde vom Vorgängermodell übernommen. Die Leistung der in der Portalachse verwendeten zwei Elektromotoren, die den nach der nochmaligen Leistungsreduzierung lediglich 448 PS starken Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor ergänzen, stieg jedoch von jeweils 60 auf 75 Kilowatt. Insgesamt steht den Piloten dadurch sekundenweise eine Zusatzleistung von rund 200 PS zur Verfügung, was über eine Runde auf der Nordschleife einer zusätzlichen konventionellen Leistung von rund 32 PS entspricht. Die elektrische Leistung wird je nach Programmierung automatisch beim Betätigen des Gaspedals zugesteuert. Darüber hinaus können die Hybrid-Piloten die elektrische Zusatzleistung auch manuell abrufen, beispielsweise bei Überholvorgängen.

„Wir werden alles versuchen, mit dem 911 GT3 R Hybrid an die gute Vorjahresleistung anzuknüpfen. Gegen die starke Konkurrenz, die mächtig aufgerüstet hat, wird das aber nicht einfach werden, zumal unser Auto unverhältnismäßig stark eingebremst wurde“, sagt Jörg Bergmeister. Der Porsche-Werksfahrer freut sich auf die Nordschleife: „Sie ist eine der schönsten Rennstrecken der Welt. Obwohl sie sehr anspruchsvoll ist, macht sie auch brutal viel Spaß. Jede Runde ist eine neue Herausforderung.“

Das Erfolgs-Team Manthey Racing hat in diesem Jahr zwei Porsche 911 im markanten gelb-grünen Design genannt. Zum einen den 911 GT3 R, dessen Copckpit sich die Porsche-Weksfahrer Timo Bernhard (Dittweiler), Romain Dumas (Frankreich), Marc Lieb (Ludwigsburg) sowie Manthey-Pilot Lucar Luhr (Schweiz) teilen. Zum anderen den 911 GT3 RSR mit dem gleichen Erfolgsquartett, das zusammengerechnet schon über 50 bedeutende internationale Titel gewonnen hat.

Das Rennen mit der einzigartigen Atmosphäre einer riesigen Motorsport-Party begeistert Timo Bernhard stets aufs Neue. „Auf der Nordschleife zu fahren ist immer wieder ein Erlebnis“, sagt der Porsche-Werksfahrer und Le-Mans-Sieger, der bei allen vier Porsche-Gesamtsiegen zwischen 2006 und 2009 mit dabei war. „Obwohl man als Fahrer ständig gefordert ist und auf der langen Runde eigentlich keine Pause hat, steigt man nicht gerne aus dem Auto.“

Mit Wolf Henzler (Nürtingen) ist ein weiterer Porsche-Werksfahrer für das Team Falken Motorsport im Einsatz. Seine Teamkollegen im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 44 sind Martin Ragginger (Österreich), Peter Dumbreck (Großbritannien) und Sebastian Asch (Ammerbuch). Sie machen sich ebenso Hoffnungen auf eine Top-Platzierung wie das Team Haribo Manthey Racing (Nr. 8) mit Richard Westbrook (Großbritannien), Christian Menzel (Kelberg), Mike Stursberg (Wermelskirchen) und Hans Guido Riegel (Leubsdorf) im Cockpit. Mit den ausgewiesenen Nordschleifen-Kennern Georg Weiss (Monschau), Oliver Kainz (Kottenheim), Michael Jacobs (Roetgen-Rott) und Jochen Krumbach (Eschweiler) ist auch der Porsche 911 GT3 R vom Wochenspiegel Team Manthey (Nr. 26) ausgeglichen besetzt, ebenso der von Manthey Racing eingesetzte Porsche 911 GT3 R (Nr. 10) mit Marc Gindorf (Monaco), Wolfgang Kohler (Aldingen) und Peter Scharmach (Neuseeland).

Die 39. Auflage des 24-Stunden-Rennens Nürburgring startet am Samstag, 25. Juni, um 16.00 Uhr. Der TV-Sender Sport1 berichtet in verschiedenen Einblendungen am Samstag (ab 15.45 Uhr) und Sonntag (ab 07.00 Uhr) insgesamt mehr als 13 Stunden live. Eine einstündige Zusammenfassung des Rennens mit allen Höhepunkten wird am Sonntag um 22.30 Uhr ausgestrahlt.
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